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# taz.de -- Waffenkäufe für die Ukraine: Vizeminister wird gefeuert
> Wegen möglichen Amtsmissbrauchs muss der Vizeverteidigungsminister gehen.
> Verteidigungsminister Rustem Umerow könnte der Nächste sein.
Bild: In der Kritik: Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow
Berlin taz | So schnell kann es gehen: Der ukrainische
Vize-Verteidigungsminister Dmitri Klimenkow ist am Dienstag entlassen
worden. Das gab der Vertreter der Regierung im Parlament, Taras
Melnitschuk, auf Telegram bekannt. Klimenkow war im Oktober 2023 auf diesen
Posten berufen worden und im Wesentlichen mit Beschaffungsfragen für die
Armee betraut. Gründe für die Entlassung wurden nicht genannt.
Hintergrund der Entscheidung dürfte ein Konflikt zwischen dem
Verteidigungsministerium und der Agentur für militärisches
Beschaffungswesen (AOS) sein. Letztere untersteht ebenfalls dem
Verteidigungsministerium. Dessen Chef, [1][Rustem Umerow], hatte am
vergangenen Wochenende bemängelt, dass die Waffenkäufe in Kriegszeiten
durch politische Spielchen, Leaks bei Verträgen sowie Untätigkeit in Sachen
Öffentlichkeitsarbeit erheblich erschwert worden seien.
„Waffenkäufe, die unter Kriegsrecht und in einem umfassenden Krieg diskret
hätten getätigt werden sollen, wurden aus irgendeinem Grund zu ‚Amazon‘, …
jeder Internetnutzer in Echtzeit sehen kann, wer was, in welchen Mengen und
von welchen Herstellern kauft.“ Außerdem sei ein Teil der eingekauften
Waffen bei den Soldaten an der Front nie angekommen, hatte Umerow auf
seiner Facebook-Seite geschrieben.
Doch nicht nur Klimenkow muss seinen Hut nehmen. Auch der Vertrag mit der
Leiterin der AOS, Maria Besrukowa, soll nicht verlängert werden, obwohl der
Aufsichtrat der AOS bereits entschieden hatte, Besrukowa ein weiteres Jahr
auf ihrem Posten zu belassen. Dieser kündigte an, die Arbeit unter
Besrukowa fortsetzen zu wollen, da nur er das Recht habe, den Vertrag mit
der Direktorin zu verlängern oder aufzulösen.
## Negative Schlagzeilen
Ebenfalls am Dienstag wurde bekannt, dass das [2][Nationale
Antikorruptionsbüro der Ukraine] ein Strafverfahren gegen
Verteidigungsminister Umerow eingeleitet hat. Untersucht wird, ob er sich
des Machts- bzw. Amtsmissbrauchs schuldig gemacht haben könnte. Bereits
zuvor waren Medienberichte über eine mögliche Entlassung Umerows aufgrund
von „Versuchen, Druck auf die Aufsichtsräte wichtiger
Verteidigungsstrukturen auszuüben“ aufgetaucht.
Das Verteidigungsministerium sorgt nicht zum ersten Mal für negative
Schlagzeilen im Bereich des Beschaffungswesens. Die ukrainische
Nachrichtenagentur RBC Ukraine erinnerte daran, dass das
Verteidigungsministerium erst kürzlich im Zentrum eines Skandals gestanden
hatte.
So war der Verdacht aufgekommen, dass Haushaltsmittel ineffizient verwendet
worden seien und es zu Verzögerungen bei der Lieferung notwendiger Waffen
an die Streitkräfte der Ukraine gekommen sei. Insbesondere wurde behauptet,
dass die AOS im Jahr 1941 hergestellte Panzerabwehrminen zu einem Preis von
etwa 600 Euro pro Stück gekauft habe.
28 Jan 2025
## LINKS
[1] /Verteidigungsminister-in-der-Ukraine/!5957668
[2] /Korruption-in-der-Ukraine/!5910355
## AUTOREN
Barbara Oertel
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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