| # taz.de -- +++Krieg in Nahost+++: Dschihadistische Rebellen erreichen Aleppo | |
| > Es sind die schwersten Kämpfe in Syrien seit 2016. Die Waffenruhe in | |
| > Libanon hält bislang. Tausende kehren aus Syrien in den Libanon zurück. | |
| Bild: Wiedersehen nach Beginn der Waffenruhe: Im Süden Libanons umarmen sich M… | |
| dpa afp reuters | Rebellen im Nordwesten Syriens haben Aktivisten zufolge | |
| bei ihrer neuen Offensive die Millionenstadt Aleppo erreicht. Das teilte | |
| unter anderem die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle | |
| für Menschenrechte mit. Bewohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur | |
| von Gefechtslärm und Explosionen, die in der Großstadt zu hören waren. | |
| Die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham teilte mit, ihre | |
| Kämpfer lieferten sich schwere Gefechte mit Regierungstruppen in den | |
| westlichen Vororten Aleppos. Das syrische Verteidigungsministerium teilte | |
| mit, die Streitkräfte seien mit massiven Angriffen im Umland der Städte | |
| Aleppo und Idlib konfrontiert. | |
| ## Heftigste Kämpfe seit 2016 | |
| Es sind die schwersten Kämpfe in der Gegend seit Jahren. Aleppo war in den | |
| ersten Jahren des syrischen Bürgerkriegs stark umkämpft gewesen und wurde | |
| damals schwer verwüstet. | |
| Die Gefechte hatten am Mittwoch begonnen, nachdem eine Allianz | |
| islamistischer Rebellen nach eigenen Angaben eine Offensive mit dem Titel | |
| „Abschreckung der Aggressionen“ begann. | |
| ## Russisches Militär unterstützt syrische Armee | |
| Als Reaktion auf die Offensive habe die syrische Armee seither mit | |
| Unterstützung russischer Kampfjets Dutzende Ziele in Idlib und im Umland | |
| von Aleppo angegriffen, teilten die Aktivisten der Beobachtungsstelle mit. | |
| Die Organisation mit Sitz in Coventry stützt sich bei ihren Angaben auf | |
| Informationen von Aktivisten vor Ort. | |
| Der verheerende Bürgerkrieg in Syrien seit 2011 hat das Land völlig | |
| gespalten. Machthaber Baschar Al-Assad geriet zeitweise schwer unter Druck, | |
| kontrolliert mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran inzwischen aber | |
| wieder etwa zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist teilweise unter | |
| Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt | |
| ist nicht in Sicht. | |
| Ein Sicherheitsbeamter sagte, die syrische Armee habe Verstärkung nach | |
| Aleppo geschickt. Die Angreifer seien „nicht bis an die Grenzen der Stadt | |
| gelangt“, fügte er hinzu. | |
| Der Kreml forderte die syrischen Behörden auf, die Ordnung in Aleppo wieder | |
| herzustellen. Die Behörden müssten „in diesem Gebiet so schnell wie möglich | |
| Ordnung schaffen und die verfassungsmäßige Ordnung wiederherstellen“, sagte | |
| Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Peskow verurteilte die | |
| Offensive der Dschihadisten als „Angriff auf die Souveränität Syriens“. | |
| (afp) | |
| ## Iran Revolutionswächter getötet | |
| Das syrische Militär sprach von einem „Großangriff auf breiter Front“. In | |
| Armeekreisen hieß es, die Rebellen seien fast bis auf zehn Kilometer vor | |
| die Tore der Stadt Aleppo vorgerückt und bis auf wenige Kilometer an die | |
| schiitischen Städte Nubl und Sahra, wo die vom Iran unterstützte | |
| libanesische Hisbollah-Miliz stark vertreten ist. Zudem hätten sie den | |
| Flughafen Al-Najrab im Osten der Stadt angegriffen. Dort haben | |
| pro-iranische Milizen Außenposten. Eine iranische Nachrichtenagentur | |
| meldete ohne Nennung von Details, ein General der iranischen | |
| Revolutionsgarden sei in Aleppo von „Terroristen“ mit Verbindungen zu | |
| Israel getötet worden. | |
| Die Rebellen erklären, ihre Kampagne sei eine Reaktion auf in den | |
