# taz.de -- +++Nachrichten im Nahost-Krieg+++: Im Libanon beginnt das Aufräumen | |
> Weltweit wird die Waffenruhe im Libanon begrüßt. Erste Geflüchtete kehren | |
> zurück. Jetzt hoffen viele auf ein ähnliches Abkommen für den | |
> Gazastreifen. | |
Bild: Kurz nach der Waffenruhe: Bewohner*innen kehren zurück in ihr Zuhause | |
Minister im Libanon: Aufräumarbeiten haben begonnen | |
Im Libanon haben nur Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit Israel | |
nach Worten eines Hisbollah-nahen Ministers die Aufräumarbeiten begonnen. | |
Um 7.00 Uhr früh Ortszeit – drei Stunden nach Beginn der Waffenruhe – habe | |
man die Arbeiten in den südlichen Vororten von Beirut gestartet, sagte der | |
geschäftsführende Minister für öffentliche Arbeiten und Transport, Ali | |
Hamija. Ziel sei, Straßen aus dem zerstörten Vorort Haret Hreik nach Beirut | |
wieder zu öffnen. Auch an der Hauptstraße, die aus der libanesischen | |
Hauptstadt nach Syrien führt, habe der Wiederaufbau begonnen. | |
In den südlichen Vororten Beiruts waren laut Augenzeugen schon am frühen | |
Morgen Bagger und Räumfahrzeuge im Einsatz, die Trümmer beseitigten. | |
Israels Armee hatte die Luftangriffe gegen die Hisbollah im Libanon im | |
September massiv ausgeweitet und auch die südlichen Vororte immer wieder | |
bombardiert und zahlreiche Gebäude zum Einsturz gebracht. Schon nach diesen | |
Angriffen hatten Baufahrzeuge teils Trümmer beseitigt. (dpa) | |
Hisbollah-Hochburgen feiern Waffenruhe als „Sieg“ | |
Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen der libanesischen | |
Hisbollah-Miliz und Israel haben Bewohner der Hisbollah-Hochburgen am | |
südlichen Stadtrand von Beirut die Nachricht als „Sieg“ gegen Israel | |
gefeiert. Die Straßen der südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt | |
waren am Mittwochvormittag voller Menschen. Hisbollah-Anhänger brausten auf | |
Motorrädern durch die Gegend und schwenkten die gelbe Fahne der | |
pro-iranischen Miliz. Auch Freudenschüsse waren zu hören. Der südliche | |
Stadtrand von Beirut war in den vergangenen zwei Monaten immer wieder von | |
der israelischen Luftwaffe bombardiert worden, viele Gebäude liegen in | |
Trümmern. | |
Ende September war bei einem besonders schweren Angriff auf den Süden | |
Beiruts der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah getötet worden. Mehrere | |
Menschen besichtigten am Mittwoch dort die Trümmer. Hisbollah-Anhänger | |
verteilten auf den Straßen Porträts von Nasrallah und seinem designierten | |
Nachfolger Haschem Safieddin, der Anfang Oktober ebenfalls bei einem | |
israelischen Angriff getötet wurde. (afp) | |
Deutschland will bei Waffenruhe-Vereinbarung helfen | |
Deutschland wird bei der Überwachung der Vereinbarung zu einer Waffenruhe | |
im Libanon helfen, kündigt die Bundesregierung an. Man unterstütze die | |
libanesische Armee in diesem Jahr bereits mit 15 Millionen Euro für die | |
Küstenwache und auch bei der Gesundheitsversorgung, sagt ein Sprecher des | |
Auswärtigen Amtes. Es sei derzeit keine Aufstockung des Kontingents mit 100 | |
Bundeswehr-Soldaten geplant, die an der UN-Mission Unfil im Libanon | |
teilnehmen, fügt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hinzu. (rtr) | |
Haftbefehl: Frankreich verweist auf Netanjahus Immunität | |
Kurz nach Israels Zustimmung zu einer Waffenruhe mit der libanesischen | |
Hisbollah-Miliz hat Frankreich erkennen lassen, dass der vom | |
Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gegen Israels Regierungschef | |
Benjamin Netanjahu erlassene Haftbefehl in Frankreich nicht zu dessen | |
Festnahme führen würde. Netanjahu verfüge über die Immunität eines Staates, | |
der dem IStGH nicht beigetreten sei, erklärte das französische | |
Außenministerium am Mittwoch. | |
„Solche Immunitäten gelten für Ministerpräsident Netanjahu und die anderen | |
