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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israels Präsident fordert zur…
> Die Waffenruhe soll ab Sonntag um 12.15 Uhr gelten. Positive Reaktionen
> aus vielen Ländern. Jubel in Gaza. Rechtsextreme in Israel lehnen den
> Deal ab.
Bild: Eine Waffenruhe könnte auch bedeuten, dass 33 Geiseln freigelassen werden
Anm. der Redaktion: Mit dieser Meldung beenden wir für heute den
Live-Ticker auf taz.de.
## 22.00 Uhr: Helfer planen Einsatz in Gaza
Nach der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen wollen
Hilfsorganisationen ihren Einsatz für notleidenden Menschen dort schnell
verstärken. Das International Rescue Committee (IRC) kündigte an, seine
Arbeit im Gazastreifen auszuweiten, „sobald es die Umstände erlauben“. „…
Narben dieses Krieges werden lange sichtbar sein, aber es braucht jetzt
eine Welle der Hilfsbereitschaft, um die Zivilbevölkerung sofort zu
unterstützen“, sagte IRC-Präsident David Miliband. Nötig sei der freie
Zugang und die uneingeschränkte Mobilität von humanitären Helfern.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef machte deutlich, das Ausmaß der humanitären
Bedürfnisse sei enorm. Zurzeit gebe es schätzungsweise 17.000 Kinder, die
ihre Eltern verloren hätten oder von ihnen getrennt seien. Annähernd eine
Million Kindern lebten nicht mehr in ihrem Zuhause, berichtete Unicef.
(dpa)
## 21.50 Uhr: Jubel über Waffenstillstand in Tel Aviv, Protest dagegen in
Jerusalem
Der Abschluss des Waffenstillstands hat in Israel unterschiedliche
Reaktionen ausgelöst. Fotos aus der liberalen Küstenstadt Tel Avi zeigen
jubelnde Menschen auf den Straßen.
„Auf der einen Seite bin ich natürlich sehr glücklich, aber ich bin auch
besorgt, weil ich möchte, dass das Abkommen so lange hält, bis auch die
letzte Geisel wieder zu Hause ist“, sagte die 59-jährige Ornit Barak, die
bei einer Kundgebung in Tel Aviv für ein Ende des Kriegs und die Rückkehr
der Geiseln demonstrierte, der Nachrichtenagentur AFP. Sie befürchte, dass
das Abkommen „irgendwann aus irgendeinem Grund“ platzen könnte und der
Krieg fortgesetzt wird, fügte sie hinzu.
Bilder aus Jerusalem hingegen zeigen Anhänger der rechtsextremen Parteien,
die aus Protest gegen den Deal eine Straße in der Nähe des Regierungssitzes
blockieren. (taz/afp)
21.40 Uhr: Israels Präsident ruft zu Billigung von Waffenruhe-Deal auf
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat das Sicherheitskabinett
und die Regierung seines Landes dazu aufgerufen, die
Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas zu billigen. „Wir befinden uns in
einem äußerst entscheidenden Moment“, sagte Herzog nach Angaben seines
Büros.
„Für hunderte von Tagen wurden unsere Schwestern und Brüder von
niederträchtigen Mördern festgehalten und gequält – nachdem der Staat
Israel seine Pflicht verletzt hat“, sagte Herzog. „Er hat sie nicht
beschützt und ihre Entführung nicht verhindert.“
Die Waffenruhe-Vereinbarung sei „der richtige Schritt“. Man müsse die
israelischen Bürger zurückbringen – „damit sie sich zu Hause erholen
können, oder beigesetzt werden“. Gleichzeitig sagte Herzog, der Deal werde
„zutiefst schmerzhafte, herausfordernde und erschütternde Momente mit sich
bringen“. (dpa)
21.25 Uhr: Biden lobt Zusammenarbeit mit Trump
Der scheidende US-Präsident Joe Biden verweist darauf, dass seine
Vermittler in den vergangenen Tagen mit denen seines designierten
Nachfolgers Donald Trump im Gaza-Konflikt zusammengearbeitet hätten. „In
den letzten Tagen haben wir wie ein Team gesprochen“, sagt Biden bei der
Ankündigung der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Er weist jedoch
darauf hin, dass dem monatelange Verhandlungen seiner Vertreter
vorangegangen seien. Auf die Frage eines Reporters, ob er oder Trump mehr
Anerkennung für das Zustandekommen des Abkommens verdiene, [1][antwortet
Biden: „Ist das ein Witz?]
