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# taz.de -- 300.000 Tonnen Altmunition in der Ostsee: Wasser in Kieler und Lüb…
> Seit Jahrzehnten lagern Patronen, Granaten und Bomben auf dem
> Meeresgrund. Sie setzen kiloweise giftige Chemikalien frei, zeigt eine
> Studie.
Bild: In der deutschen Ostsee liegen Schätzungen zufolge rund 300.000 Tonnen A…
Kiel epd | Aus [1][Altmunition in der Ostsee] sind bereits rund 3.000
Kilogramm giftige Chemikalien freigesetzt worden. Das zeigt eine neue
Studie des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel. In
Wasserproben aus den Jahren 2017 und 2018 in der südwestlichen Ostsee
wurden in fast allen Fällen Munitionschemikalien nachgewiesen, insbesondere
in der Kieler und Lübecker Bucht. das teilte das Institut am Mittwoch mit.
Noch lägen die Werte unterhalb der Schwelle für ein Gesundheitsrisiko, in
einigen Fällen näherten sie sich jedoch kritischen Konzentrationen. Um
langfristige Risiken zu minimieren, müsse die Munition geborgen werden. Die
Studie ist im [2][Fachmagazin Chemosphere] erschienen.
In der deutschen Ostsee lägen Schätzungen zufolge rund 300.000 Tonnen
Altmunition, informierte das Geomar. Der Großteil stamme aus gezielten
Versenkungen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Gebiete seien
bekannt, [3][die Munition liege überwiegend sichtbar auf dem Meeresboden
und könne mit Tauchrobotern] dokumentiert werden.
Mit fortschreitender Korrosion der Metallhüllen nehme die chemische
Umweltbelastung zu. Steigende Temperaturen und zunehmende Stürme durch die
Klimakrise würden den Zerfall der Munition zusätzlich beschleunigen, hieß
es. Laut Studie enthält die Altmunition giftige Substanzen wie TNT,
Quecksilber oder Blei, die ins Meerwasser freigesetzt werden, wenn die
Metallhüllen durchrosten.
## Sanierung wäre möglich
Erstautor Aaron Beck, Geochemiker am Geomar, warnte: „Diese Stoffe können
die marine Umwelt und die Gesundheit von Lebewesen gefährden, da sie
toxisch und krebserregend sind.“ Die Forschenden empfehlen, die versenkten
Altlasten gezielt zu sanieren. Altmunition lasse sich „physisch aus der
Umwelt entfernen“. Die Munitionsräumungen in Deutschland könnten als Modell
für die Beseitigung solcher Abfälle auf der ganzen Welt dienen.
Der Bund hat [4][ein Pilotprogramm zur Bergung und umweltgerechten
Entsorgung von Munitionsaltlasten] ins Leben gerufen. Mit einem Budget von
100 Millionen Euro wurden im Herbst 2024 erstmals gezielt Munitionsreste
aus der Lübecker Bucht geborgen. In einem zweiten Schritt soll eine
autonome Bergungsplattform entwickelt werden, die die Altmunition vor Ort
birgt und unschädlich macht.
26 Feb 2025
## LINKS
[1] /orte-des-wissens/!6046462&s=munition+ostsee&SuchRahmen=Print/
[2] https://www.sciencedirect.com/journal/chemosphere
[3] /!s=munition++tauchroboter/
[4] /Gefahr-fuer-Nord--und-Ostsee/!5954952
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