| # taz.de -- Verbot von Lachgas: Verbot ist gut, Aufklärung ist besser | |
| > Lachgas darf nicht mehr an Minderjährige verkauft werden. Das ist | |
| > richtig. Noch besser wäre Aufklärung über Drogen und ihre schädigende | |
| > Wirkung. | |
| Bild: Rausch mit Risiken für einen kurzen Kick | |
| Zzzzzz… der Ballon füllt sich. Der Inhalt berauscht beim Einatmen, lässt | |
| die Realität sekunden- bis minutenlang verschwimmen. Stimmen und Musik | |
| wirken verzerrt, alles scheint nahtlos ineinander überzulaufen. | |
| Entspannung. Kurz darauf ist alles vorbei. So in etwa lässt sich die | |
| Wirkung von Lachgas beschreiben. | |
| 2024 plante Karl Lauterbach (SPD), damals Gesundheitsminister, den Verkauf | |
| von Lachgas an Minderjährige zu verbieten. Seine Nachfolgerin Nina Warken | |
| (CDU) trieb sein Vorhaben voran – mit Erfolg: Minderjährige können jetzt | |
| offiziell kein Lachgas mehr kaufen. Kartuschen, die es im Handel | |
| freiverkäuflich gibt, dürfen eine Füllmenge von maximal acht Gramm haben. | |
| Gut so, denn Lachgas oder N2O, Distickstoffmonoxid, kann neurotoxisch | |
| wirken und die Nerven schädigen. Darüber aber denken die Wenigsten nach, | |
| wenn sie [1][die Partydroge] konsumieren. Regelmäßiger Konsum kann im | |
| Rollstuhl enden. Aber schon beim „Genuss“ kann etwas schiefgehen. Wer nur | |
| den Balloninhalt einatmet, nimmt in dieser Zeit keinen Sauerstoff auf – | |
| Menschen brauchen aber Sauerstoff. Sonst kippen sie eventuell um, knallen | |
| gegen einen Schrank oder auf den Asphalt. | |
| Bisher gab es wasserflaschengroße Kartuschen in Kiosken und im | |
| Onlinehandel. Einige Städte, wie Limburg, haben den Verkauf an | |
| Minderjährige schon vorher verboten. Komplett verbieten lässt sich N2O | |
| indes nicht. Manche Zahnärzte verwenden es als Betäubung, auch bei | |
| Geburten kommt es zum Einsatz. In diesen medizinischen Settings ist N2O mit | |
| Sauerstoff vermischt, geschultes Personal ist dabei. Anders ist das auf | |
| Parkplätzen, in Kinderzimmern, auf Partys. | |
| Dennoch kann ein Verkaufsverbot nur der erste Schritt sein. [2][Es braucht | |
| vor allem Aufklärung,] erst recht in Deutschland, [3][wo schon junge | |
| Menschen (legal) kiffen und saufen]. Nur weil eine Droge nicht an jeder | |
| Straßenecke verfügbar ist, bedeutet das nicht, dass in Deutschland nicht | |
| weiter konsumiert wird. Substanzen jeglicher Art sind nicht per se | |
| schlecht, unbedachter Konsum hingegen schon. Warken sollte sich dieses | |
| Problems annehmen, wenn sie junge Menschen schützen will. | |
| 2 Jul 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Klaudia Lagozinski | |
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