| vergangenen Wochen verstärkte Angriffe der russischen und syrischen | |
| Luftstreitkräfte auf Zivilisten im Süden der Provinz Idlib. Zudem wollten | |
| sie nach eigenen Angaben möglichen Angriffen der syrischen Armee | |
| zuvorkommen, die Truppen in der Nähe der Frontlinien zusammenziehe. | |
| In türkischen Sicherheitskreisen hieß es, die Rebellen hätten nach | |
| Angriffen syrischer Regierungstruppen zunächst eine begrenzte Operation | |
| gestartet und diese dann ausgeweitet, nachdem Regierungstruppen ihre | |
| Stellungen aufgegeben hätten. Die Aufständischen hätten sich innerhalb | |
| einer Deeskalationszone in Idlib bewegt. Diese war 2019 von Russland, dem | |
| Iran und der Türkei vereinbart worden mit dem Ziel, die Feindseligkeiten | |
| zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen zu reduzieren. Die Türkei | |
| verfolge die jüngsten Entwicklungen in Nordsyrien aufmerksam und habe | |
| Vorkehrungen getroffen, um die Sicherheit der dortigen türkischen Truppen | |
| zu gewährleisten, war aus dem Verteidigungsministerium in Ankara zu | |
| vernehmen. | |
| ## Libanesinnen kehren aus Syrien zurück | |
| Zwei Tage nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der | |
| militant-islamistischen Hisbollah-Miliz haben Tausende vor dem Krieg aus | |
| dem Libanon nach Syrien geflüchtete Menschen die Grenze zurück in ihre | |
| Heimat überquert. Am Donnerstag seien mehr als 4000 Menschen in den Libanon | |
| zurückgekehrt, am Mittwoch mehr als 2000. Das teilte ein syrischer Beamter | |
| der AP am Grenzübergang Dschussie mit. | |
| Von den sechs Grenzübergängen zwischen dem Libanon und Syrien sind noch | |
| zwei in Betrieb. Die anderen sind libanesischen Angaben zufolge aufgrund | |
| von israelischen Luftangriffen geschlossen worden. Die beiden Länder teilen | |
| sich eine 375 Kilometer lange Grenze. | |
| Die Menschen, die nun in den Libanon zurückkehren, erwartet große | |
| Zerstörung. Nach Schätzungen der Weltbank wurden fast 100 000 Wohnungen | |
| während des 14-monatigen Krieges teilweise oder vollständig beschädigt. Sie | |
| schätzte den Schaden auf 3,2 Milliarden US-Dollar. AP-Reporter berichteten | |
| von einer Mischung aus Erleichterung und Trauer an den Grenzübergängen, da | |
| viele Rückkehrer sich mit der düsteren Realität konfrontiert sahen, ihre | |
| Häuser zerstört vorzufinden – unter ihnen die 37 Jahre alte Wafa Wehbe, die | |
| mit ihrer Familie etwa einen Monat lang Zuflucht in Syrien fand. Sie sagte: | |
| „Mein Haus ist weg, aber es ist ein unbeschreibliches Gefühl, | |
| zurückzukehren.“ (ap) | |
| ## Prekäre Waffenruhe | |
| Trotz eines israelischen Luftangriffs auf ein Waffenlager der Hisbollah im | |
| südlichen Libanon scheint die [1][Waffenruhe] mit der Miliz bislang | |
| weitgehend zu halten. Zwar warf Israels Militär der Hisbollah vor, seit | |
| Inkrafttreten der [2][Feuerpause] am frühen Mittwochmorgen mehrfach gegen | |
| die Vereinbarung verstoßen zu haben – während umgekehrt die selbst nicht | |
| aktiv am Krieg beteiligte libanesische Armee, die eine wichtige Rolle bei | |
| der Umsetzung des Abkommens spielt, Israel mehrerer Verstöße beschuldigte. | |
| Der monatelange intensive gegenseitige Beschuss zwischen der Hisbollah und | |
| Israel hat aber aufgehört. (dpa) | |
| ## Netanjahu droht Hisbollah | |
| Wie fragil die Feuerpause ist, zeigen Äußerungen von Israels | |
| [3][Regierungschef Benjamin Netanjahu]: Er drohte mit der Fortsetzung des | |
| Krieges, sollte die proiranische Hisbollah die Vereinbarung brechen. Er | |
| habe die Armee angewiesen, sich für diesen Fall auf einen „intensiven | |
| Krieg“ vorzubereiten, sagte Netanjahu in einem Interview des Senders | |
