# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trump will mit Putin in Saudi… | |
> US-Präsident Trump telefoniert mit Kremlchef Putin und dem ukrainischen | |
> Präsidenten Selenskyj. Wann der Krieg enden wird, bleibt fraglich. | |
Bild: Verstanden sich schon damals gut: Putin und Trump bei einem Treffen in Fi… | |
## Trump und Putin vereinbaren Verhandlungen über Kriegsende in der Ukraine | |
Nach fast drei Jahren Krieg in der Ukraine könnte Bewegung in die | |
internationalen Bemühungen um eine Friedenslösung kommen. Kurz vor dem | |
dritten Jahrestag des russischen Angriffs [1][telefonierte US-Präsident | |
Donald Trump sowohl mit Kremlchef Wladimir Putin] als auch mit dem | |
ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Es war der erste bestätigte | |
Kontakt Putins mit Trump in dessen zweiter Amtszeit. Ein persönliches | |
Treffen in Saudi-Arabien soll bald folgen. (dpa) | |
Treffen in München | |
Bevor es zu der mit Spannung erwarteten Zusammenkunft kommt, stehen aber | |
eine ganze Reihe von weiteren Schritten an. Der erste davon: Am Freitag | |
treffen Trumps Vizepräsident J.D. Vance und US-Außenminister Marco Rubio | |
bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit Selenskyj zusammen. | |
Ähnlich wie in Kiew wächst auch in den USA die Sorge, dass die Ukraine bei | |
den Verhandlungen an die Seite gedrängt werden könnte. „Es gibt keinen | |
Zweifel daran, dass Trump das Schicksal der Ukraine für die Ukraine | |
verhandeln will“, sagte der demokratische Senator Chris Murphy. | |
Bundeskanzler Olaf Scholz und andere westliche Politiker haben hingegen | |
mehrfach betont, dass die Ukrainer selbst über mögliche Friedensgespräche | |
und deren Ausgang entscheiden müssten. Trump sagte, er gehe nicht davon | |
aus, dass Selenskyj außen vor bleiben. „Das glaube ich nicht, solange er da | |
ist“, fügte der US-Präsident hinzu und betonte: „Manchmal muss man auch | |
Wahlen haben.“ | |
Verteidigungsminister Pete Hegseth verpasste den Hoffnungen der Ukrainer | |
gestern einen herben Dämpfer. Ein Nato-Beitritt des Landes sei praktisch | |
ausgeschlossen, die von Selenskyj als Kriegsziel ausgegebene volle | |
Wiederherstellung der Grenzen der Ukraine unrealistisch, sagte er bei einem | |
Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Zu dieser Gruppe gehören | |
Dutzende Staaten inklusive Deutschlands und der USA, die bislang die beiden | |
wichtigsten Unterstützer und Waffenlieferanten der Ukraine sind. (dpa) | |
Trumps Verhandlungsteam | |
Trump schickt ein Team in die Verhandlungen mit Russland, dem neben | |
Außenminister Rubio auch der New Yorker Immobilien-Tycoon und heutige | |
Nahost-Sondergesandte Steve Witkoff angehört. Ferner sind CIA-Direktor John | |
Ratcliffe und der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz dabei. Witkoff | |
war bereits bei den Verhandlungen über den Waffenstillstand im Nahen Osten | |
maßgeblich beteiligt. Außerdem handelte er mit Russland den Austausch von | |
Gefangenen aus, was in den USA allgemein im Zusammenhang mit der | |
Ukraine-Frage gesehen wird. | |
Nicht zu den US-Unterhändlern wird der eigentliche Russland-Sondergesandte | |
Keith Kellogg gehören. Er hatte sich immer wieder über Putins politische | |
Rolle geäußert. Kellogg wird aber in den nächsten Tagen die Ukraine | |
besuchen, wie das Weiße Haus mitteilte. (dpa) | |
Treffen auf Präsidentenebene | |
Erst wenn die Gespräche auf diplomatischer Ebene Früchte getragen haben, | |
dürfte es zum Aufeinandertreffen zwischen Trump und Putin kommen. Der | |
US-Präsident nannte Saudi-Arabien als wahrscheinlichen Ort dafür. | |
Anschließend könnte es zu gegenseitigen Einladungen nach Washington und | |
Moskau kommen, sagte er. Es soll aber vorher auch weiterhin telefonischem | |
Austausch geben. Bereits am Mittwoch hatten die beiden Präsidenten mehr als | |
