| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Merz verurteilt den Angriff a… | |
| > International herrscht Empörung über den russischen Angriff auf Sumy mit | |
| > mindestens 34 Toten. Selenskyj hat Trump gebeten, die Ukraine zu | |
| > besuchen. | |
| Bild: Eine Person trauert an einem Bus, der beim russischen Angriff auf Sumy am… | |
| Massive internationale Kritik nach Angriff auf Sumy | |
| Nach dem russischen [1][Angriff auf die ostukrainische Stadt Sumy] mit | |
| mindestens 34 Toten reißt der Sturm der Empörung nicht ab. US-Präsident | |
| Donald Trump sprach am Sonntag von „einer schrecklichen Sache“. | |
| UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich „zutiefst schockiert“. Der | |
| voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verurteilte den | |
| Angriff als „Kriegsverbrechen“. Der ukrainische Präsident Wolodymyr | |
| Selenskyj lud indes Trump zu einem Besuch in die Ukraine ein, damit er sich | |
| vor Ort ein Bild machen könne. | |
| „Ich denke, es war schrecklich“, sagte Trump an Bord der | |
| Präsidentenmaschine Air Force One. „Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler | |
| gemacht haben. Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache. Ich denke, | |
| der ganze Krieg ist eine schreckliche Sache“. Der Sprecher des Nationalen | |
| Sicherheitsrates, Brian Hughes, sagte, der Raketenangriff sei „eine klare | |
| und brutale Erinnerung daran“, dass Verhandlungen nötig seien, „um diesen | |
| schrecklichen Krieg zu beenden“. | |
| Weder Trump noch das Weiße Haus erwähnten in ihrer Kritik Russland | |
| namentlich. US-Außenminister Marco Rubio hatte allerdings zuvor den „Opfern | |
| des heutigen schrecklichen russischen Raketenangriffs auf Sumy“ sein | |
| Beileid ausgesprochen. | |
| Die russische Armee hatte das unweit der Grenze gelegene Sumy nach | |
| ukrainischen Angaben mit zwei ballistischen Raketen beschossen. Nach | |
| Angaben der Rettungskräfte der Stadt wurden bei der Attacke am Sonntag | |
| mindestens 34 Menschen getötet und weitere 117 verletzt, darunter 15 | |
| Kinder. | |
| Der Angriff erfolgte zwei Tage [2][nach einem Treffen des | |
| US-Sondergesandten Steve Witkoff mit dem russischen Präsidenten Wladimir | |
| Putin]. Über die Ergebnisse der Gespräche wurde bislang aber nichts | |
| bekannt. | |
| UN-Generalsekretär Guterres zeigte sich „zutiefst beunruhigt und | |
| schockiert“ und wies auf ein „verheerendes Muster ähnlicher Angriffe auf | |
| ukrainische Städte in den letzten Wochen“ hin. Angriffe auf Zivilisten | |
| seien „nach dem humanitären Völkerrecht verboten“, betonte er. | |
| CDU-Chef Merz sagte in der ARD-Sendung „Caren Miosga“, es handele sich | |
| „eindeutig um ein schweres Kriegsverbrechen“. Es habe zwei Angriffswellen | |
| gegeben, und die zweite kam, „als die Helfer sich um die Opfer bemüht | |
| haben. Das ist an Perfidie nicht mehr zu überbieten“. Er warnte vor | |
| Naivität im Umgang mit Putin: „Das ist das, was Putin mit denen macht, die | |
| mit ihm über einen Waffenstillstand sprechen“. | |
| Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Russland scharf für den | |
| Raketenangriff auf die nordukrainische Stadt Sumy kritisiert. „Der | |
| furchtbare Angriff macht deutlich, dass der russische Präsident weiter die | |
| Ukraine vernichten will“, sagt Baerbock [3][vor einem Treffen der | |
| EU-Außenminister.] „Verstärkter Schutz der Ukraine ist Friedenspolitik.“ … | |
| breiter die Unterstützung weltweit sei, desto wahrscheinlicher sei es, dass | |
| man einer Friedenslösung näherkomme, fügt sie in Anspielung auch auf die | |
| USA hinzu. | |
