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# taz.de -- Hörsaal-Besetzung an der HU Berlin: „Es ging um Gewalt, es ging …
> Die Präsidentin der Humboldt-Universität verteidigt den Polizeieinsatz
> nach der Hörsaalbesetzung durch Palästina-Aktivist:innen als dringend
> geboten.
Bild: „Intifada bis zum Sieg“, Hamas-Dreieck inklusive: Campus Nord der Ber…
Berlin dpa/taz | Die Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität, Julia
von Blumenthal, hat die rasche polizeiliche Räumung eines Hörsaals nach
einer Protestaktion von Aktivist:innen der Palästina-Bewegung als
notwendig verteidigt. Es seien Mitarbeit:innen der Universität am
Mittwochnachmittag vor Ort gewesen. „Das Lagebild war eindeutig“, sagte von
Blumenthal im RBB-Inforadio.
„Wir konnten schon sofort sehen, dass Sachbeschädigung begangen wurde.“ Auf
Transparenten und an die Wände gesprayten Sprüchen sei das Existenzrecht
des Staates Israels geleugnet worden. Es sei Gewalt verherrlicht und auch
das rote Dreieck, das Symbol der Terror-Organisation Hamas, verwendet
worden.
Zudem sei von den Besetzer:innen des Hörsaals auf dem Campus Nord „in
kürzester Zeit weitflächige Zerstörung angewendet“ worden. „Damit war f�…
uns klar: Die roten Linien sind überschritten. Und wir haben dann als
Präsidium schnell gemeinschaftlich entschieden, dass in diesem Fall die
Räumung der einzig richtige Weg ist“, sagte die HU-Präsidentin am
Donnerstag.
Der Hörsaal an der Hessischen Straße in Mitte [1][war am frühen
Mittwochnachmittag von rund 90 Menschen besetzt worden]. Die Aktion stand
im Kontext der von Berlin angestrebten Ausweisung von vier
Aktivist:innen, drei aus der EU, eine aus den USA, die sich wiederum
selbst im Oktober an einer [2][gewalttätigen Besetzung des Präsidiums der
Freien Universität Berlin] beteiligt hatten.
## Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs
Dass das Präsidium der HU die Polizei am Mittwoch um die Räumung des
Gebäudes bat, sei dringend geboten gewesen, so Julia von Blumenthal: „Es
ging um Gewalt, es ging um Zerstörung.“ Nach Angaben der Polizei wurden
schließlich rund 90 Menschen aus dem Gebäude herausgeführt und ihre
Personalien festgestellt. Gegen sie würden Strafverfahren wegen
Hausfriedensbruchs und gegebenenfalls auch wegen Sachbeschädigung
eingeleitet.
Einem Polizeisprecher zufolge leisteten die Besetzer bei der Räumung
zumeist keinen Widerstand. Auch HU-Präsidentin von Blumenthal sagte dazu:
„Nach meinem Eindruck lief es professionell und friedlich ab.“ Die Polizei
hat nach der Besetzung des Hörsaals 100 Strafermittlungsverfahren
eingeleitet.
Die HU dürfte indes nicht so schnell zur Ruhe kommen. So demonstrierte auch
am Donnerstag eine Gruppe Aktivist:innen vor dem Hauptgebäude der
Universität Unter den Linden – ebenfalls vor allem [3][gegen die Ausweisung
der vier FU-Besetzer:innen richtete]. Plakate mit dem Aufruf zu der
Kundgebung waren unter anderem mit dem Logo der Studierendenvertretung der
Alice-Salomon-Hochschule (ASH) versehen.
Auch der Audimax der ASH in Marzahn-Hellersdorf [4][war Anfang Januar von
Palästina-Aktivist:innen besetzt worden]. Anders als am Mittwoch an der
HU hatte die Hochschule die Besetzung damals geduldet. Die Leitung der ASH
geriet daraufhin in schwere Erklärungsnot, zumal es auch hier zu
terrorverherrlichenden und antisemitischen Akten gekommen sei, so die
Berliner Wissenschaftsverwaltung.
Die aktuelle Besetzung des Hörsaals der HU hat unterdessen unmittelbare
Auswirkungen auf den Uni-Alltag der nächsten Zeit. Der Saal sei von den
Besetzer:innen verwüstet worden, Bänke seien herausgerissen. „Schon
jetzt ist klar, dass die Beschädigungen so gravierend sind, dass der Raum
für Wochen, möglicherweise Monate, nicht für die Lehre zur Verfügung stehen
wird“, teilte das Präsidium am Donnerstag mit. Die Uni geht von Schäden
zwischen 60.000 und 100.000 Euro aus.
Aktualisierung: 17.4.2025, 17.30 Uhr
17 Apr 2025
## LINKS
[1] /Besetzung-an-der-HU-Berlin/!6079297
[2] /Umgang-mit-Antisemitismus/!6063724
[3] /Ausweisung-von-Palaestina-Aktivistinnen/!6081707
[4] /Hoersaalbesetzung-in-Hellersdorf/!6057104
## AUTOREN
Rainer Rutz
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
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Hamas
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