eine Stunde lang telefoniert, wie Trump berichtete. „Wir hatten ein | |
großartiges Gespräch, es dauerte lange.“ Der Kreml bestätigte das | |
Telefonat. | |
„Wir sind übereingekommen, sehr eng zusammenzuarbeiten und auch die | |
Nationen des jeweils anderen zu besuchen“, sagte Trump. Es sollten sofort | |
Verhandlungen beginnen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Als Erstes | |
werde er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj über das Gespräch | |
informieren. „Ich glaube, dass diese Bemühungen zu einem erfolgreichen | |
Abschluss führen werden, hoffentlich bald!“ (dpa) | |
Gemeinsame Erklärung europäischer Länder | |
In einer gemeinsamen Erklärung fordern Deutschland, Frankreich, Polen, | |
Italien, Spanien, Großbritannien sowie die Europäische Kommission und der | |
Europäische Auswärtige Dienst eine Beteiligung an möglichen | |
Friedensgesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. „Wir freuen | |
uns darauf, gemeinsam mit unseren amerikanischen Verbündeten das weitere | |
Vorgehen zu erörtern. Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, die Ukraine in | |
eine Position der Stärke zu bringen. Die Ukraine und Europa müssen an den | |
Verhandlungen beteiligt sein“, hieß es in der Erklärung, die das Auswärtige | |
Amt am späten Mittwochabend herausgab. | |
Es solle ein Frieden sein, der die Interessen der Ukraine und die eigenen | |
Interessen der europäischen Länder garantiere, hieß es weiter. „Wir | |
erinnern daran, dass die Sicherheit des europäischen Kontinents in unserer | |
gemeinsamen Verantwortung liegt. Daher arbeiten wir gemeinsam an der | |
Stärkung unserer kollektiven Verteidigungsfähigkeiten“, schrieben die | |
Länder in der Erklärung weiter. (rtr) | |
Die Botschaft aus dem Kreml | |
Aus dem Kreml hieß es, Putin habe seine Bereitschaft erklärt, | |
Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen – auch zur Lösung | |
des Ukraine-Konflikts. „Putin und Trump haben auch die Fortführung | |
persönlicher Kontakte verabredet, darunter auch die Organisation eines | |
persönlichen Treffens“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Putin habe Trump | |
nach Moskau eingeladen. | |
Nach Kreml-Angaben verwies Putin in dem Telefonat aber darauf, dass | |
Russland auf einer Beseitigung der Ursache des Konflikts bestehe. Nach | |
Darstellung Moskaus wurde der russische Angriffskrieg dadurch verursacht, | |
dass die Ukraine in die Nato strebt und die russischsprachige Minderheit | |
auf ihrem Gebiet unterdrückt. | |
Befriedigung herrscht in Moskau vor allem wegen der von Pentagon-Chef | |
Hegseth proklamierten neuen Linie in der US-Außenpolitik: [2][Absage an | |
eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine] und die Erwartung territorialer | |
Zugeständnisse. Der einflussreiche Moskauer Außenpolitiker Leonid Sluzki | |
sprach von einer „kalten Dusche für Selenskyj“. Trump sagte dazu: „Ein T… | |
des Landes (der Ukraine) wird zurückkommen.“ Eine Rückkehr zu den Grenzen | |
von 2014 – also vor der Besetzung der Halbinsel Krim und der Regionen | |
Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine – sei aber „unwahrscheinlich“. | |
Die ukrainische Perspektive | |
Selenskyj gab sich nach dem Telefonat mit Trump optimistisch, dass eine | |
[3][diplomatische Lösung im Krieg gegen Russland] möglich sei. „Wir | |
glauben, dass die Stärke Amerikas groß genug ist, um gemeinsam mit uns und | |
unseren Partnern Russland und Putin zu Frieden zu zwingen“, sagte der | |
Staatschef in seiner abendlichen Videoansprache. Das ausführliche Telefonat | |
mit Trump sei gut verlaufen. Der US-Präsident habe ihn auch über den Inhalt | |
des Telefonats mit Putin informiert. (dpa) | |
USA sichern sich Zugriff auf Rohstoffe in der Ukraine | |
Selenskyj berichtete zudem vom Treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent. | |