| Channel 14. Die Waffenruhe könnte von kurzer Dauer sein, warnte der | |
| Ministerpräsident. Was genau er unter einer Verletzung des Abkommens | |
| versteht, ließ er offen. | |
| Libanons Armee warf Israel wiederholte Angriffe auf libanesisches Gebiet | |
| mit „verschiedenen Waffen“ vor. Das israelische Militär hatte am Donnerstag | |
| selbst mitgeteilt, dass die Luftwaffe wegen „terroristischer Aktivität“ ein | |
| Waffenlager der Hisbollah angegriffen habe. Laut Medien war es der erste | |
| Luftangriff seit Inkrafttreten der Waffenruhe. Nach Angaben des | |
| israelischen Militärs waren zudem Soldaten im Einsatz, um zu verhindern, | |
| dass weitere Hisbollah-Mitglieder gen Südlibanon vordringen. Trotz der | |
| Schuldzuweisungen scheine aber keine der beiden Kriegsparteien – weder | |
| Israel noch die Hisbollah-Miliz – an einer sofortigen Rückkehr zu den | |
| Kämpfen interessiert zu sein, schrieb die „New York Times“. (dpa) | |
| ## EU: Waffenruhe ist entscheidend | |
| Die Europäische Union rief Israel und die Hisbollah dazu auf, die | |
| Waffenruhe einzuhalten. Dies sei entscheidend, um die Sicherheit der | |
| Menschen sowohl im Libanon als auch in Israel zu gewährleisten und damit | |
| Vertriebene auf beiden Seiten der Grenze in ihre Häuser zurückkehren | |
| könnten, erklärte der Außenbeauftragte Josep Borrell im Namen der EU. Die | |
| Souveränität der beiden Staaten müsse vollständig respektiert werden und | |
| grenzübergreifende Angriffe müssten aufhören. | |
| Israel hob derweil Versammlungsbeschränkungen in weiten Teilen des Landes | |
| wieder auf. Wegen des Beschusses der Hisbollah hatte das zuständige | |
| Heimatfrontkommando in den vergangenen Monaten vielerorts Teilnehmerzahlen | |
| bei Treffen in Innenräumen und im Freien begrenzt. In Gebieten in Grenznähe | |
| zum Libanon in Nordisrael gelten allerdings weiterhin Auflagen. Dort | |
| bleiben auch Schulen weiterhin geschlossen. | |
| Die nach mehr als einem Jahr Krieg mühsam ausgehandelte Einigung auf eine | |
| Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah gemäß einer | |
| UN-Resolution hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der | |
| israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Israels Bodentruppen sollen | |
| innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen. Derzeit ist | |
| die Armee aber nach eigenen Angaben weiterhin im Süden des Nachbarlandes im | |
| Einsatz, um gegen Verstöße gegen die Waffenruhe-Vereinbarung vorzugehen. | |
| „Wir treten nun in eine neue Phase ein, in der die gleiche | |
| Entschlossenheit, die uns zu diesem Abkommen geführt hat, auch bei der | |
| Durchsetzung angewendet wird“, sagte der israelische Generalstabschef Herzi | |
| Halevi nach Militärangaben bei einer Lagebesprechung. (dpa) | |
| ## Israels Armeechef: Setzen Waffenruhe entschlossen durch | |
| „Wir wissen genau, dass die Hisbollah dieses Abkommen aus einer Position | |
| der Notwendigkeit und der Schwäche heraus geschlossen hat“, sagte Halevi. | |
| Auf jede Abweichung von der Waffenruhe-Vereinbarung werde mit Feuer | |
| reagiert, warnte er. Die Vereinbarung sieht neben einem Ende der | |
| Kampfhandlungen auch eine internationale Kommission vor, die Verstöße | |
| überwachen soll. Der Gruppe unter Anführung der USA und Frankreich gehören | |
| auch der Libanon, Israel und die im Libanon stationierte UN-Friedenstruppe | |
| Unifil an. (dpa) | |
| ## Huthi-Miliz will Israel weiter angreifen | |
| Die wie die Hisbollah ebenfalls mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im | |
| Jemen droht Israel ungeachtet der Waffenruhe im Libanon mit weiteren | |
| Angriffen. Die Miliz setze den Kampf in „sämtlichen Bereichen“ fort, auch | |
