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# taz.de -- Straftaten in Duisburg angekündigt: Rechtsextreme Drohungen sorgen…
> In Duisburg blieben nach zwei Drohmails am Montag 20 Schulen geschlossen.
> Betroffen waren 18.000 Schüler*innen. Dienstag öffnen die Schulen
> wieder.
Bild: Wegen einer Bedrohungslage bleiben alle Gesamt- und Sekundarschulen in Du…
Berlin taz | Nach [1][rechtsextremen Drohungen] waren statt
Schüler*innen am Montagmorgen vor vielen Duisburger Schulen nur
Polizeistreifen unterwegs: 20 Schulen blieben im Stadtgebiet zu
Wochenbeginn geschlossen. Zuvor hatte eine Gesamtschule in Duisburg-Mitte
zwei Drohmails erhalten. Eine davon am Freitag, eine weitere dann am
Sonntag. In den Mails fanden sich laut Polizei „bedrohliche und
rechtsradikale Äußerungen“, mit denen für den Montag Straftaten an explizit
13 Gesamt- und Sekundarschulen angekündigt worden seien. Nach dem
unbekannten Verfasser werde gefahndet.
Obwohl die Polizei „nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten
Taten“ ausging oder von einer akuten Bedrohungslage sprechen wollte,
blieben alle Gesamt- und Sekundarschulen in Duisburg für Präsenzunterricht
geschlossen. Die Entscheidung dafür traf die zuständige Bezirksregierung in
Düsseldorf in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden. Offizieller Grund war
eine „unklare Bedrohungslage“. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SP…
und die Schuldezernentin Astrid Neese stellten sich hinter die
Entscheidung: Die Sicherheit der Kinder gehe vor, sagten beide
übereinstimmend. Betroffen waren rund 18.000 Schüler*innen, teils fand
digitaler Distanzunterricht statt.
Die [2][Waz berichtete], dass die Behörden von einer Bedrohungslage des
„Gefährdungsgrads 2“ ausgingen – darunter würden Amokdrohungen,
Morddrohungen und Extremismus gefasst. Der Unterricht sei dann abzusagen.
Die Eltern und Kinder wurden per Mail informiert, aber auch in Chat-Gruppen
breitete sich die Nachricht aus.
Die Unsicherheit war in Duisburgs Schüler- und Elternschaft groß – und zwar
sowohl an betroffenen Schulen als auch an solchen, die regulären Unterricht
hatten. Der Bezirksschülervertreter Florim Iseini [3][kritisierte etwa beim
WDR], dass überwiegend nur Berufs- und Sekundarschulen geschlossen wurden,
nicht aber Realschulen und Gymnasien. Besonders groß sei die Verunsicherung
bei Menschen mit Migrationsgeschichte, so Iseini. Die aber gebe es genau so
an Gymnasien und Realschulen – zumal viele Schulen dicht beieinander lägen.
In Nordrhein-Westfalen (NRW) und [4][bundesweit haben rechte Straftaten
zuletzt stark zugenommen]. Rechtsextreme Straftaten sind 2024 in NRW um 60
Prozent auf 5.641 Taten gestiegen, davon 154 Gewalttaten. [5][Innenminister
Herbert Reul] (CDU) warnte vor drei Wochen noch vor Rechtsextremismus als
„größte Bedrohung für unsere Demokratie“. In NRW habe sich zuletzt
insbesondere der Anteil von jungen Tatverdächtigen zwischen 14 und 17
Jahren erhöht – von 100 auf 287 Jugendliche, wie Reul bei der Vorstellung
des „Lagebilds Rechtsextremismus“ bekannt gab.
Die Polizei Duisburg warnte unterdessen vorsorglich etwaige
Trittbrettfahrer: „Jede Drohung dieser Art begründet den Anfangsverdacht
einer Störung des öffentlichen Friedens durch Androhungen von Straftaten
und wird konsequent ermittlungstechnisch und strafrechtlich verfolgt.“ Die
Bezirksregierung erklärte am Montagmittag, dass die Schule am Dienstag
wieder normal stattfinden solle.
7 Apr 2025
## LINKS
[1] /Rechtsextremismus/!t5007723
[2] https://www.waz.de/lokales/duisburg/article408730076/gesamt-und-sekundarsch…
[3] https://www1.wdr.de/nachrichten/duisburg-schulen-geschlossen-bedrohungslage…
[4] /Rechtsextreme-Gewalt/!6077300
[5] https://www.im.nrw/wie-rechtsextremisten-die-demokratie-gefaehrden-verfassu…
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
Rechtsextremismus
Duisburg
Bildung
Rechte Gewalt
Nordrhein-Westfalen
Schwerpunkt Rassismus
Rechtsextremismus
Alltagsrassismus
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