Es sei ein Vertrag in Vorbereitung, der die ukrainische Sicherheit und die | |
wirtschaftliche Zusammenarbeit stärke, erklärte er. Das Papier solle bis | |
zur Münchner Sicherheitskonferenz ausgearbeitet sein, um es dem dort | |
anwesenden US-Vizepräsidenten J.D. Vance präsentieren zu können. Trump | |
zufolge soll Bessent in der Ukraine ein Dokument ausverhandeln, das den USA | |
zusichert, das für die Unterstützung des Landes aufgewendete Geld | |
„zurückzubekommen“. | |
Bessent hatte Selenskyj bei seinem Antrittsbesuch in Kiew einen | |
Vertragsentwurf für den Abbau seltener Rohstoffe im Land durch | |
US-Investoren ausgehändigt. „Das Dokument haben wir heute bearbeitet, wir | |
werden alles tun, damit unsere Teams tätig werden können, sehr schnell | |
etwas vereinbaren und das Dokument unterzeichnen können“, sagte Selenskyj | |
nach dem Treffen. Trump hatte nach seinem Amtsantritt erklärt, er wolle | |
sich die Waffenhilfe seines Landes an Kiew mit Rohstoffen bezahlen lassen. | |
(dpa) | |
Baerbock: Keine Gespräche über die Köpfe der Ukraine hinweg | |
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock pocht darauf, dass die Ukraine und | |
Europa an Gesprächen über einen Frieden in der Ukraine beteiligt werden. | |
„Es darf keine Gespräche über die Köpfe der Ukraine hinweg geben. Es geht | |
um den europäischen Frieden. Deswegen müssen wir Europäer daran beteiligt | |
werden“, sagt sie in einem Deutschlandfunk-Interview. Die Ukraine brauche | |
zudem starke Sicherheitsgarantien. Baerbock räumte ein, dass Europa die USA | |
dabei nicht ersetzen könne. (rtr) | |
Klingbeil kritisiert „faulen Deal“ von Trump und Putin zur Ukraine | |
SPD-Co-Chef Lars Klingbeil hat die Absprache von US-Präsident Donald Trump | |
mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zur Ukraine als „faulen Deal“ | |
bezeichnet. „Es ist gut, dass Präsident Trump das Gespräch mit Putin führt | |
und nach einer diplomatischen Lösung für den Krieg gegen die Ukraine | |
sucht“, sagte Klingbeil am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. „Aber | |
das, was Trump vorzuschweben scheint, wäre ein fauler Deal. Eine Lösung | |
über die Köpfe der Ukraine und Europas hinweg ist keine Lösung.“ Die | |
Probleme würden nur in die Zukunft verlagert und verschärften die | |
Sicherheitslage auch für Deutschland und Europa. | |
„Europa, und ja, auch Deutschland, müssen dafür noch deutlich mehr | |
Verantwortung übernehmen“, betonte der SPD-Vorsitzende. Es brauche jetzt | |
ein schnelles und entschiedenes Signal und auch ein Angebot an die USA. | |
„Und die klare Forderung: Europa gehört mit an den Verhandlungstisch. Die | |
Stunde Europas muss jetzt schlagen“, forderte Klingbeil. Das Ziel müsse | |
eine Zukunft der Ukraine als souveräner Staat sein, der eine klare | |
Perspektive für eine stabile Sicherheitsordnung in Europa habe, in der es | |
keine erneute Eskalation gebe. | |
Trump und Putin hatten am Mittwoch vereinbart, dass Verhandlungsteams | |
beider Staaten umgehend Gespräche aufnehmen sollten, um Wege zur Beendigung | |
des Ukraine-Kriegs auszuarbeiten. Kurz zuvor stellte | |
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth klar, dass der ukrainische Präsident | |
Wolodymyr Selenskyj Abstriche am Ziel der Herstellung territorialer | |
Integrität hinnehmen muss. (rtr) | |
China schlug Gipfeltreffen zwischen USA und Russland vor | |
Das „Wall Street Journal“ berichtet unter Berufung auf Insider, dass | |
chinesische Regierungsmitglieder offenbar in den vergangenen Wochen ein | |
Gipfeltreffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem | |
US-Präsidenten Donald Trump als Teil der Bemühungen um ein Friedensabkommen | |
zur Beendigung des Ukraine-Krieges vorgeschlagen haben. (rtr) | |
13 Feb 2025 | |
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