| mit „militärischen Einsätzen“, sagte Anführer Abdel-Malik al-Huthi. „E… | |
| wichtig, auf den Erfolgen an der libanesischen Front aufzubauen und sich in | |
| Richtung weiterer Eskalation zu bewegen, vor allem vom Irak und dem Jemen | |
| aus.“ Die Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen, wo Israel seit | |
| dem Angriff der Hamas Krieg gegen die islamistische Organisation führt, | |
| gehe weiter. | |
| Die Huthi beherrschen große Gebiete vor allem im Jemen und hatten nach | |
| Ausbruch des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 begonnen, vor allem Schiffe mit | |
| angeblicher Verbindung zu Israel zu beschießen. Das britische Datenprojekt | |
| ACLED zählte seitdem nahezu 300 Angriffe der Miliz auf die Schifffahrt im | |
| Roten Meer sowie auf Israel. Dutzende Schiffe wurden seitdem angegriffen, | |
| der Verkehr auf der wichtigen Seehandelsroute über den Suez-Kanal wurde | |
| massiv beeinträchtigt. (dpa) | |
| ## Israel erlaubt weiter Zusammenarbeit mit palästinensischen Banken | |
| Israel erlaubt Berichten zufolge derweil weiterhin Geschäftsbeziehungen | |
| zwischen israelischen und palästinensischen Banken. Das israelische | |
| Sicherheitskabinett stimmte für die Verlängerung einer Ausnahmeregelung, | |
| die dies ermöglicht, wie israelische Medien übereinstimmend meldeten. Die | |
| Regelung gilt demnach nun bis zum 30. November 2025. | |
| Außenministerin Annalena Baerbock und ihre britischen und französischen | |
| Kollegen hatten in einer Erklärung gefordert, die Zusammenarbeit der | |
| israelischen und palästinensischen Finanzinstitute weiter zu erlauben. Die | |
| westlichen Verbündeten warnten, dass im Falle einer Kappung der | |
| Bankverbindungen „erhebliche wirtschaftliche Turbulenzen im Westjordanland“ | |
| drohten, die wiederum die Sicherheit Israels und der Region insgesamt | |
| gefährden würden. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) habe | |
| maßgebliche Schritte ergriffen, um dem Risiko der Terrorismusfinanzierung | |
| zu begegnen, hieß es in der Erklärung. | |
| In den Palästinensergebieten zahlen die Menschen mit israelischen Schekeln. | |
| Palästinensische Banken sind auf die israelischen Geldinstitute angewiesen, | |
| um die Währung zu erhalten. Andernfalls könnten Palästinenser unter anderem | |
| ihre Zahlungen für Dienstleistungen aus Israel, darunter Stromlieferungen, | |
| nicht mehr begleichen. Zudem würde Steuergeld, das Israel für die PA | |
| einsammelt, nicht mehr an die Behörde fließen. (dpa) | |
| ## Der Iran plant weitere Zentrifugen | |
| Der Iran will weitere Zentrifugen zur Anreicherung von Uran in seinen | |
| Anlagen in Fordow und Natanz installieren. Das geht aus einem vertraulichen | |
| Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hervor, den | |
| Reuters einsehen konnte. Der IAEO-Bericht fußt auf Informationen, die der | |
| Iran der Behörde übermittelt hat. Der Iran hat bereits weit über 10.000 | |
| Zentrifugen in Natanz und Fordow sowie in einer oberirdischen Anlage in | |
| Natanz in Betrieb. In dem Bericht werden Pläne zur Installation von 32 | |
| sogenannten Kaskaden vorgestellt, die jeweils 174 Zentrifugen umfassen. | |
| Außerdem will der Iran demnach eine Kaskade mit 1152 fortschrittlichen | |
| IR-6-Zentrifugen installieren. | |
| Keine Erwähnung findet in dem Bericht die Anreicherung von Uran auf einen | |
| Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent, was relativ nahe an der Anreicherung | |
| auf etwa 90 Prozent liegt, die für den Bau von Atombomben benötigt werden. | |
| Kurz vor der Sitzung des Gouverneursrats der 35 Mitgliedsstaaten der IAEO | |
| in der vergangenen Woche hatte der Iran angeboten, seinen Bestand an bis zu | |
