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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: 14 Tote durch russische Angri…
> Die Attacken richteten sich in der Nacht zum Samstag vor allem gegen das
> Zentrum der Stadt Dobropillja im Donbass. Derweil hat die Ukraine keinen
> Zugang mehr zu US-Satellitenbildern.
Bild: Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem russischen Raketenangriff
## Mindestens 14 Tote durch russische Angriffe
Nach erneuten nächtlichen Angriffen der russischen Armee auf die Ukraine
mit mindestens 14 Toten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
härtere Sanktionen gegen Russland gefordert. Dutzende Menschen wurden zudem
laut ukrainischen Angaben bei den Angriffen verletzt, die sich insbesondere
gegen das Zentrum der Stadt Dobropillja im ostukrainischen Donezk
richteten. Allein dort wurden den Rettungskräften zufolge am Freitagabend
elf Menschen getötet und 30 verletzt.
In der Kleinstadt Bohoduchiw in der ostukrainischen Region Charkiw wurde
Gouverneur Oleh Synehubow zufolge drei weitere Menschen getötet. Sieben
weitere Menschen wurden demnach verletzt. Nach Angaben der ukrainischen
Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht zu Samstag insgesamt zwei Raketen
und 145 Drohnen allein auf Bohoduchiw. In Dobropillja, das unweit der Front
liegt, sahen AFP-Reporter verkohlte Wohngebäude, zerstörte Marktstände und
Hinweise auf Streubomben.
Selenskyj bezeichnete die Angriffe am Samstag als Beleg dafür, dass
Russlands Ziele „unverändert“ seien. Es sei daher „sehr wichtig, weiterh…
alles zu tun, um Leben zu schützen, unsere Luftverteidigung zu stärken und
die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen“. Er fügte hinzu, Russland
habe die Kleinstadt Bohoduchiw angegriffen und als Rettungskräfte
angekommen seien, seien auch sie „absichtlich“ angegriffen worden. Dies sei
eine „jämmerliche und unmenschliche“ Taktik, die von russischer Seite oft
angewendet werde. (afp)
## Trump droht Russland mit Sanktionen und macht dann Rückzieher
US-Präsident Trump, der zuletzt der Ukraine und [1][Selenskyj persönlich
die Schuld für eine ausbleibende Friedenslösung zugewiesen hatte], hatte
Russland am Freitag angesichts der massiven Angriffe auf die Ukraine
zunächst mit neuen Sanktionen und mit Zöllen gedroht. Weil „Russland auf
dem Schlachtfeld gerade absolut auf die Ukraine einhämmert“, erwäge er
umfassende Bankensanktionen sowie Zölle gegen Moskau, schrieb Trump in
seinem Onlinedienst Truth Social. Er rief beide Seiten zu unverzüglichen
Verhandlungen über eine Waffenruhe und über ein Friedensabkommen auf.
Wenig später wandte er sich jedoch erneut gegen die Ukraine, indem er
sagte, es sei für ihn „vielleicht einfacher“, mit Russland zu verhandeln
als mit der Ukraine – und bekräftigte, er glaube dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin. „Ich finde es ehrlich gesagt schwieriger, mit der Ukraine
zu verhandeln, und sie haben nicht die besten Karten“, sagte er am Freitag
bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.
Mit seinen Warnungen an die Adresse Moskaus war Trump von seinem bisherigen
Annäherungskurs gegenüber Kreml-Chef Putin abgewichen. Auf offene Kritik
oder Drohungen gegenüber Russland hatte der US-Präsident in seiner knapp
siebenwöchigen Amtszeit bislang verzichtet. Stattdessen griff er den
ukrainischen Präsidenten Selenskyj verbal scharf an [2][und machte ihn
sogar für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verantwortlich] –
bis hin zum offenen Eklat mit ihm im Weißen Haus Ende Februar. (afp)
## USA stoppen Ukraines Zugang zu Satellitenbildern
Nach seinem beispiellosen Streit mit Selenskyj vor laufenden Kameras im
Weißen Haus vor einer Woche hatte Trump [3][auch die US-Militärhilfen für
die Ukraine vorübergehend ausgesetzt]. Washington stoppte nun auch den
Zugang der Ukraine zu von der US-Regierung gekauften Satellitenbildern. Der
Zugang sei „vorübergehend unterbrochen“, erklärte ein Sprecher der
Nationalen Behörde für Geographische Aufklärung der USA am Freitag.
