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# taz.de -- Schiffskollision in der Nordsee: Tanker könnte Schweröl verlieren
> Die Umweltfolgen der Schiffskollision vor Großbritannien sind noch
> ungewiss. Die größte Gefahr gehe vom Treibstoff der Schiffe aus, sagen
> Experten.
Bild: Nach der Kollision: Wasser fließt durch den beschädigten Rumpf des Ölt…
Berlin taz | Nach dem [1][Tankerunfall an der englischen Nordseeküste] in
der Nähe der Stadt Hull dauern die Lösch- und Sicherungsarbeiten am
Dienstag weiter an. Während die Besatzungen beider Schiffe bis auf ein noch
vermisstes Mitglied unbeschadet evakuiert werden konnten, sind die
Umweltfolgen der Kollision noch ungewiss.
Am Montagvormittag stieß in der Nähe der Humber-Mündung der Frachter
„Solong“ mit dem Tanker „Stena Immaculate“ zusammen. Die „Stena Immac…
fährt unter US-amerikanischer Flagge und ankerte in der Nähe ihres
Zielhafens Immingham. Die unter portugiesischer Flagge fahrende „Solong“
der deutschen Reederei Ernst Russ war auf der vielbefahrenen Seeroute
zwischen Nordengland und den Niederlanden auf dem Weg nach Rotterdam. Wie
es zu dem Unfall kommen konnte, ist bislang unklar.
Umweltschützer:innen fürchten schwerwiegende Folgen für die Natur. Die
möglichen Konsequenzen für die Umwelt hängen davon ab, welche Substanzen
nach der Kollision aus den Schiffen austreten konnten oder könnten. Die
Stena „Immaculate“ hatte tonnenweise Flugzeugtreibstoff für das US-Militär
an Bord.
Auf dem anderen Schiff befanden sich zahlreiche Container mit
unterschiedlichen Inhalten. Dass sich darunter 15 Container mit der
giftigen Substanz Natriumcyanid befanden, wie verschiedene Medien
berichteten, dementierte die Reederei Ernst Russ. Die Tanks beider Schiffe
waren darüber hinaus noch mit Schweröl, ihrem eigenen Treibstoff, gefüllt.
Fest steht, dass zumindest Teile des Flugzeugtreibstoffs des US-Tankers
ausgelaufen sind. Am Dienstag hat die Küstenwache Luftmessungen
vorgenommen, um herauszufinden, ob weitere giftige Substanzen ausgetreten
sind.
## Das größte Umweltrisiko geht vom Schweröl aus
Experten halten das Austreten des Flugzeugtreibstoffs nicht für bedrohlich.
„Flugzeugtreibstoff ist ein leichtes Öl, es verdampft schnell“, sagte Mike
Elliott, Professor für Mündungs- und Küstenwissenschaften an der University
of Hull, der taz. „[2][Gefährlicher ist das Schweröl], mit dem die beiden
Schiffe betrieben worden.“ Wenn das austrete und in die Humber-Mündung
gespült werde, könne es den Lebensraum und die Brutstätten vieler dort
nistender Vögel zerstören.
Die Küstenwache müsse schnell sicherstellen, dass kein Schweröl austritt,
so Elliott. Sollte das trotzdem passieren, müsse sie schützende Maßnahmen
ergreifen. Beispielsweise könne sie möglicherweise ausgetretenes Öl an
einen Sandstrand umleiten und dort dann abschöpfen. Da sich in der
Humber-Mündung vier Häfen befinden, sei die Küstenwache gut vorbereitet,
ist er überzeugt.
11 Mar 2025
## LINKS
[1] /Schiffskollision-vor-britischer-Kueste/!6075141
[2] /Oelpest-vor-russischer-Kueste/!6060664
## AUTOREN
Tobias Bachmann
## TAGS
Ölpest
England
Großbritannien
Frachtschiff
Schiffsunglück
Umweltverschmutzung
Küstenschutz
GNS
Nordsee
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