Zuvor hatte Trump den Erfolg für sich reklamiert. Der Deal sei nur durch
seinen Wahlsieg im November möglich geworden. (rtr/taz)
## 21.20 Uhr: Ägypten für schnelle humanitäre Hilfe
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Einigung zu einer
Waffenruhe im Gazastreifen begrüßt. Es sei nun dringend notwendig, die
Einfuhr humanitärer Hilfe nach Gaza zu beschleunigen, um die katastrophale
Lage vor Ort zu lindern, erklärte al-Sisi. Langfristig müsse ein
nachhaltiger Frieden durch eine Zweistaatenlösung angestrebt werden. (dpa)
21.20 Uhr: Rechtsextreme in Israel lehnen Waffenstillstand ab
Rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Netanhyahu
lehnen das Waffestillstandsabkommen ab. Das berichtet die israelische
Zeitung Haaretz. Finanzminister Smortich habe gesagt, der Deal sei schlecht
und gefährlich für die Sicherheit Israels.
Netanyahu selbst hat sich bisher nicht geäußert.
Israels Präsident Herzog sagte, der Deal sei der richtige Schritt. (taz)
## 21.15 Uhr: Al-Jazeera zeigt jubelnde Menschen in Gaza
Der katarische TV-Sender Al-Jazeera zeigt jubelde Menschen auf den Straßen
in Deir Al-Balah im Gaza-Streifen. (taz)
## 21.15 Uhr: Hamas: Gaza-Abkommen ist Errungenschaft
Die Hamas feiert die Einigung mit Israel auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg
als Errungenschaft für die Palästinenser. „Das Waffenruheabkommen ist das
Ergebnis der legendären Widerstandskraft unseres großartigen
palästinensischen Volkes und unseres tapferen Widerstands im Gazastreifen
seit mehr als 15 Monaten“, teilte die Islamistenorganisation mit. (dpa)
## 21.10 Uhr: Jüdischer Weltkongress: Gaza-Deal ist „Hoffnungsschimmer
Der Jüdische Weltkongress sieht in dem ausgehandelten Gaza-Deal zwischen
Israel und der islamistischen Hamas einen „Hoffnungsschimmer“. „Wir drän…
darauf, dass die Vereinbarung voll umgesetzt wird“, sagte Ronald Lauder,
Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC) laut Mitteilung in New York.
Der WJC sieht sich als Vertretung der nicht in Israel lebenden Juden. (dpa)
## 21.05: Trump reklamiert Erfolg für sich
Die Vereinbarung im Gaza-Konflikt war nach Darstellung des designierten
US-Präsidenten Donald Trump nur wegen seines Wahlsiegs im November möglich.
„Dieses epische Waffenstillstandsabkommen konnte nur durch unseren
historischen Sieg im November zustande kommen“, schreibt er im Internet.
Dieser habe der ganzen Welt signalisiert, dass „meine Regierung den Frieden
anstreben und Abkommen aushandeln würde, um die Sicherheit aller Amerikaner
und unserer Verbündeten zu gewährleisten“. Trump hatte mit schwerwiegenden
Folgen gedroht, wenn es bis zu seiner Vereidigung am Montag keine Lösung
gebe. (rtr)
## 20.55 Uhr: Scholz sieht Chance für „dauerhaftes Kriegsende“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Einigung auf eine Waffenruhe im
Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln begrüßt. „Es ist gut, dass
eine Einigung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln –
auch deutschen – in Gaza erreicht scheint“, erklärte Scholz am
Mittwochabend im Onlinedienst X. Das Abkommen biete „die Chance für ein
dauerhaftes Kriegsende und die Verbesserung der schlechten humanitären Lage
im Gazastreifen“.
