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# taz.de -- Verhältnis Türkei und PKK: Im Nordirak setzen sich türkische Bod…
> Der Vorstoß ist Teil einer Kampagne gegen den bewaffneten Arm der PKK.
> Dabei hat es jüngst Bewegung im Verhältnis zwischen ihr und der Türkei
> gegeben.
Bild: Die Kandil-Berge an der Grenze zum Iran
Berlin taz | Im Bradost-Gebirge, im Nordosten des Irak an der Grenze zur
Türkei, bauen Bodentruppen des türkischen Militärs ihre Präsenz weiter aus.
[1][Ein in den sozialen Medien geteiltes Video] zeigt etwa: Die Armee hat
einen Kontrollposten aufgebaut an einer schmalen Straße, die sich zwischen
den grünen Hügelkuppen hindurchschlängelt. Uniformierte Kräfte hindern die
Menschen an der Weiterfahrt, Dutzende Autos stauen sich den Weg entlang.
Die der [2][kurdischen Selbstverwaltung in Syrien] und ihren bewaffneten
Kräften SDF nachstehende Nachrichtenagentur [3][Hawarnews berichtet]: Seit
dem 7. April hindere die türkische Armee die Menschen in der Region daran,
ihre Felder zu erreichen. Die Menschen müssten zudem an den Kontrollpunkten
ihre Ausweise vorzeigen.
Thomas Schmidinger, Professor an der University of Kurdistan Hewlêr in
Erbil und Experte für die kurdischen Gebiete, sagt: Die Region Bradost sei
in Aufruhr. Schon zuvor sei die Türkei dort mit Luftangriffen aktiv
gewesen. Das Neue sei nun aber die Präsenz von Bodentruppen und ein
Auftreten der Türkei als Besatzungsmacht. Diese stehen damit nur etwa
achtzig Kilometer von Erbil, der Hauptstadt der Kurdischen Autonomieregion
im Nordirak, entfernt.
Das Vorrücken des Militärs ist Teil seiner Kampagne gegen die Hêzên
Parastina Gel (HPG), den bewaffneten Arm der PKK, die von Türkei, EU und
USA als Terrorgruppe eingestuft wird. HPG-Kräfte sind im Nordirak an
mehreren Orten aktiv: in den Kandil-Bergen an der Grenze zum Iran, wo die
militante Organisation seit Anfang der 1990er Jahre ihren Hauptsitz
unterhält; in der Region Shingal, die eigentlich zum Zentralirak gehört und
wo unter anderem Kämpfer der PKK die Terrororganisation „Islamischer Staat“
(IS) zurückdrängten; und auch in den Bradost-Bergen.
## Die Türkei lehnt die Forderungen der PKK bislang ab
In der [4][Türkei] selbst hatte es bezüglich des Verhältnisses zur PKK
jüngst Bewegung gegeben: Vor etwas mehr als einem Monat rief PKK-Gründer
[5][Abdullah Öcalan zur Auflösung der Organisation] auf. Deren Führung
knüpfte das aber an Gegenleistungen seitens der Türkei – was diese wiederum
ablehnt. Auch einen Waffenstillstand, den die PKK jüngst einseitig
verkündete, lehnt die Türkei bislang ab.
Die türkischen Angriffe auf irakischem Territorium lässt die kurdische
Regionalregierung meist einfach durchgehen: Sie liegt selbst im Clinch mit
der PKK. Außerdem ist die Türkei, mit der sie sich eine Grenze teilt, einer
ihrer wichtigsten Handelspartner. Das Gleiche gilt für den Zentralirak, der
somit ebenfalls kein Interesse an einem Konflikt mit der Türkei hat.
9 Apr 2025
## LINKS
[1] https://x.com/KurdistanWatch/status/1909216808336277507
[2] /Abkommen-mit-Damaskus/!6080855
[3] https://hawarnews.com/en/turkish-occupation-forces-prevent-residents-of-bra…
[4] /Demonstrationen-in-der-Tuerkei/!6077745
[5] /Einseitiger-Waffenstillstand-der-PKK/!6072976
## AUTOREN
Lisa Schneider
## TAGS
Türkei
PKK
Irak
Kurden
PKK
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Ekrem İmamoğlu
Türkei
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