| 60 Prozent angereichertem Uran zu begrenzen. Diplomaten zufolge war dies an | |
| die Bedingung geknüpft, dass das Gremium keine Resolution gegen den Iran | |
| verabschiedet. | |
| Obwohl die IAEO feststellte, dass der Iran die Anreicherung auf diesem | |
| höchsten Niveau verlangsamte und dies als „konkreten Schritt in die | |
| richtige Richtung“ bezeichnete, verabschiedete der Gouverneursrat trotzdem | |
| eine Resolution. Sie war von Großbritannien, Frankreich, Deutschland und | |
| den Vereinigten Staaten vorgeschlagen worden und enthält die Aufforderung | |
| an den Iran, die Zusammenarbeit mit der IAEO zu verbessern. Westliche | |
| Staaten befürchten, der Iran strebe den Bau von Atombomben an. Die | |
| Regierung in Teheran weist das zurück. Diesen Freitag will der Iran mit | |
| Vertretern Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens Gespräche über | |
| sein umstrittenes Atomprogramm führen. (reuters) | |
| ## Atomgespräche in Genf | |
| Vor dem Hintergrund zuletzt gestiegener Spannungen führen Deutschland, | |
| Frankreich und Großbritannien am Freitag in Genf Gespräche mit dem Iran. | |
| Laut der iranischen Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani stehen vor | |
| allem die Aufarbeitung der bilateralen Beziehungen sowie der Nahostkonflikt | |
| im Mittelpunkt. Auch das umstrittene iranische Atomprogramm und eine | |
| mögliche Wiederaufnahme der Atomverhandlungen sollen demnach zur Sprache | |
| kommen. | |
| Für Deutschland nimmt der Politische Direktor im Außenamt, Günter Sautter, | |
| teil. Aus dem Iran reist Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi an. | |
| Aus Sicht westlicher Diplomaten geht es in Genf unter anderem darum, eigene | |
| Standpunkte darzulegen und eine Eskalation zu vermeiden. | |
| Irans Belieferung Russlands mit Drohnen für den Ukraine-Krieg und sein | |
| Konflikt mit Israel tragen ebenso zu Spannungen mit dem Westen bei wie die | |
| iranische Herstellung von beinahe waffenfähigem Uran. Das unter | |
| Wirtschaftssanktionen leidende Land strebt nach eigenen offiziellen Angaben | |
| nicht nach Nuklearwaffen und hat zuletzt im Atomstreit Zugeständnisse in | |
| Aussicht gestellt, die im Westen jedoch als unzureichend gesehen werden. | |
| (afp) | |
| ## Schweiz will die Hisbollah-Miliz nicht verbieten | |
| In der Schweiz hat sich die Regierung gegen ein Verbot der libanesischen | |
| Hisbollah-Miliz ausgesprochen. Er erachte es „nicht als angebracht (…), die | |
| Hisbollah zu verbieten“, erklärte der Bundesrat in Bern am Donnerstag in | |
| einer Stellungnahme zu zwei Anträgen aus den Sicherheitspolitischen | |
| Kommissionen der beiden Parlamentskammern. Die Parlamentarier von National- | |
| und Ständerat hatten gefordert, gegen die pro-iranische Miliz ein Verbot zu | |
| erlassen. | |
| Im Antrag der Kommissionen hatte es geheißen, die schiitische Hisbollah | |
| sei, wie die Palästinenserorganisation Hamas, eine „radikalislamische | |
| terroristische Organisation“ und werde unter anderem von Deutschland, der | |
| EU und den meisten arabischen Staaten als terroristisch eingestuft. | |
| Ein Verbot der radikalislamischen Hamas für die Dauer von fünf Jahren wird | |
| im Schweizer Parlament derzeit diskutiert, die Regierung hatte sich unter | |
| dem Eindruck des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023 dafür | |
| ausgesprochen. | |
| Das Schweizer Parlament wird sich mit der Stellungnahme der Regierung nun | |
| in zwei Sitzungen am 2. und 20. Dezember beschäftigen. In ihrem Verlauf ist | |
| nach Angaben der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auch eine Abstimmung über | |
| das angestrebte Hamas-Verbot geplant. (afp) | |
| 29 Nov 2024 | |
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