Die Einigung müsse nun „konsequent umgesetzt“ werden. „Alle Geiseln müs…
freigelassen werden“, betonte der Kanzler. Zudem drang er auf die Rückgabe
der sterblichen Überreste getöteter Geiseln, um den Angehörigen „einen
würdevollen Abschied“ zu ermöglichen. (afp)
## 🐾 20.50 Uhr: Durchbruch bei Waffenruhe in NahostEin erster Schimmer
Frieden
Der Deal zwischen Israel und der Hamas ermöglicht vorerst ein Ende des
Leids in Nahost. Doch wohin mit dem Hass?, [2][fragt taz-Nahost
Korrespondent Felix Wellisch in seinem Kommentar]. (taz)
## 20.35 Uhr: Israel bereitet sich auf Aufnahme von Geiseln vor
Die israelische Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge im Rahmen der
mit der Hamas vereinbarten Waffenruhe im Gaza-Krieg auf die Aufnahme von
Geiseln vor. Die Operation zur Vorbereitung wurde „Flügel der Freiheit“
genannt, wie das Militär mitteilte.
Israels Präsident Izchak Herzog traf unterdessen nach Angaben seines Büros
die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana
Spoljaric, um Vorbereitungen für die Umsetzung des Deals zu treffen. Das
IKRK hatte bei einem ersten Abkommen im Herbst 2023 die Geiseln von ihren
Entführern in Empfang genommen und an die israelische Armee übergeben.
(dpa)
20.30 Uhr: USA, Katar und Ägypten werden Gaza-Waffenruhe überwachen
Die am Mittwoch vereinbarte Waffenruhe im Gazastreifen soll nach Angaben
Dohas von den USA, Katar und Ägypten überwacht werden. Es werde ein
„Überwachungsmechanismus“ in Kairo installiert, wo ein aus Vertretern der
drei Ländern bestehendes Team die Einhaltung der Vereinbarung kontrollieren
werde, erklärte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman
al-Thani. Die drei Länder hatten zuvor in den indirekten Verhandlungen
zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas
vermittelt. (dpa)
20.09 Uhr: Hamas spricht von großem Erfolg
Ein Hamas-Vertreter bezeichnete die Waffenruhe im Gazastreifen als „großen
Erfolg“. Dieser spiegele die Standhaftigkeit der Bevölkerung dort und den
Mut des Widerstands wider, sagte Sami Abu Suhri der Nachrichtenagentur
Reuters. „Es ist auch eine Bestätigung dafür, dass die Besatzung keines
ihrer Ziele erreicht hat“, erklärt er unter Verweis auf Israel. (rtr)
## 20.03 Uhr: Positive Reaktionen aus London und von der UNO
Auch andere Länder und Organisationen begrüßen die Einigung. Der britische
Premierminister Keir Starmer spricht von einer überfälligen Nachricht.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagt, vordringlich sei es nun, das
enorme Leid der Bevölkerung im Gazastreifen zu lindern. Die Vereinten
Nationen stünden bereit, die Vereinbarung zu unterstützen. (rtr)
## 19.54 Uhr: Biden bestätigt die Vereinbarung
Auch der scheidende US-Präsident Joe Biden bestätigt die Vereinbarung. Er
werde bald mehr dazu bekanntgeben, heißt es in einer Erklärung. Die USA
seien entschlossen, alle Geiseln nach Hause zu holen. (rtr)
## 19.50 Uhr: Katar bestätigt die Einigung
Der Vermittler Katar bestätigt die Einigung zwischen Israel und der
radikal-islamischen Hamas. Die Feuerpause solle am 19. Januar beginnen,
sagt Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Das ist
Sonntag, ein Tag vor dem Amtseid des designierten US-Präsidenten Donald
Trump. (rtr)
## 19.44 Uhr: Baerbock hofft auf Freislassunf der Geiseln
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schreibt auf dem
Kurznachrichtendienst X, es gebe gegenwärtig die Hoffnung, dass die Geiseln
freikommen und dass „das Sterben im Gazastreifen ein Ende findet“. Weiter:
„Alle, die Verantwortung tragen, sollten jetzt dafür sorgen, dass diese
Chance genutzt wird.“ (rtr)
19.40 Uhr: Büro von Netanjahu: Gaza-Waffenruhe steht noch nicht
Die israelische Regierung hat Berichte über eine Einigung auf ein
Waffenruheabkommen mit der Hamas zunächst zurückgewiesen. Eine Vereinbarung
sei noch nicht erreicht, letzte Details müssten noch geklärt werden, teilte
das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch mit. Man
hoffe aber, noch am Abend alles festzurren zu können. (ap)
17:30 Uhr: Waffenruhe und Freilassung von Geiseln
Israel und die Terrororganisation Hamas haben sich laut Medienberichten und
Verhandlungskreisen auf eine Waffenruhe sowie die Freilassung von Geiseln
geeinigt.
