# taz.de -- Gewaltausbrüche in Syrien: Was macht die neue Regierung? | |
> Das neuerliche Blutvergießen zeigt vor allem eines: Es gibt noch keine | |
> Sicherheit in Syrien. Nötig wäre jetzt Transparenz über den Ursprung der | |
> Gewalt. | |
Bild: Sicherheitskräfte der syrischen Regierung Nahe der Provinz Suwaida, 14.7… | |
Am Sonntag sind [1][im drusisch geprägten Suweida im Südwesten Syriens] | |
Gefechte zwischen sunnitischen Beduinenstämmen und drusischen Kämpfern | |
ausgebrochen. Auslöser der Gewalt waren Überfälle und Entführungen auf | |
beiden Seiten. Die Kämpfe gingen die vergangenen Tage weiter, trotz | |
angekündigter Waffenruhe. Mehr als 200 Menschen sollen dabei ums Leben | |
gekommen sein, darunter 93 Mitglieder der syrischen Streitkräfte. | |
Die Regierung hatte relativ früh Panzer und Soldaten in die Region | |
geschickt, um die Ordnung wiederherzustellen. Doch inzwischen werden | |
Beschwerden und Vorwürfe von ungerechtfertigter Gewalt, die sich auch gegen | |
drusische Zivilist*innen richtet, laut. Israel bombardiert derweil aus | |
der Luft, meistens Stellungen oder Fahrzeuge der syrischen Truppen, während | |
drusische Anführer teils widersprüchliche Appelle an die Bevölkerung, die | |
Konfliktparteien und die internationale Gemeinschaft richten. | |
Dieses riesige, blutige Chaos, das sich immer wieder in Syrien entfaltet, | |
in dem wie schon so oft am meisten Zivilist*innen leiden, zeigt vor | |
allem eines: Es gibt noch keine richtige Sicherheit in Syrien. Keine | |
stabile zumindest. Die neue Regierung kann oder will noch nicht so | |
eingreifen, dass Extremist*innen – inklusive ihrer | |
Unterstützer*innen – keinen Spielraum und keinen Nährboden mehr haben. | |
Dass sich aus reiner Kriminalität heraus interkonfessionelle Konflikte | |
entwickeln, könnte an einem Mangel an staatlicher Kontrolle in der Region | |
liegen. Doch die Erfahrung der vergangenen Monate zeigt, dass solche | |
Auseinandersetzungen ebenfalls in Gebieten unter Regierungskontrolle | |
stattfinden. Dies befeuert das Misstrauen der Minderheiten, die sich dann | |
wiederum weigern, ihre Waffen abzugeben. | |
Was die Syrer*innen endlich brauchen, ist Transparenz. Dass die | |
Ergebnisse der staatlichen Untersuchungskommission [2][über die Massaker an | |
Alawit*innen] noch nicht öffentlich sind, erzeugt kein Vertrauen. Nicht | |
schöne Worte benötigt man jetzt, sondern Fakten. | |
16 Jul 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Interreligioese-Kaempfe-in-Suedsyrien/!6098161 | |
[2] /Kaempfe-in-Syrien/!6074141 | |
## AUTOREN | |
Serena Bilanceri | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Syrien | |
Ahmed al-Scharaa | |
Social-Auswahl | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
Schwerpunkt Syrien | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Syrien-Expertin zu Massakern an Drusen: „Israels Schutzargumentation ist nich… | |
Die Angriffe auf Damaskus destabilisieren Syrien, sagt die Nahost-Expertin | |
Bente Scheller. Sie bezweifelt, dass Israel sich um die Drusen sorgt. | |
Drusengebiet im Süden von Syrien: Syrische Armee beginnt mit Abzug aus Suwaida | |
Nach Kämpfen, bei denen es wohl mehr als 350 Tote gab und Israel zugunsten | |
der Drusen eingriff, verkündet US-Außenminister Rubio eine Waffenruhe. | |
Gewalt in Syrien: In Suweida ruhen die Waffen | |
Im Süden Syriens entspannt sich die Lage nach den Gefechten zwischen Drusen | |
und Beduinen. Unklar ist, wer die Kämpfe angestachelt hat. | |
Gewalt in Syrien: Eskalation zwischen Drusen und Beduinen | |
Nach Konflikten zwischen Drusen und Beduinen in Suweida greift Israel die | |
syrische Armee an. Die Drusen sind gespalten gegenüber dem Nachbarland. | |
USA heben Sanktionen gegen Damaskus auf: Eine Chance für Syrien | |
Trump gewährt Interimspräsident al-Scharaa einen Vertrauensvorschuss. Das | |
Ende der Sanktionen ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung Syriens. |