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# taz.de -- US-Zölle auf Stahl und Aluminium: Trump kündigt Erhöhung auf 50 …
> Schon jetzt gelten für Importe aus der EU 25-prozentige Zölle, am 4. Juni
> sollen dann die neuen Sätze in Kraft treten. Der Deal zwischen US Steel
> und Nippon Steel ist wohl doch noch nicht unter Dach und Fach.
Bild: Gastro-Schüsseln und -Formen stehen einem Geschäft für Küchen- und Re…
Washington afp | US-Präsident Donald Trump hat die Verdopplung der Zölle
für Stahl- und Aluminiumimporte auf 50 Prozent angekündigt. Die neuen Sätze
sollen am „Mittwoch, dem 4. Juni“ in Kraft treten, wie Trump am Freitag
(Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social verkündete. Zudem beteuerte
er vor Arbeitern des Stahlproduzenten US Steel, dass das Unternehmen trotz
der umstrittenen Kooperationspläne mit dem japanischen Unternehmen Nippon
Steel weiterhin unter US-Kontrolle bleiben werde.
„Wir werden die Zölle auf Stahl in die Vereinigten Staaten von Amerika von
25 Prozent auf 50 Prozent erhöhen, was die Stahlindustrie noch weiter
absichern wird“, sagte er bei einer Rede vor den Arbeitern von US Steel im
Bundesstaat Pennsylvania. „Niemand wird darum herumkommen“, fügte der
US-Präsident hinzu.
Auf Truth Social ergänzte er später, dass die Aufschläge auch für
Aluminiumimporte gelten würden. Das Werk in Pennsylvania würde nicht mehr
existieren, wenn er die Zölle für Stahlimporte nicht bereits in seiner
ersten Amtszeit erhöht hätte, fügte Trump vor den Arbeitern hinzu.
Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar einen harten
handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und die
Aktienmärkte erschüttert hat. In der vergangenen Woche hatte der
US-Präsident mit Zöllen auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent gedroht,
[1][diese jedoch dann zunächst wieder aufgeschoben].
Trump hat die EU bereits mit mehreren Zollaufschlägen belegt, darunter
25-prozentige Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium. Die EU-Kommission
führte im Namen der 27 Mitgliedsländer die Verhandlungen mit den USA und
[2][hat für den Fall eines Scheiterns mit Gegenzöllen gedroht].
Handelskommissar Maroš Šefčovič hatte noch am Freitag erklärt, er bemühe
sich weiter um eine Einigung und Abwendung der Zölle.
Trumps Zollpolitik beschäftigt auch die Gerichte in den USA. Ein
US-Handelsgericht hatte am Mittwoch [3][die meisten Zollaufschläge von
Trump aufgehoben]. Der Präsident hatte sich bei der Verhängung der Zölle
auf ein Notstandsgesetz von 1977 berufen – damit überschritt er dem
Handelsgericht zufolge seine Befugnisse. Die Regierung legte Einspruch
gegen das Urteil ein. Ein Berufungsgericht gab diesem statt. Für die Zeit
des Berufungsverfahrens können die Zölle zunächst in Kraft bleiben. Die
bereits geltenden Einfuhrzölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos, Stahl und
Aluminium sind von diesem Gerichtsstreit aber ohnehin nicht betroffen.
## Trump: US Steel wird weiterhin „von den USA kontrolliert werden“
Trump lobte am Freitag in Pennsylvania auch die geplante Kooperation
zwischen US Steel und dem japanischen Stahlkonzern Nippon Steel. Die
Übernahme des US-Unternehmens durch die Japaner steht seit Monaten im Raum,
war jedoch von den Gewerkschaften bei US Steel abgelehnt und von Trumps
Vorgänger Joe Biden blockiert worden. Auch Trump hatte sich im Wahlkampf
als Gegner einer Übernahme von US Steel durch Nippon Steel positioniert.
Am Montag verkündete Trump, es [4][habe eine Einigung zwischen US Steel und
Nippon Steel gegeben], ohne Details zu nennen. Am Freitag bekräftigte er,
US Steel werde weiterhin „von den USA kontrolliert werden“, es werde keine
Entlassungen oder Ausgliederungen von Arbeitsplätzen geben. Stattdessen
werde Nippon Steel Milliarden Dollar in neue Werke und die Modernisierung
von Minen stecken. In der vergangenen Woche hatte Trump gesagt, der
Hauptsitz von US Steel werde Pittsburgh bleiben.
Der Vertrag mit dem japanischen Stahlkonzern sei noch nicht geschlossen,
sagte Trump später bei seiner Rückkehr nach Washington. „Ich muss den
endgültigen Deal mit Nippon noch genehmigen und wir haben den endgültigen
Deal noch nicht gesehen, aber sie sind eine sehr große Verpflichtung
eingegangen“, sagte er vor Journalisten.
Die Stahlgewerkschaft USW kritisierte nach Trumps Rede in dem Stahlwerk,
sie sei in die Verhandlungen mit Nippon Steel nicht eingebunden worden.
USW-Präsident David McCall erklärte am Freitag, er kenne die Einzelheiten
dieser „geplanten Partnerschaft“ nicht und „der Teufel steckt immer im
Detail“. Die Gewerkschaft hatte am Mittwoch darauf hingewiesen, dass nichts
darauf hindeute, dass Nippon von seiner bisherigen Position abweiche. Der
japanische Konzern habe bisher stets darauf bestanden, dass er nur in US
Steel investieren werde, wenn er das Unternehmen übernehmen könne.
31 May 2025
## LINKS
[1] /50-Prozent-auf-europaeische-Exporte/!6087148
[2] /Trump-schwingt-erneut-Zoll-Hammer/!6086977
[3] /Handelspolitik-der-US-Regierung/!6090990
[4] /Uebernahme-von-US-Steel/!6090462
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