Drei mit den Gesprächen vertraute US-Vertreter sowie eine katarische
Gewährsperson und ein Hamas-Vertreter bestätigten der AP am Mittwoch die
Einigung. Eine offizielle Bekanntgabe stand zunächst noch aus.
## Mehrstufiges Abkommen zur Feuerpause
Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte einen vom
UN-Sicherheitsrat gebilligten Rahmenvereinbarung entworfen. Das in drei
Phasen aufgeteilte Abkommen würde mit der schrittweisen Freilassung von 33
Geiseln über einen Zeitraum von sechs Wochen beginnen, darunter Frauen,
Kinder, ältere Erwachsene und verwundete Zivilisten, im Austausch für
möglicherweise Hunderte von palästinensischen Frauen und Kindern, die von
Israel inhaftiert sind. Während im Gazastreifen die Waffen schweigen, soll
dringend benötigte humanitäre Hilfe ins Kriegsgebiet gelangen.
In der Endphase der Verhandlungen war noch ein Streit über Absprachen zum
Philadelphi-Korridor an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten
aufgeflammt, aber schließlich doch wieder ausgeräumt worden. (ap)
## Katar kündigt Pressekonferenz zu Gaza-Verhandlungen an
Das katarische Außenministerium wird nach eigenen Angaben auf einer
Pressekonferenz über die Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs
berichten. Das Außenministerium postete am Abend auf der Plattform X einen
Link zu einer Live-Übertragung. Eine Uhrzeit nannte das Ministerium nicht.
Zuvor hatten arabische Medien berichtet, dass der katarische
Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani „am Abend“ Ergebnisse
der Gespräche verkünden werde. Seit Monaten laufen Bemühungen der USA,
Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer
Waffenruhe im Gazastreifen und die Hamas zur Freilassung israelischer
Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle.
(dpa)
## Verhandlungen über Waffenruheabkommen geraten ins Stocken
Kurz vor einer möglichen Einigung auf eine Waffenruhe für den Gazastreifen
sind die Verhandlungen wieder ins Stocken geraten. Ein Hamas-Vertreter
sagte der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch, seine Gruppe habe einen
israelischen Vorschlag zurückgewiesen, verhandle aber weiter. Eine
israelische Gewährsperson, die mit dem Stand der Verhandlungen vertraut
war, sagte, die Hamas habe Einwände gegen bereits getroffene Absprachen zum
Philadelphi-Korridor an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten
erhoben. Israel lehne jegliche Änderung in diesem Punkt ab. Ob und wie
schnell die Differenzen gelöst werden können, blieb zunächst unklar. Die
erhoffte Bekanntgabe einer Einigung dürfte sich aber dadurch verzögern.
