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# taz.de -- Drohende Überflutungen: Schlechter Schutz vor Hochwasser
> Viele Bundesländer sind auf ein Jahrhunderthochwasser nicht ausreichend
> vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Deutschen
> Umwelthilfe.
Bild: In vielen Bundesländern sind die Menschen nicht ausreichend gegen Überf…
Berlin dpa | Viele Bundesländer sind nach Einschätzung der Deutschen
Umwelthilfe (DUH) im Fall eines Jahrhunderthochwassers nicht ausreichend
vorbereitet. Dabei seien die Risiken für schwere Schäden in einigen
Regionen hoch, wie der Verein mitteilte. „Bislang tun die Bundesländer
jedoch zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden
Betroffenen“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner laut
einer Mitteilung.
Nachholbedarf [1][im Bereich Hochwasservorsorge] und Vorsorgemonitoring
sieht die DUH vor allem beim naturbasierten Hochwasserschutz der Länder,
etwa der Renaturierung von Auen und Flüssen. Durch solche Maßnahmen könnte
sich Wasser besser ausbreiten und langsam wieder abfließen. „Flüsse und
Bäche brauchen endlich mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen
und Feuchtgebieten zurückgehalten werden“, sagte Müller-Kraenner.
Ein Jahrhunderthochwasser tritt statistisch gesehen zwar nur einmal alle
100 Jahre auf, aber: „Im Zuge der Klimakrise sind Wasserstände dieser Höhe
zukünftig häufiger zu erwarten“, schreibt die Umwelthilfe.
Aus der [2][bei einem Jahrhunderthochwasser] potenziell von Schäden
betroffenen Fläche und der Zahl der betroffenen Wohnadressen errechnete die
DUH einen Hochwasser-Risikograd für die Länder. Der Risikograd sei dann
besonders hoch, wenn ein Bundesland insgesamt eine große
Hochwasser-Risikofläche gemäß EU-Definition hat und gleichzeitig viele
Wohnadressen in den möglichen Überflutungsgebieten liegen.
## Bayern hat die größten Risiken
In Bayern ist der Risikograd den Angaben zufolge am höchsten. Dort seien
mit mehr als 65.000 Wohnadressen besonders viele Menschen einem
Hochwasserrisiko ausgesetzt, gleichzeitig sei dort bei [3][einem
Jahrhunderthochwasser] auf 4,25 Prozent der Landesfläche mit erheblichen
Schäden für Menschen, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten zu
rechnen. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen wäre dies zwar bei 6,8
Prozent der Landesfläche der Fall, hier wären mit rund 28.000 Wohnadressen
aber deutlich weniger Menschen als in Bayern einem Hochwasserrisiko
ausgesetzt.
Hoch ist der Anteil der Risikoflächen an der Landesfläche auch in
Brandenburg (6,2 Prozent), Sachsen-Anhalt (5,9 Prozent), Baden-Württemberg
(4,7 Prozent) und Hessen (4,6 Prozent). Am geringsten ist er in
Mecklenburg-Vorpommern mit 0,7 Prozent.
Die Berechnungen basieren laut DUH auf Daten des Gesamtverbandes der
Deutschen Versicherer und der Bundesanstalt für Gewässerkunde.
10 Jul 2025
## LINKS
[1] /Hochwasser/!t5016332
[2] /Studie-des-Instituts-fuer-Umweltfragen/!6036237
[3] /Extrem-Hochwasser-durch-Klimawandel/!6038884
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