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# taz.de -- taz-adventskalender „24 stunden“ (24): 24 Uhr in der Cocktailbar
> Alles hoch hier, auch die Preise. Doch aus 65 Meter Höhe verklärt sich
> der Blick auf Berlin. Die Bar Loft14 liegt im 14. Stock eines
> 4-Sterne-Hotels.
Bild: Nur 3 Kilometer Luftlinie entfernt: der Fernsehturm aus der Bar Loft14 ge…
Stressig und chillig, hässlich und schön, herzerwärmend und abstoßend:
Berlin hat viele Seiten, rund um die Uhr. In diesem Advent hangeln wir uns
durch 24 Stunden Hauptstadtleben und verstecken jeden Tag aufs Neue 60
Minuten Berlin hinter unserem taz-berlin-Kalendertürchen. Heute: 24 Uhr in
der Cocktailbar .
Das ist ein Zufall: Die Fahrt mit dem schnellen Lift dauert nur 24
Sekunden. Schon steht man im [1][„Loft14]“. Die Bar liegt im 14. Stock
eines großen [2][4-Sterne-Hotels] am S-Bahnhof Landsberger Allee, 65 Meter
über dem Erdboden bietet sie einen spektakulären Ausblick auf die Stadt.
Aber erst mal heißt es Stopp. Ein Aufsteller bittet am Eingang darum, einen
Moment zu warten, dann würde man zum Platz begleitet. Nun wird man also
auch in luftiger Höhe platziert. Das gab es hier früher nicht, mein Mann
und ich sind in dem von uns Skybar genanntem Etablissement seit vielen
Jahren immer mal wieder auf Drinks vorbeigekommen. Wir wohnen um die Ecke
und haben mehrere Personalwechsel miterlebt und auch, wie die Preise der
Cocktails mit der Zeit immer weiter nach oben kletterten. Hier zahlt man
gewissermaßen einen Höhenbonus.
Die Vierergruppe vor uns, wahrscheinlich Touristen aus Übersee, hat
reserviert. Wir nicht. Doch mit Glück ist nach ein paar Minuten ein
Zweiertisch frei. Die Bar ist im Stil der 1960er eingerichtet. Auf den
Loungesesseln lässt es sich bei gedimmtem Licht und zurückhaltender
Musikberieselung bequem lümmeln. Nur die goldenen Plastikpalmen wirken
etwas seltsam, diese Deko braucht es gar nicht. Denn rundum verglast vom
Boden bis zur Decke bietet die Bar einen fantastischen Panoramablick auf
ganz Berlin.
## 15 Euro sind kein Pappenstiel
Auf der einen schweift das Auge gen Westen. Der Fernsehturm mit seiner
blinkenden Spitze ist genauso gut wie daneben das Hochhaushotel zu erkennen
– das sollen rund 3 Kilometer Luftlinie sein. Auf der Ostseite hat man
Lichtenberg und die angrenzenden Bezirke im Blick. Und man muss ja nicht an
seinem Tisch verharren. Bloß nicht. Ein Rundgang durch die Bar ist wie ein
Spaziergang durch Berlin. Und man kann dabei dem Stimmengewirr lauschen:
Japanisch, arabisch, englisch, auch etliche deutsche Dialekte sind zu
hören.
Die Erfahrung lehrt: Es ist eigentlich immer voll, auch schon um 20 Uhr
oder um 22 Uhr oder eben Mitternacht. Gut fürs Geschäft. Und ja, „am besten
reserviert man“, sagt die freundliche Kellnerin, „die Leute kommen von
überallher, nicht nur aus dem Hotel, die tolle Aussicht lockt sie alle.“
Uns ja auch. Berlin sieht von hier oben so kommod und so aufgeräumt aus.
Das muss am Abstand liegen. Aus der Höhe betrachtet ist die Stadt – schön.
Gerade im Dunkeln. Die Lichter der Großstadt leuchten um die Wette. Und auf
der Landsberger Allee schlängeln sich gleich mehrere Tramlinien alle paar
Minuten vom Alexanderplatz kommend wie ein glühender Lindwurm durch die
Stadt. Metropolis lässt grüßen. Sagenhaft.
Und ehrlich: Das gilt auch für die Cocktails. Die werden hier oben auf
höchstem Niveau gemixt. Ich trinke „Mauerblume“ mit Gin und einem Hauch
Lavendel samt St. Germain (also Holunderblütenlikör), Bittersellerie und
weiteren Zutaten. Und bin begeistert. Okay, das hat seinen Preis. 15 Euro
sind kein Pappenstiel. Der Ausblick ist eh unbezahlbar.
24 Dec 2024
## LINKS
[1] https://www.loft14.berlin/de/
[2] https://andels-by-vienna-house-berlin-hotel.hotel-ds.com/de/
## AUTOREN
Andreas Hergeth
## TAGS
taz-Adventskalender
Spitzengastronomie
Cocktail
Berliner Nachtleben
Berlin-Wedding
taz-Adventskalender
Waschmaschine
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