(ap)
## Kreise: Hamas gibt Zustimmung für Gaza-Deal
Die Hamas im Gazastreifen hat nach Angaben aus Kreisen der
Islamistenorganisation schriftlich einem Abkommen zugestimmt, dass eine
Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für
palästinensische Häftlinge vorsieht. Die Zustimmung wurde demnach bei den
Vermittlern in Katar hinterlegt. Dies sei geschehen, nachdem Israel, wie
von ihr verlangt, Pläne für den Abzug seiner Truppen vorgelegt habe, hieß
es aus Kreisen der Hamas in Katar. Alle palästinensischen Fraktionen haben
den Kreisen zufolge den Vorschlag akzeptiert. Auch Israels Unterhändler
haben dem Plan bereits zugestimmt. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu hatte am Nachmittag aber zunächst noch mitgeteilt, dass die Hamas
bislang keine Antwort gegeben habe. (dpa)
## Israels Regierung stimmt wohl Donnerstag über Gaza-Vereinbarung ab
Die israelische Regierung wird voraussichtlich am Donnerstag über eine
Vereinbarung mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die
Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln abstimmen. Das geht aus einer
Stellungnahme des Außenministeriums hervor. Ressortchef Gideon Saar werde
seine Europa-Reise abkürzen, damit er an der Abstimmung des
Sicherheitskabinettes und der Regierung über die Vereinbarung teilnehmen
könne. „Aufgrund der Fortschritte bei den Verhandlungen zur Geiselbefreiung
hat Minister Saar seinen diplomatischen Besuch, der morgen in Ungarn hätte
fortgesetzt werden sollen, abgebrochen. Er wird heute Abend nach Israel
zurückkehren, um an den erwarteten Diskussionen und Abstimmungen im
Sicherheitskabinett und in der Regierung teilzunehmen“, erklärt das
Außenministeriums. (rtr)
## Palästinenserkreise: Hamas und Islamischer Dschihad stimmen
Waffenruhe-Abkommen zu
Die Hamas und der Islamische Dschihad haben nach Angaben aus
Palästinenserkreisen dem Entwurf für ein Abkommen über eine Waffenruhe und
die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zugestimmt. Die
beiden radikalislamischen Gruppierungen hätten sich „untereinander geeinigt
und den Vermittlern mitgeteilt, dass sie dem Austausch von Gefangenen und
der Waffenruhe zustimmen“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch
von zwei Quellen in palästinensischen Verhandlungskreisen. (afp)
## Israel greift weiter massiv in Gaza an – Berichte über dutzende Tote
Auch während der [3][Waffenruhe-Gespräche] in Katar greift die israelische
Armee weiter massiv Ziele im Gazastreifen an. Die palästinensische
Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mindestens 36 Toten und zahlreichen
Verletzten bei neuen Angriffen in verschiedenen Teilen des weitgehend
zerstörten Küstenstreifens.
Die israelische Armee teilte mit, binnen 24 Stunden seien „mehr als 50
Terrorziele im Gazastreifen angegriffen worden, darunter Terrorzellen,
Waffenlager, unterirdische Infrastruktur, Panzerabwehr-Positionen und
Hamas-Militärstrukturen“. In der Nacht habe die Luftwaffe ein „Kontroll-
und Kommandozentrum“ angegriffen, das sich in einem ehemaligen Schulgebäude
in Daradsch Tuffah befunden habe. Dort habe sich ein „Terrorist in
ranghoher Position“ aufgehalten.
Seit Beginn des Gazakriegs mit dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel
am 7. Oktober 2023 sind nach palästinensischen Angaben in dem
Küstenstreifen mehr als 46.600 Menschen getötet worden. Mehr als 110.000
wurden demnach verletzt.
Das israelische Militär betont stets, es kämpfe im Gazastreifen gegen die
islamistische Terrororganisation Hamas und unternehme alles, um zivile
Opfer zu vermeiden. (dpa)
## Ägypten bereitet Öffnung von Grenzübergang nach Waffenruhe vor
Am wichtigen Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen bereitet Ägypten sich auf
eine mögliche Öffnung und auf neue Hilfslieferungen in das Küstengebiet
vor. Ägypten habe vor einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der
islamistischen Hamas entsprechende Vorkehrungen getroffen, erfuhr die
Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen an dem Grenzübergang. Etwa
250 Lastwagen mit Hilfsgütern würden derzeit vorbereitet, um diese im Fall
einer Waffenruhe zur notleidenden Zivilbevölkerung zu liefern. Es wäre die
erste Lieferung dieser Art über Rafah seit mehr als acht Monaten.
