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# taz.de -- Diskriminierung gegen trans Frauen: Kampf an den Graswurzeln
> Die englische FA schließt trans Frauen aus dem Frauenfußball aus. Doch es
> gibt auch viel Solidarität und Gegenwehr, darunter einen Protestmarsch.
Bild: Protest in Cambridge nach dem Entscheid des Supreme Court
„Ich bin erschüttert. Fußball war ein großer Teil meines Lebens, ich fühl…
mich als Teil einer Gemeinschaft. Das alles wurde sehr plötzlich
weggenommen.“
Natalie Washington ist Spielerin eines lokalen Fußballvereins namens
Rushmoor Community FC und als Interviewpartnerin gerade sehr gefragt – so
wie immer, wenn es um [1][trans Menschen] im britischen Fußball geht.
Washington setzt sich als trans Frau und Leiterin von „Football v
Transphobia“ für einen progressiven Fußball an der Basis ein. Gegenüber Sky
schätzt sie, dass dieses integrative Umfeld ein Faktor für das rasante
Wachstum im Graswurzelfußball war. Doch mit dem FA-Motto „Football for all“
ist es spätestens jetzt vorbei.
Der britische [2][Supreme Court entschied am 16. April], dass bei der
gesetzlichen Definition einer Frau im Gleichstellungsgesetz nur noch das
bei der Geburt zugewiesene Geschlecht zu gelten habe. Damit sind trans
Personen ausdrücklich ausgeschlossen. Das Urteil zitiert transfeindliche
Kampagnen, nutzt an diversen Stellen deren Sprache. Keine einzige trans
Person durfte vor Gericht sprechen.
In der Folge können durch diese Auslegung trans Menschen rein aufgrund
ihrer Identität aus geschlechtsspezifischen Räumen ausgesperrt werden.
Inwieweit das etwa mit Urteilen des Europäischen Gerichtshofes für
Menschenrechte konform geht, ist fraglich.
## Menschen wehren sich
Das hielt die FA nicht davon ab, trans Frauen aus dem Verbandsfußball
auszuschließen. Mit [3][Fußballverboten für Frauen] kennt man sich
schließlich auch in England aus. Direkt betroffen sind ab Juni circa
zwanzig bis dreißig trans Frauen im Amateurinnenfußball, die bisher dort
kickten.
Die Menschen an den Graswurzeln aber wehren sich: Der trans Klub TRUK
United sucht Spieler*innen für eine landesweite Liga außerhalb der FA.
Goal Diggers FC organisiert am Montag einen Protestmarsch auf Wembley,
danach soll ein offener Brief an die FA überreicht werden. Über 100
Vereine, Gruppierungen und trans wie cis Spielerinnen hatten sich bis
Samstag öffentlich geäußert. Die ehemalige Nationalspielerin Anita Asante
widmete der trans Community ihren Women’s Football Award: „Ich rufe meine
Sportkolleg*innen auf, ihre Stimmen für die Menschen zu erheben, die
täglich kämpfen müssen, nur um sie selbst sein zu dürfen.“ Annika Becker
4 May 2025
## LINKS
[1] /Transpersonen/!t5682795
[2] /Anti-trans-Urteil-in-Grossbritannien/!6082937
[3] /Frauen-im-Fussball/!5862397
## AUTOREN
Annika Becker
## TAGS
Kolumne leibesübung*innen
Transfeindlichkeit
England
Frauenfußball
GNS
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Sport
Schulsport
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