# taz.de -- Neue Gaskraftwerke: Branche macht Druck | |
> Die Energiewirtschaft fordert, dass die Bundesregierung den Bau neuer | |
> Gaskraftwerke schnell auf den Weg bringt. Die Ampel hatte schon | |
> vorgearbeitet. | |
Bild: Der Energieversorger EnBW nimmt in Stuttgart ein Gaskraftwerk in Betrieb,… | |
Berlin taz | Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) | |
fordert die Bundesregierung auf, die Ausschreibung neuer Gaskraftwerke | |
schnell auf den Weg zu bringen. Der Bau werde mit Blick auf den | |
Kohleausstieg und die Versorgungssicherheit immer dringlicher, erklärte der | |
Lobbyverband am Montag in Berlin. | |
Mit dem Bau neuer Gaskraftwerke soll der Ausbau der erneuerbaren Energien | |
flankiert werden. Sie springen ein, wenn Wind- und Solaranlagen wegen | |
schlechter Wetterbedingungen keinen Strom liefern. Deshalb ist im | |
Fachjargon vom „Zubau steuerbarer Stromerzeugungskapazität“ die Rede. Ohne | |
genügend dieser Kraftwerke steht der Kohleausstieg infrage. | |
[1][Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU)] will den Bau neuer | |
Gaskraftwerke schnell anschieben. „Wir unterstützen die neue | |
Bundesministerin darin, jetzt sehr zügig den Weg für den Zubau von | |
steuerbaren Kraftwerken freizumachen“, sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin | |
Kerstin Andreae. Pläne für den Bau neuer Gaskraftwerke hatte bereits die | |
Ampel-Regierung. [2][Das geplante Gesetz wurde aber wegen des | |
Koalitionsbruchs nicht verabschiedet.] | |
Der Entwurf ist nach Auffassung der Branche eine brauchbare Grundlage, wenn | |
er in einigen Punkten geändert wird. So muss die Förderung für | |
wasserstofffähige Gaskraftwerke nach bisherigen Plänen zurückgezahlt | |
werden, wenn die Umstellung nicht innerhalb von acht Jahren nach | |
Inbetriebnahme erfolgt. Die Branche drängt, dass darauf unter bestimmten | |
Bedingungen verzichtet wird, etwa wenn nicht genug Wasserstoff oder die | |
nötige Technologie nicht verfügbar ist. Wird das Gesetz zügig | |
verabschiedet, könnte die Ausschreibung für die neuen Anlagen Anfang 2026 | |
beginnen. | |
Der vorliegende Gesetzentwurf sieht Kapazitäten von 12,5 Gigawatt Leistung | |
vor. [3][Wirtschaftsministerin Reiche will aber neue Gaskraftwerke mit | |
einer Kapazität von mindestens 20 Gigawatt.] Damit liegt sie auf der Linie | |
des Branchenverbands, der diese Größenordnung ebenfalls als untere Linie | |
des Nötigen ansieht. Umweltverbände dagegen fürchten, dass diese Mengen | |
weit über dem Bedarf liegen und bei einer Umsetzung dieser Vorhaben | |
klimaschädliches Gas länger genutzt wird als nötig. | |
19 May 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Energiepolitik-unter-Katherina-Reiche/!6085785 | |
[2] /Verzoegerter-Bau-von-neuen-Gaskraftwerken/!6047209 | |
[3] /Plaene-von-neuer-Wirtschaftsministerin/!6086928 | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
## TAGS | |
Energie | |
Gas | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Kohleausstieg | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Schwerpunkt Klimawandel | |
Robert Habeck | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Energiepolitik unter Katherina Reiche: Neue Ministerin für alte Wirtschaft | |
Die Ankündigungen von Ressortchefin Katherina Reiche (CDU) zeigen, wohin | |
die Energiewende gehen soll: hin zu günstigem, fossilem Gas. | |
Das wollen Klima-Aktivist*innen: Schluss mit Gas, mehr Schutz fürs Klima | |
Fridays for Future stellt Forderungen an neue Bundesregierung. Doch deren | |
jüngste Entscheidungen legen eher das Gegenteil von mehr Klimaschutz nahe. | |
Habeck übergibt Amt an CDU-Frau Reiche: Freundliche Schlüsselübergabe im Wir… | |
Die neue Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) lobt das | |
Krisenmanagement ihres Amtsvorgängers. Robert Habeck bleibt für die Grünen | |
im Bundestag. |