| Sumy steht seit einigen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss, nachdem | |
| russische Streitkräfte das ukrainische Militär aus der benachbarten | |
| russischen Region Kursk stark zurückgedrängt haben. Die Stadt, die etwa 50 | |
| Kilometer hinter der Grenze liegt, war zuvor von heftigen russischen | |
| Angriffen verschont geblieben. | |
| Der ukrainische Präsident Selenskyj forderte Trump nun auf, in die Ukraine | |
| zu reisen, um sich ein Bild der durch den russischen Angriffskrieg | |
| verursachten Zerstörung zu machen. „Wir möchten, dass Sie kommen und sich | |
| das ansehen“, sagte Selenskyj in einem im US-Sender CBS ausgestrahlten | |
| Interview an den US-Präsidenten gerichtet. Bei einem Besuch in der Ukraine | |
| würde Trump verstehen, „was Putin getan hat“. | |
| Trump war nach dem Beginn seiner zweiten Amtszeit zunächst deutlich auf | |
| Russland zugegangen und hatte Gespräche mit ukrainischen und russischen | |
| Vertretern in Saudi-Arabien auf den Weg gebracht. Vor dem Besuch Witkoffs | |
| in Moskau hatte er den Kreml aber zu mehr Entgegenkommen aufgefordert. | |
| Kreml-Chef Putin hatte einem Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe | |
| in der Ukraine zuvor eine Absage erteilt. | |
| Selenskyj sagte dazu: „Putin wollte den Krieg nie beenden. (…) Er will uns | |
| komplett zerstören.“ Darauf angesprochen, dass Trump ihn als „Diktator“ | |
| bezeichnet und der Ukraine vorgeworfen hatte, für den Krieg verantwortlich | |
| zu sein, sagte der ukrainische Präsident, dass „die russische Sichtweise“ | |
| in den USA vorherrsche. Dies sei bezeichnend für den massiven Einfluss | |
| Russlands auf die US-Politik. (afp/rtr) | |
| Sumy-Gouverneur in der Kritik | |
| Ein ukrainischer Bürgermeister hat Vorwürfe gegen den Gouverneur der Region | |
| erhoben. Er kritisierte, dass die Behörden in Sumy trotz der Nähe zur Front | |
| und der hohen Gefahr von Angriffen eine Militärversammlung zur Ehrung von | |
| Soldaten angesetzt hätten. „Soweit mir bekannt ist, wurde er (Gouverneur | |
| Wolodymyr Artjuchin) gewarnt, dass man so etwas nicht tut“, sagte der | |
| Bürgermeister der Stadt Konotop, Artem Semenichin, in einem bei Facebook | |
| veröffentlichten Video. | |
| Zwar erhob der Bürgermeister nicht direkt den Vorwurf der Fahrlässigkeit. | |
| Zahlreiche ukrainische Medien berichteten aber über seine ungewöhnlich | |
| kritischen Äußerungen in aller Öffentlichkeit. | |
| „Gott sei Dank wurde niemand von den Soldaten verletzt, sie waren alle im | |
| Schutzbunker“, sagte Semenichin. Gleichwohl hätten die russischen | |
| Aggressoren die Versammlung der Soldaten in Frontnähe als Vorwand für ihre | |
| „terroristische Aggression“ genutzt. Inzwischen laufe auch ein | |
| Ermittlungsverfahren, um herauszufinden, wer sich solch eine | |
| Militärversammlung 30 Kilometer von russischen Stellungen entfernt | |
| ausgedacht habe, sagte er. | |
| Die Drohnenangriffe gehen weiter | |
| Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 52 ukrainische Drohnen | |
| zerstört. Allein 33 Drohnen seien über der Grenzregion Brjansk abgeschossen | |
| worden, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zehn weitere Drohnen seien | |
| über der südwestlichen Region Orel und die anderen über den Regionen Kursk, | |
| Tula, Kaluga und Belgorod abgefangen worden. | |
| Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa | |
| sind nach Behördenangaben fünf Menschen verletzt worden. Auch eine | |
| medizinische Einrichtung sei beschädigt worden. (rtr) | |
| 14 Apr 2025 | |
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