betroffenen Minister und müssen berücksichtigt werden, sollte der IStGH uns | |
um ihre Verhaftung und Überstellung bitten“, erklärte das Ministerium. Es | |
verwies darauf, dass Frankreich seine internationalen Verpflichtungen | |
einhalten werde. Frankreich beabsichtige zudem, „weiterhin eng mit | |
Ministerpräsident Netanjahu und den übrigen israelischen Behörden | |
zusammenzuarbeiten, um Frieden und Sicherheit für alle im Nahen Osten zu | |
erreichen“, hieß es weiter. (afp) | |
Israel: Rückholung der Geiseln „ultimatives Ziel“ | |
Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe mit der Hisbollah im Libanon hat | |
Israel nun die Rückholung der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der | |
radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zum wichtigsten Ziel erklärt. „Wir | |
werden alles tun, um die Voraussetzungen für einen neuen Geiselaustausch zu | |
schaffen und die Geiseln nach Hause zu bringen“, erklärte Israels | |
Verteidigungsminister Israel Katz am Mittwoch. Dies sei das „ultimative | |
Ziel“ seiner Regierung. | |
Laut Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu könne dank der Waffenruhe | |
mit der Hisbollah nun der Druck auf die Hamas im Gazastreifen „verstärkt“ | |
werden. Der Druck Israels für eine Befreiung der Geiseln werde „zunehmen“, | |
betonte er am Dienstagabend im israelischen Fernsehen. (afp) | |
Waffenruhe: Katar hofft auf „ähnliches Abkommen“ für Gaza | |
Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im | |
Libanon hat Katar die Hoffnung auf ein ähnliches Abkommen für den | |
Gazastreifen geäußert. Katar begrüße das Abkommen für eine Waffenruhe im | |
Libanon, erklärte das Außenministerium in Doha am Mittwoch. Zudem hoffe es | |
„auf ein ähnliches Abkommen, um den anhaltenden Krieg im Gazastreifen und | |
die israelischen Angriffe auf das besetzte Westjordanland zu beenden“. | |
(afp) | |
Arabische Staaten begrüßen Waffenruhe | |
Mehrere Staaten der arabischen Welt haben die Waffenruhe zwischen der | |
Hisbollah im Libanon und Israel begrüßt. Unter den ersten Ländern, die sich | |
positiv dazu äußerten, waren unter anderem der Irak, Jordanien und Ägypten. | |
Die Außenministerien des Irak und von Jordanien erklärten, die Waffenruhe | |
biete eine Gelegenheit, die Gewalt gegen Palästinenser im Gazastreifen und | |
im Westjordanland zu beenden. Ägyptens Regierung teilte mit, die Waffenruhe | |
könne zu einer regionalen Deeskalation beitragen. | |
Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien teilte mit, dass mit der | |
Waffenruhe Hoffnung auf Stabilität und eine Rückkehr der libanesischen | |
Binnenvertriebenen in ihre Heimatorte verbunden sei. Das Golfemirat Katar | |
seinerseits hofft auch auf ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen. (dpa) | |
Berichte über 17 Tote bei israelischen Angriffen | |
Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von | |
der Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 17 Palästinenser getötet | |
worden. Zehn Menschen seien bei dem Beschuss eines Schulgebäudes in der | |
Stadt Gaza ums Leben gekommen, teilte ein Sprecher des Zivilschutzes mit. | |
Sieben weitere seien bei einem Angriff auf ein Wohngebäude in dem Viertel | |
Al-Saitun im Norden des Küstenstreifens getötet worden. | |
Die israelische Armee teilte mit, bei dem Angriff auf ein ehemaliges | |
Schulgebäude in der Stadt Gaza sei ein ranghohes Mitglied der | |
islamistischen Hamas getötet worden. Der Hamas-Mann habe Angriffe auf | |
israelische Truppen im Gazastreifen geleitet und selbst verübt. Er habe in | |
dem von der Armee angegriffenen Raum, von dem aus er vorgegangen sei, eine | |
große Menge an Waffen gelagert. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht | |
unabhängig überprüfen. | |
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, seit Beginn | |
