Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Washington zerstört Schriftband: Black Lives stören White House
> Der 200 Meter lange Schriftzug „Black Lives Matter“ in Washington wird
> entfernt. Die Bürgermeisterin spricht von Druck aus dem Weißen Haus.
Bild: Wegweisend: Der „Black Lives Matter“-Schriftzug in Washington vor der…
Washington epd/afp/taz | Offenbar unter politischem Druck der
Republikanischen Partei hat die US-Hauptstadt Washington am Montag
(Ortszeit) mit der Entfernung des „Black Lives Matters“-Wahrzeichens in
Sichtweite des Weißen Hauses begonnen.
Während Arbeiter am Montag (Ortszeit) mit Presslufthämmern den riesigen
gelben Schriftzug von der Straße abtrugen, versammelten sich zahlreiche
Schaulustige, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP feststellten.
Zwei afroamerikanische Frauen sagten der AFP, sie seien gekommen, um einen
letzten Blick auf den berühmten Schriftzug zu werfen. Aus ihrer Bestürzung
über seine Entfernung machten sie keinen Hehl. „Was kommt als Nächstes?“,
fragte die 57-jährige Tajuana McCallister. Mit Blick auf US-Präsident
Donald Trump sagte sie: „Schwarze Geschichte ist ihm offensichtlich egal.“
## Erinnerung an den Tod von George Floyd
Der zwei Blocks lange Schriftzug mit mehr als zehn Meter hohen gelben
Buchstaben war nach dem gewaltsamen Tod des Afro-Amerikaners George Floyd
in Polizeihänden im Mai 2020 geschaffen worden. Ein Polizist hatte dem mit
Handschellen gefesselten Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis rund
neuneinhalb Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl der
46-jährige Schwarze wiederholt klagte, er bekomme keine Luft mehr. Floyd
erstickte. Der Polizist wurde später [1][wegen Mordes zu 22 Jahren Haft
verurteilt].
Millionen Menschen demonstrieren landesweit gegen Polizeibrutalität und
Rassismus. Der fast 200 Meter lange Schriftzug war im Juni 2020 in 15 Meter
hohen gelben Buchstaben auf die 16th Street gemalt, die genau auf das
nochmal 200 Meter weiter südlich liegende Weiße Haus zuläuft.
[2][Washingtons demokratische Bürgermeisterin Muriel Bowser hatte den
bemalten Straßenabschnitt damals in „Black Lives Matter Plaza“ umbenannt
und als „permanente Einrichtung“ gefeiert].
Vor wenigen Tagen teilte Bowser jedoch mit, „Black Lives Matter“ müsse weg.
Der Schriftzug habe einmal „eine wichtige Rolle gespielt“, doch nun gehe es
darum, dass „unsere Einwohner und unsere Wirtschaft überleben“. Sie habe
mit dem Weißen Haus gesprochen, und dort könne man den Schriftzug nicht
leiden, sagte sie bei einer Pressekonferenz.
## Republikaner drohten mit Entzug von Subventionen
US-Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtsperiode „Black Lives
Matter“-Demonstranten als Terroristen und Gangster beschimpft und
anscheinend den Einsatz des Militärs in Betracht gezogen. Der
republikanische Kongressabgeordnete Andrew Clyde drohte der Stadt
Washington vergangene Woche mit dem Entzug von Subventionen, sollte „Black
Lives Matter Plaza“ nicht in „Freiheitsplatz“ umbenannt werden.
Trumps Regierung hat mehrere Umbenennungen beschlossen. Am bekanntesten ist
das Dekret, den Golf von Mexiko südlich der USA Golf von Amerika zu nennen.
Den Berg Denali in Alaska, den höchsten Gipfel Nordamerikas, lässt Trump
wieder Mount McKinley nennen, nach dem republikanischen Präsidenten William
McKinley (1897-1901).
Auch zwei Militärstützpunkte in den USA sind umbenannt worden. Vergangene
Woche hat Trump das Anahuac-Tierschutzgebiet in Texas „Jocelyn Nungaray
National Wildlife Refuge“ umbenannt. Die Zwölfjährige wurde angeblich von
zwei Männern aus Venezuela ohne Papiere in den USA ermordet. Im Wahlkampf
hatte Trump viel über den Fall gesprochen.
11 Mar 2025
## LINKS
[1] /Urteil-nach-Mord-an-George-Floyd/!5783167
[2] /Nach-dem-Tod-von-George-Floyd/!5690839
## TAGS
George Floyd
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Schwerpunkt USA unter Trump
Black Lives Matter
Washington D.C.
GNS
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
US-Literatur
Black Lives Matter
USA
## ARTIKEL ZUM THEMA
Trump verbietet Worte: Buchstäblich ungerecht
In den USA findet eine systematische Ausradierung von Stimmen statt, die
dem weißen, männlichen Gesellschaftsnarrativ widersprechen.
Zefanias M. über Rassismus und Polizei: „Wir haben ein gesellschaftliches Pr…
Der Mitgründer der Kampagne „Polizei im Nacken – Kniefixierung
verbieten!“, fordert Schmerzensgeld vom Land Berlin. Warum, erklärt
Zefanias M. hier.
Schwarze US-Literatur unter Trump: Black Lives Matter wird abgewickelt
US-Präsident Donald Trump würgt Maßnahmen zu mehr Diversität auf
kulturellem Terrain rigide ab. Kommt das den großen Verlagen in den Staaten
gelegen?
Polizeigewalt in den USA: Bis zu 20 Jahre Haft möglich
Anfang 2023 verprügelten Polizisten in Tennessee den Afroamerikaner Tyre
Nichols, er starb an den Verletzungen. Nun fielen Urteile gegen sie.
Tod von George Floyd nach Polizeigewalt: Geballte Wut
Nach dem gewaltsamen Tod eines Schwarzen Mannes in Minneapolis gehen die
Proteste weiter. Auch Präsident Donald Trump meldet sich – via Twitter.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.