Israels Armee hatte den Grenzübergang Rafah im Mai vergangenen Jahres auf
palästinensischer Seite besetzt. Kurz darauf kamen über Rafah auch keine
Hilfslieferungen aus Ägypten mehr in das abgeriegelte Küstengebiet.
[4][Die humanitäre Lage] war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023
sehr schlecht und hat sich durch die Bombardierungen auf dramatische Weise
verschärft. Mehr als 90 Prozent der palästinensischen Bevölkerung leiden
nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Wasser,
Notunterkünften und Arzneimitteln.
Wegen der Schließung des Übergangs Rafah kamen Hilfsgüter in vergangenen
Monaten nur durch von Israel kontrollierte Übergänge wie Kerem Schalom,
Erez und Kissufim. Immer wieder wurden Hilfslieferungen auch von
Palästinensern geplündert, nachdem sie in den Gazastreifen eingefahren
waren.
In Ägypten stünden nahe Rafah „tausende“ Lastwagen bereit, um Güter nach
Gaza zu bringen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der dpa. In der
Umgebung seien Lagerhäuser voll mit Hilfsgütern, die nicht unter den
Palästinensern verteilt werden könnten. (dpa)
## Israel und Hamas ringen um letzte Details für Waffenruhe
Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas haben sich Berichten
zufolge grundsätzlich auf eine Waffenruhe im Gazastreifen geeinigt – nur
letzte Detailfragen sollen noch offen sein. Bei den Vermittlungsgesprächen
in Katars Hauptstadt Doha müssten noch Einzelheiten zum angestrebten
Rückzug der israelischen Armee aus Gebieten im Gazastreifen geklärt werden,
meldete die Times of Israel in der Nacht unter Berufung auf arabische
Unterhändler.
Die Hamas habe Israel aufgefordert, Karten und einen Zeitplan für den
Rückzug vorzulegen, der von den internationalen Vermittlern während der
Umsetzung überwacht werden solle, sagten der Hamas nahestehende Quellen.
US-Außenminister Antony Blinken sagte in Washington, nun sei die Hamas am
Zug. „In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte
Wort der Hamas über ihre Zustimmung“, sagte Blinken. Er gehe davon aus,
dass eine Einigung erreicht werde – ob dies noch vor der Amtseinführung
Donald Trumps als US-Präsident am kommenden Montag der Fall sein werde,
ließ der Minister offen.
Die von der Times of Israel zitierten arabischen Unterhändler spekulierten,
dass eine Einigung in dem seit mehr als 15 Monaten andauernden Krieg heute
oder am Donnerstag in Form einer gemeinsamen Erklärung der USA, Katars und
Ägyptens bekanntgegeben werden könnte. Die drei Länder vermitteln zwischen
Israel und der Hamas, da diese nicht direkt miteinander verhandeln. (dpa)
## Demonstranten sind für einen Deal – und dagegen
In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv versammelten sich am Abend
laut örtlichen Medien tausende Menschen in der Hoffnung, dass die
Islamisten dem Entwurf einer Vereinbarung zustimmen, die unter anderem die
Freilassung von Geiseln der Hamas im Austausch gegen palästinensische
Häftlinge aus Israels Gefängnissen vorsieht. In Jerusalem protestierten
indes Hunderte gegen einen solchen Deal. „Ein freigelassener Terrorist ist
der Mörder von morgen“, sagte einer der Teilnehmer.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich laut der Times of
Israel mit dem Verhandlungsteam sowie Mitgliedern des Sicherheitsapparats.