Maxar, eines der Unternehmen, das Bilder im Auftrag Washingtons an Kiew
übermittelt hatte, bestätigte die Unterbrechung. Die US-Satellitenbilder
sind für die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland von entscheidender
Bedeutung. (afp)
## Russland: 31 ukrainische Drohnen abgefangen
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es habe in der Nacht auf
Samstag 31 ukrainische Drohnen zerstört. Die meisten davon seien im
Luftraum über der am Schwarzen Meer und nahe der Halbinsel Krim gelegenen
Region Krasnodar abgefangen worden. (afp)
## Russische Ölraffinerie Kirischi angegriffen
In der russischen Oblast Leningrad ist nach Angaben des zuständigen
Gouverneurs die Ölraffinerie Kirischi von der Ukraine mit Drohnen
angegriffen worden. Zwei Drohnen seien in der Nähe abgefangen und zerstört
worden. Herabfallende Trümmer hätten den Tank der Anlage beschädigt. Die
Raffinerie Kirischi ist eine der größten in Russland. Die Oblast Leningrad
liegt im Nordwesten Russlands und umgibt die Metropole St. Petersburg, die
allerdings nicht zu dem Verwaltungsgebiet gehört und früher ebenfalls
Leningrad hieß. In der westrussischen Grenzregion Belgorod wurde laut dem
dortigen Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow ein Zivilist bei einem
Drohnenangriff verletzt. (afp/rtr)
## Russland: drei Dörfer in der Region Kursk zurückerobert
Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des
Verteidigungsministeriums in Moskau drei weitere Dörfer in der
westrussischen Oblast Kursk zurückerobert. Es handele sich um Viktorowka,
Nikolaewka und Staraja Sorotschina, meldet die staatliche russische
Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig
überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Ukrainische
Soldaten waren im August in einem Entlastungsangriff in die russische
Oblast Kursk eingedrungen und halten seither Teile des Gebietes unter ihrer
Kontrolle. (rtr)
## Großbritannien und Philippinen einig bei Ukraine-Unterstützung
Großbritannien und die Philippinen sind sich nach den Worten des britischen
Außenministers David Lammy in ihrer Unterstützung für die Ukraine einig.
Lammy äußert sich anlässlich eines Besuchs auf den Philippinen. Beide
Staaten bekennen sich Lammy zufolge zu einer regelbasierten internationalen
Ordnung. Sie setzten sich auch für eine freie und offene
Indo-Pazifik-Region ein, fügt er hinzu. (rtr)
## Rubio: Trump will Ukraine-Krieg so schnell wie möglich beenden
US-Außenminister Marco Rubio teilt dem ukrainischen Außenminister Andrij
Sybiha in einem Telefonat mit, dass US-Präsident Donald Trump den Krieg
zwischen Russland und der Ukraine so schnell es geht beenden will. „Der
Minister unterstrich, dass Präsident Trump entschlossen ist, den Krieg so
schnell wie möglich zu beenden, und betonte, dass alle Seiten Schritte
unternehmen müssen, um einen nachhaltigen Frieden zu sichern“, so das
US-Außenministerium in einer Erklärung nach dem Telefonat. (rtr)
## Proteste gegen Ukraine-Politik der slowakischen Regierung
In Bratislava und zahlreichen anderen Städten der Slowakei haben erneut
[4][Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Robert Fico
und deren Ukraine-Politik demonstriert]. Allein in Bratislava versammelten
sich nach Medienschätzungen rund 10.000 Menschen. In Sprechchören und auf
Transparenten forderten sie den Rücktritt Ficos, dem sie einen
prorussischen Kurs vorwarfen.
Aufgerufen zu den Kundgebungen hatte die Bürgerinitiative „Mier Ukrajine“
(Friede der Ukraine). Sie engagiert sich für eine stärkere militärische
Unterstützung der Ukraine und sammelt Spenden für Munitionskäufe.
Im Internet und von der Rednertribüne der Protestversammlung in Bratislava
verkündete die Initiative, dass bereits 75.000 Menschen für
Munitionslieferungen an die Ukraine gespendet hätten. Vor zwei Tagen sei
die Summe von fünf Millionen Euro erreicht worden.
Die Kundgebungen gehören zu einer seit mehreren Wochen anhaltenden Serie
von Protesten. Die Organisatoren werfen dem Linkspopulisten Fico vor, mit
seiner Verweigerung von Waffenlieferungen an das Nachbarland Ukraine den
Interessen Russlands zu dienen und die Slowakei von Europa zu entfernen. In
einem der Demonstrationsaufrufe hieß es: „Stolze Patrioten verteidigen eine
europäische Slowakei! Während die Welt neue Verteidigungsallianzen
schmiedet, vollziehen unsere Regierenden einen Rückzug und überlassen uns
der Gefahr.“
Nachdem Fico die Parlamentswahl im Herbst 2023 gewonnen hatte, beendete er
Waffenlieferungen aus eigenen Armeebeständen an die Ukraine. Waffenverkäufe
auf kommerzieller Basis gehen aber weiter. Außerdem liefert die Slowakei
dem Nachbarland „nicht-tödliche“ Güter wie Minenräumgeräte und Generato…
Außerdem springt die Slowakei mit Stromlieferungen ein, wenn russische
Bombardements die ukrainische Versorgung lahmlegen. Seit Jahresbeginn
streitet Fico sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj,
weil dieser den Transit von russischem Gas stoppte, von dem die Slowakei
abhängig ist. (dpa)
8 Mar 2025
## LINKS
[1] /Selenskyjs-Brief-an-Donald-Trump/!6070396
[2] /Tagebuch-aus-der-Ukraine/!6073004
[3] /Meduza-Auswahl-17-Februar--5-Maerz/!6073970
[4] /Rekordproteste-in-der-Slowakei/!6061965
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