des Krieges vor fast 14 Monaten seien mehr als 44.200 Menschen im | |
Gazastreifen getötet und mehr als 104.700 weitere verletzt worden. Die | |
Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten. Der | |
israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Dienstagabend | |
gesagt, die Armee habe im Gazastreifen „fast 20.000 Terroristen getötet“. | |
(dpa) | |
Militär bestätigt geplanten Abzug binnen 60 Tagen | |
Ein israelischer Militärrepräsentant hat den im Rahmen einer Waffenruhe mit | |
der libanesischen Hisbollah geplanten Truppenabzug binnen 60 Tagen | |
bestätigt. Es handele sich um einen schrittweisen Prozess, erklärte er im | |
Gespräch mit Journalisten. Sollte alles nach Plan verlaufen, „werden nach | |
60 Tagen keine israelischen Bodentruppen mehr im Libanon verbleiben“. | |
Bedingung dafür sei aber, dass die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah | |
sich an die Vereinbarungen halte. „Wenn wir sehen, dass die Hisbollah | |
zurückkommt oder versucht, ihre Fähigkeiten wieder aufzubauen – nicht nur | |
im Süden des Libanons – dann werden wir das verhindern“, sagte er. Man | |
werde auch mögliche Versuche des Waffenschmuggels konsequent unterbinden. | |
Es sei die Verantwortung der libanesischen Regierung, die Waffenruhe zu | |
gewährleisten. „Es gibt die Möglichkeit einer neuen Realität im Libanon“, | |
sagte er. „Die Hisbollah hat eine Katastrophe über den Libanon gebracht.“ | |
(dpa) | |
Berlin genehmigte Rüstungsexporte für 131 Millionen Euro | |
Die Bundesregierung hat von Jahresbeginn bis Mitte November Rüstungsexporte | |
im Gesamtwert von rund 131 Millionen Euro an Israel genehmigt. Allein in | |
dem Ein-Monats-Zeitraum vom 18. Oktober bis 19. November summierte sich der | |
Wert der Einzel-Exportgenehmigungen auf 23,6 Millionen Euro, wie aus einer | |
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der BSW-Bundestagsabgeordneten | |
Sevim Dagdelen hervorgeht, die AFP am Mittwoch vorlag. Die Bundesregierung | |
macht darin keine detaillierte Angaben zu den einzelnen Waffensystemen, sie | |
führt aber eine Einteilung in grobe Kategorien an. Den weitaus größten | |
Anteil in dem Ein-Monats-Zeitraum – 20,3 Millionen Euro – machen die | |
Exportgenehmigungen im Bereich „verschiedene Ausrüstungen“ aus. | |
Kleinere Posten betreffen unter anderem den Bereich Technologie (1,3 | |
Millionen Euro), Infrarot- und Wärmebildausrüstung (1,15 Millionen Euro) | |
und Kriegsschiffe (554.000 Euro). Die Abgeordnete Dagdelen bekräftigte | |
angesichts dieser Zahlen die Forderung des BSW nach einem Waffenembargo | |
gegen Israel. „Während die internationale Gemeinschaft Israel wegen | |
Kriegsverbrechen anklagt und gegen Ministerpräsident Netanjahu Haftbefehl | |
erlassen worden ist, versorgen Olaf Scholz und Robert Habeck die | |
israelische Kriegsmaschinerie mit Rüstungsgütern für Bomben, Raketen und | |
Kanonen“, kritisierte sie mit Blick auf Kanzler Scholz (SPD) und | |
Vizekanzler Habeck (Grüne). (afp) | |
Waffenruhe: Israel verzeichnet mehrere Zwischenfälle | |
Das israelische Militär hat in den Stunden nach Inkrafttreten der | |
Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah mehrere Zwischenfälle | |
verzeichnet. Ob diese als Verstöße gegen die vereinbarte Feuerpause | |
gewertet werden, wurde nicht deutlich. In einer Mitteilung hieß es, das | |
Militär habe im Südlibanon Verdächtige identifiziert und Schüsse in ihre | |
Richtung abgegeben. Ein Militärvertreter sagte, es habe mittlerweile | |
mehrere Zwischenfälle gegeben. „Dies sind isolierte Vorfälle, die in den | |
ersten Stunden oder Tagen passieren, bis die Menschen verstehen, was vor | |
Ort geschieht.“ Gleichzeitig betonte er: „Wenn unsere Truppen bedroht | |
werden, werden sie schießen.“ (dpa) | |
Libanons Regierungschef fordert Israel zum Abzug auf | |
Nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der | |