Die Verhandlungen in Doha über letzte Details würden die ganze Nacht
hindurch fortgesetzt, habe sein Büro mitgeteilt. Die Familien der Geiseln
würden so bald wie möglich über den neusten Stand informiert. Eine
Vereinbarung müsste vom Sicherheitskabinett und der gesamten Regierung
gebilligt werden. (dpa)
## Bangen um Geiseln
Krankenhäuser und medizinische Teams in Israels bereiten sich bereits auf
die Behandlung der bei einer Einigung freizulassenden Geiseln vor, wie das
Wall Street Journal berichtet. Vielen der beim Terrorüberfall auf Israel am
7. Oktober 2023 nach Gaza entführten Geiseln dürfte es körperlich wie
psychisch sehr schlecht gehen.
Ziel sei es, alle 98 Geiseln zurückzuholen, sagte ein israelischer
Regierungsvertreter – auch wenn unklar ist, wie viele von ihnen noch am
Leben sind. Unter den Verschleppten sind Menschen mit doppelter
Staatsbürgerschaft, darunter auch Deutsche.
Die angestrebte Waffenruhe sei zunächst auf etwa 42 Tage beschränkt, sagte
der Regierungsvertreter. Die Freilassung der Geiseln würde sich
voraussichtlich über Wochen erstrecken. In einer ersten Phase sollten 33
„humanitäre Fälle“ freikommen. Es gehe um Frauen, Kinder, Menschen über …
sowie Verletzte und Kranke, erklärte der Informant. Man gehe davon aus,
dass die meisten am Leben seien. (dpa)
## Hamas benennt vier in Dschenin getötete Mitglieder
Die islamistische Hamas hat vier Männer, die bei einem israelischen
Drohnenangriff im Westjordanland getötet worden waren, als Mitglieder der
Terrororganisation benannt. Die Palästinenser im Alter von 23 bis 33 Jahren
seien Kämpfer des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden gewesen,
teilte die Hamas mit. Insgesamt waren am Dienstag bei einem israelischen
Angriff in Dschenin im nördlichen Westjordanland sechs Menschen getötet
worden.
Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Die ohnehin
angespannte Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem
Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten
Gazakrieg noch einmal deutlich verschärft. Seither wurden dort nach Angaben
des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen
und bewaffneten Auseinandersetzungen 810 Palästinenser getötet. (dpa)
## Gazastreifen: Autonomiebehörde soll allein regieren
Der Gazastreifen soll in Zukunft laut einer Forderung des palästinensischen
Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa [5][ausschließlich von der
Autonomiebehörde verwaltet werden]. Keine andere Instanz als die legitime
palästinensische Führung werde in dieser Rolle akzeptiert, sagte Mustafa am
Mittwoch während eines Besuchs in Norwegen. Die Regierung in Oslo ist eine
von drei in Europa, die im Mai einen palästinensischen Staat offiziell
anerkannten.
Jeder Versuch, die Trennung zwischen dem Westjordanland und dem
Gazastreifen zu festigen oder Übergangsorgane zu schaffen, werde abgelehnt,
sagte Mustafa. Der Gazastreifen dürfe nach einer erwarteten Waffenruhe im
Gazakrieg nicht einem Vakuum überlassen werden. „Wir sind die Regierung
Palästinas und bereit, unsere Verantwortung im Gazastreifen zu übernehmen,
wie wir es zuvor getan haben“, erklärte er.
Die militant-islamistische Hamas übernahm 2007 die Macht im Gazastreifen
und beschränkte die vom Westen unterstützte Palästinensische
Autonomiebehörde auf Teile des von Israel besetzten Westjordanlands. Die
USA sprachen sich dafür aus, dass die Autonomiebehörde sowohl das
Westjordanland als auch den Gazastreifen regieren soll. Eine spätere
Gründung eines Staates Palästina, die von den USA ebenfalls unterstützt
wird, lehnt die israelische Regierung ab. (ap)
15 Jan 2025
## LINKS
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[2] /Durchbruch-bei-Waffenruhe-in-Nahost/!6062687
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[5] /Nachkriegsszenarien-fuer-den-Gazastreifen/!6012931
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