# taz.de -- Israel und Hisbollah: Eine Waffenruhe auf Zeit | |
> Kurz vor Amtsende ist US-Präsident Biden eine Waffenruhe zwischen Israel | |
> und der Hisbollah gelungen. Ob sie eingehalten wird, muss sich erst | |
> zeigen. | |
Bild: Zwischen Israel und der Hisbollah ist in der Nacht eine Waffenruhe in Kra… | |
Ganze 18 Jahre hielt die Waffenruhe nach dem letzten Libanonkrieg. Mit | |
etwas Glück könnte es wieder so laufen. 10, 15, 20 Jahre Ruhe – je nachdem, | |
wie lange die jüngsten israelischen Schläge gegen die Hisbollah den | |
Terroristen schmerzlich genug im Gedächtnis bleiben, um sie von neuen | |
Angriffen abzuhalten. | |
Die [1][mit Sprengstoff versetzten Pager], die gezielt gut 3.000 | |
Terroristen zum Teil schwer verletzten, und die systematische Tötung | |
führender Kommandanten, allen voran Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, hat | |
die schiitisch-libanesische Organisation in die Knie gezwungen. Vorerst. | |
Das Abkommen sieht vor, dass die libanesische Regierung sämtliche | |
Waffenimporte und die Waffenherstellung überwacht und dafür sorgt, dass sie | |
die Hisbollah nicht erreichen. Es wäre zu schön, um wahr zu sein. | |
Denn natürlich wird die Hisbollah die kommenden Jahre nutzen, um sich | |
militärisch neu aufzustellen und aufzurüsten, was das Zeug hält. Für den | |
nächsten Schlag gegen Israel bereit sein, so lautet die von Teheran | |
diktierte Mission. Das zu verhindern wird der Regierung in Beirut nicht | |
gelingen. Sie hat es bislang nicht geschafft, und nichts spricht dafür, | |
dass es künftig anders sein wird. | |
Aber auch Israel wird sich auf kommende Konfrontationen mit der Hisbollah | |
vorbereiten, vielleicht schon den nächsten Coup gegen die Terroristen | |
planen, sicher neues Nachrichtenmaterial sammeln über die neuen | |
Kommandanten der Schiitenorganisation. Denn [2][gelöst ist der Konflikt | |
erst, wenn die Hisbollah entwaffnet wird] und es neben dem libanesischen | |
Militär keine andere Armee mehr gibt im Libanon. | |
## Der Schlüssel zum Frieden liegt in Teheran | |
Dass es überhaupt zu einer Waffenruhe gekommen ist, geht zuallererst | |
[3][auf das Konto der US-Amerikaner], die diesmal den Druck auf die | |
Regierung in Jerusalem so massiv erhöhten, dass sie schließlich nachgab. | |
Das Argument, dass Waffenlieferungen aus Übersee ausgerechnet jetzt | |
verzögert werden könnten, wird Israels Ministerpräsidenten Benjamin | |
Netanjahu schließlich überzeugt haben. | |
Klar ist, dass Washington an einer Beruhigung des Konflikts zwischen Israel | |
und der Hisbollah ein deutlich größeres Eigeninteresse hat als an einem | |
Frieden im Gazastreifen. Für die Palästinenser ist das eine bittere | |
Erkenntnis. Sie sehen sich erneut alleingelassen von den augenscheinlichen | |
Verbündeten im Libanon, hatte doch die Hisbollah erklärtermaßen den Krieg | |
überhaupt nur aus Solidarität mit den Palästinensern angefangen. | |
Tatsächlich war der [4][Krieg im Gazastreifen] nur ein Vorwand für die | |
Hisbollah, die sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen schreibt und | |
immer wieder in Angriff nehmen wird. Der hoffnungsvolle Blick richtet sich | |
auf Teheran und den inneriranischen Widerstand gegen die Ajatollahs. | |
Vielleicht reichen 10, 15 oder 20 Jahre Waffenruhe den Frauen und ihren | |
männlichen Mitstreitern, um die Islamische Republik zu Fall zu bringen. | |
Dann hätte auch Israel nicht länger Angriffe aus dem Libanon zu fürchten. | |
27 Nov 2024 | |
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## AUTOREN | |
Susanne Knaul | |
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