Hisbollah-Miliz im Libanon hat der libanesische Regierungschef Israel | |
aufgefordert, seine Soldaten wie vereinbart aus dem Grenzgebiet abzuziehen. | |
„Ich verlange, dass der israelische Feind sich an das Waffenruheabkommen | |
hält und abzieht“, sagte Ministerpräsident Nadschib Mikati am Mittwoch. Er | |
hoffe, dass das Abkommen ein neues Kapitel in der Geschichte des Landes | |
eröffne und in den kommenden Tagen ein neuer libanesischer Präsident | |
gewählt werde. Der Libanon hat seit mehr als zwei Jahren kein | |
Staatsoberhaupt. (afp) | |
Libanons Regierung will UN-Resolution vollständig umsetzen | |
Nach Worten des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Nadschib Mikati | |
plant Libanons Regierung die vollständige Umsetzung einer entscheidenden | |
UN-Resolution zur Friedenssicherung. „Der Ministerrat bekräftigte seine | |
Entscheidung, dass die Regierung verpflichtet ist, die Resolution 1701 in | |
all ihren Bestimmungen umzusetzen“, sagte Mikati in Beirut. Er forderte, | |
dass auch Israel die Waffenruhe einhält und die Resolution respektiert. | |
(dpa) | |
Parlamentspräsident ruft Vertriebene zur Rückkehr auf | |
Libanons Parlamentspräsident Nabih Berri hat nach Inkrafttreten der | |
Waffenruhe die Bevölkerung aufgerufen, in ihre Heimatorte zurückzukehren. | |
„Wir danken den Vertriebenen und den Menschen, die sie mit Mitgefühl und | |
Solidarität aufgenommen haben“, sagte Berri, ein Verbündeter | |
Schiitenorganisation Hisbollah, in einer im Fernsehen übertragenen Rede. | |
Das Militär hatte die Bewohner dagegen zu Geduld aufgerufen. Sie sollten | |
mit ihrer Rückkehr in ihrer Heimatorte bis zum Abzug der israelischen | |
Streitkräfte gemäß der Feuerpausen-Vereinbarung warten. (dpa) | |
Erdogan fordert Ende des Gaza-Kriegs | |
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Waffenruhe zwischen | |
der Hisbollah im Libanon und Israel begrüßt und zugleich ein Ende der | |
Kampfhandlungen im Gazastreifen gefordert. Alle Beteiligten, insbesondere | |
Israel, müssten nun ihre Verpflichtungen einhalten, sagte Erdogan bei einer | |
Rede vor seiner Fraktion in Ankara. Die Türkei werde weiterhin alles tun, | |
um eine bleibende Waffenruhe zu gewährleisten und das Töten im Gazastreifen | |
zu stoppen, so der türkische Präsident. (dpa) | |
Scholz: Vereinbartes muss eingehalten werden | |
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich wegen der Einigung auf eine | |
Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz | |
erleichtert gezeigt. „Endlich“ sei es zu einer Verständigung gekommen, | |
schrieb er auf der Plattform X, und mahnte zugleich: „Wichtig ist, dass | |
sich alle an das Vereinbarte halten, damit die Menschen auf beiden Seiten | |
der Grenze wieder in Sicherheit leben können.“ (dpa) | |
TV-Reporterin weint im Fernsehen wegen Waffenruhe | |
Bei einer Live-Schalte im libanesischen Fernsehen sind einer Reporterin | |
wegen der Waffenruhe der Hisbollah mit Israel die Tränen gekommen. „Seit | |
Ankündigung der Waffenruhe empfinde ich Sieg, Freude und Trauer, weil ich | |
zum ersten Mal schlafen kann mit einem Gefühl von Sicherheit für mein Baby, | |
meine Familie und Mitbürger“, sagte die junge Reporterin des privaten | |
Senders Al-Jadeed unter Tränen. „Ich habe Trauer und Massaker erlebt. Ich | |
habe Kinder gesehen, die als Gliedmaßen geborgen wurden.“ Als Mutter habe | |
sie Angst gehabt, dass so etwas auch ihren Kindern zustoßen könne. (dpa) | |
Militante Gruppen deuten Waffenruhe im Libanon als Erfolg | |
Die jemenitischen Huthi-Rebellen und eine militante Gruppe im Irak haben | |
die Waffenruhe im Libanon als Zeichen der Stärke ihrer Allianz gegen Israel | |
gedeutet. „Der israelische Feind hätte den Waffenstillstand nicht | |
akzeptiert, wenn er nicht auf massiven Widerstand gestoßen wäre“, sagte ein | |
