# taz.de -- Rechtsextremismus-Bericht in Neukölln: Geheimhaltung aufgehoben | |
> Ein zunächst zurückgezogener Bericht über Rechtsextremismus im Bezirk ist | |
> nun doch wieder veröffentlicht worden. Das Bezirksamt hat sich geeinigt. | |
Bild: Kundgebung am Rande des Neukölln-Prozesses | |
Berlin taz | Das Bezirksamt Neukölln hat nach einem vorläufigen Rückzug | |
aufgrund rechtlicher Bedenken einen [1][Bericht zu Rechtsextremismus im | |
Bezirk] wiederveröffentlicht. Wie der Bezirk und die Linke Neukölln am | |
Dienstag mitteilten, habe sich das Bezirksamt auf diesen Schritt | |
verständigt. | |
Die erstmalige Veröffentlichung des Berichts Mitte März war auf scharfe | |
Kritik vor allem vonseiten der CDU gestoßen, nur eine Woche später war der | |
[2][Bericht] von den Seiten des Bezirksamts wieder verschwunden. Dahinter | |
steckten rechtliche Bedenken, ob es mit dem staatlichen Neutralitätsgebot | |
vereinbar ist, dass die AfD in dem Bericht genannt wird. | |
In einer [3][Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung] (BVV) vor | |
zwei Wochen hatte die CDU gar gefordert, der linken Jugendstadträtin Sarah | |
Nagel die Missbilligung auszusprechen. Der Antrag scheiterte zwar, ebenso | |
aber auch der Antrag auf Wiederveröffentlichung des | |
Rechtsextremismus-Berichts. SPD, CDU und AfD hatten sich dagegen | |
ausgesprochen. | |
„Dass der Bericht trotz der massiven Angriffe der CDU wiederveröffentlicht | |
werden konnte, ist ein Erfolg von Stadträtin Nagel und den | |
antifaschistischen Initiativen Neuköllns“, sagt nun Ahmed Abed, | |
Co-Vorsitzender der Linksfraktion Neukölln. In einer Mitteilung des Bezirks | |
zeigte sich auch Sarah Nagel erfreut: „Der Bericht zeigt: Das Bezirksamt | |
nimmt genauso wie die Neuköllner Zivilgesellschaft Rechtsextremismus als | |
reale und aktuelle Gefahr nach wie vor sehr ernst.“ | |
Auch das „Bündnis Neukölln“ und andere zivilgesellschaftliche Initiativen | |
hatten sich für die Veröffentlichung ausgesprochen und Druck bei der BVV | |
gemacht, etwa durch eine Kundgebung am Rande der Sondersitzung des | |
Bezirksparlaments. | |
Der Bericht gibt einen Überblick über die rechtsextremen Aktivitäten im | |
Bezirk lässt Betroffene rechter Gewalt und Engagierte gegen rechte | |
Strukturen zu Wort kommen. Schwerpunkt ist der sogenannte | |
„Neukölln-Komplex“, eine Anschlagsserie, mit mehr als 70 Taten insbesondere | |
in den Jahren 2016-2019. Betont werden darin aber auch die „langjährigen | |
Kontinuitäten“ bis heute. „Neonazis sind weiterhin verankert und eine | |
Gefahr im Bezirk“, heißt es im Vorwort. „Die Aufarbeitung ist keinesfalls | |
abgeschlossen.“ | |
27 May 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Rechtsextremismus-Bericht-in-Neukoelln/!6085022 | |
[2] https://www.berlin.de/ba-neukoelln/aktuelles/sonderthemen/bericht-zu-rechts… | |
[3] /Rechtsextremismus-Bericht-in-Neukoelln/!6084761 | |
## AUTOREN | |
Lea Kleinsorge | |
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eben die taz. |