# taz.de -- Probleme im ehemaligen Bergwerk: Ursache für Salzwasserstrom in At… | |
> Woher kommt die Lauge, die seit Jahrzehnten in das Zwischenlager fließt? | |
> Nun gibt es Hinweise auf die Ursache – in mehreren Hundert Metern Tiefe. | |
Bild: Es ist völlig unklar, wie es mit dem radioaktiven Müll in der Schachtan… | |
Göttingen taz | In das als Atommülllager genutzte frühere Salzbergwerk | |
[1][Asse] II bei Wolfenbüttel [2][fließt seit Jahrzehnten salzhaltige | |
Lauge], täglich sind es zwischen 13 und 15 Kubikmeter – ungefähr so viel, | |
wie 50 Badewannen fassen. Bislang war unklar, woher dieses Salzwasser | |
kommt. Nun jedoch hat der Betreiber, die Bundesgesellschaft für Endlagerung | |
(BGE), bei der Suche nach dem Ursprung der Lauge erste Erfolge verzeichnet. | |
Bei Erkundungsbohrungen in rund 660 Meter Tiefe sind Bergleute auf einen | |
großen Salzwasserstrom gestoßen. Eine Auffangfolie hatte sich durch den | |
Gebirgsdruck so verschoben, dass das zufließende Salzwasser nicht mehr auf | |
der Folie gesammelt werden konnte. „Bilder in der Bohrung zeigen, dass | |
Salzwasser in einem Strahl in die Bohrung fließt“, erklärte eine Sprecherin | |
der BEG. | |
Wie schon zuvor die Nachbarschächte Asse I und Asse III droht die Grube | |
vollzulaufen. Die radioaktiven Abfälle, insgesamt rund 126.000 Fässer, | |
könnten dann das Grundwasser kontaminieren, das Bergwerk müsste aufgegeben | |
werden. Um das zu verhindern, soll der Atommüll nach Möglichkeit an die | |
Oberfläche geholt werden. [3][Ob das gelingt, ist völlig unklar]. | |
Erste Proben des Salzwassers bewiesen, dass es die gleiche chemische | |
Zusammensetzung hat wie das zuvor oberhalb der Folie aufgefangene Wasser. | |
Innerhalb von einer Woche konnte die BGE rund 55 Kubikmeter Salzwasser | |
abpumpen. Derzeit wird das abgepumpte Wasser mit einem Schlauch in ein | |
Speicherbecken geleitet. Nachdem es vom Strahlenschutz radiologisch | |
untersucht wird, kann das Salzwasser an die Oberfläche gepumpt und an die | |
chemische Industrie abgegeben werden. | |
## Es tropft immer wieder | |
Im Bergwerk Asse II gibt es insgesamt mehr als 500 Stellen, die feucht sind | |
oder tropfen. Oft versiegen diese von selbst wieder. Anderswo fängt die BGE | |
das Wasser auf. Größte Auffangstelle ist derzeit die sogenannte | |
Gleitbogenausbaustrecke in einer Tiefe von rund 725 Metern. Sie liegt dicht | |
über der Ebene, auf der die meisten radioaktiven Abfälle eingelagert | |
wurden. Hier werden rund 75 Prozent des eintretenden Salzwassers gesammelt. | |
Ein kleiner Teil des Wassers dringt aber bis zu den Einlagerungskammern vor | |
und hat Kontakt zu den teils rostenden Atommüllfässern. | |
Kann das Wasser erst aufgefangen werden, nachdem es Kontakt mit den | |
radioaktiven Abfällen hatte, ist eine Freigabe an die Industrie meist nicht | |
möglich. Bis zu einem bestimmten Grenzwert darf die BGE das Wasser in den | |
tiefsten Bereichen des Bergwerks zu Beton verarbeiten. Ist es stärker | |
belastet, wird es als radioaktiver Abfall deklariert und an die | |
Landessammelstelle für radioaktive Abfälle in Niedersachsen gegeben. | |
30 Jul 2025 | |
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## AUTOREN | |
Reimar Paul | |
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