Sprecher der Huthi-Miliz. Eine irakische Schiitenmiliz, die sogenannten | |
Hisbollah-Brigaden, die unabhängig von der libanesischen Organisation | |
agieren, äußerten sich ähnlich. Die Waffenruhe werde nicht die Einheit des | |
Widerstands beeinträchtigen. | |
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr haben sich mehrere | |
militant-islamistische Organisationen dem Kampf der Hamas angeschlossen und | |
beschießen seitdem regelmäßig Israel. Diese Gruppen mussten jedoch | |
zahlreiche militärische Niederlagen hinnehmen. Besonders die Hisbollah im | |
Libanon ist nach der nahezu vollständigen Ausschaltung ihrer Führungsriege | |
stark geschwächt. Die iranische Staatsführung unterstützt die militanten | |
Bewegungen in ihrem Kampf gegen Israel politisch und militärisch. (dpa) | |
Dokument: Nur reguläre Streitkräfte dürfen Waffen tragen | |
Laut der zwischen dem Libanon und Israel geschlossenen Vereinbarung für | |
eine Waffenruhe mit der Hisbollah dürfen nur reguläre libanesische Soldaten | |
oder Sicherheitskräfte im Land Waffen mit sich führen. Neben der | |
libanesischen Armee werden in dem Abkommen, das Reuters in Kopie vorliegt, | |
konkret Kräfte der allgemeinen Sicherheit, der Staatssicherheit, des Zolls | |
und der Polizei genannt. Beide Seiten verpflichten sich, die UN-Resolution | |
1701 vollständig einzuhalten. Sie ermöglicht es den im Süden des Libanon | |
eingesetzten UN-Friedenstruppen (Unifil), die reguläre libanesische Armee | |
darin zu unterstützen, das Einsatzgebiet von Waffen und nicht dem | |
libanesischen Staat unterstehenden bewaffneten Kämpfern frei zu halten. | |
Zudem wird die Friedensmission darin angewiesen, im Rahmen ihrer | |
Möglichkeiten sicherzustellen, dass ihr Einsatzgebiet nicht für feindliche | |
Aktivitäten jeglicher Art genutzt wird. (rtr) | |
Türkei: Israel muss Wiedergutmachung für Schäden leisten | |
Die Türkei ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, dafür zu sorgen, | |
dass die Waffenruhe im Libanon hält. „Es ist zwingend erforderlich, dass | |
die internationale Gemeinschaft Druck auf Israel ausübt, damit es die | |
Waffenruhe vollständig einhält und Wiedergutmachung für die Schäden | |
leistet, die es im Libanon verursacht hat“, erklärt das türkische | |
Außenministerium. Die Türkei sei bereit, die Friedensbemühungen im Libanon | |
zu unterstützen. Um dauerhaft Frieden und Stabilität in der Region | |
sicherzustellen, müsse es zudem so bald wie möglich einen Waffenruhe im | |
Gazastreifen geben. (rtr) | |
Waffenruhe offiziell in Kraft | |
Die Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen | |
Hisbollah-Miliz ist Mittwochfrüh in Kraft getreten und wurde offenbar | |
zunächst eingehalten. Nach fast 14 Monaten Krieg sollen nun die Waffen | |
schweigen. Das Waffenruheabkommen sieht vor, dass die Kämpfe zunächst für | |
zwei Monate eingestellt werden. | |
Die vom Iran unterstützte Hisbollah soll ihre Präsenz an der | |
südlibanesischen Grenze aufgeben, während israelische Truppen auf ihre | |
Seite der Grenze zurückkehren sollen. Tausende libanesische Soldaten und | |
Blauhelme der UN-Beobachtermission Unifil sowie ein Gremium unter Vorsitz | |
der USA sollen die Umsetzung des Abkommens überwachen. | |
Nachdem Israel mitgeteilt hatte, dass es die von den USA vermittelte | |
Waffenruhe umsetzen werde, drohte es der Hisbollah-Miliz mit erneuten | |
Angriffen, sollte diese das Abkommen brechen. „Bei jedem Verstoß werden wir | |
mit aller Macht angreifen“, sagte der israelische [1][Regierungschef | |
Benjamin Netanjahu]. In den Stunden vor der Bekanntgabe und auch noch | |
danach flog Israel die umfassendsten Angriffe auf Beirut seit Kriegsbeginn. | |
Bevor das Abkommen um 4 Uhr Ortszeit (3 Uhr deutscher Zeit) in Kraft trat, | |
hatte die Hisbollah angedeutet, dass sie der Waffenruhe eine Chance geben | |
wolle. Ein Hisbollah-Vertreter sagte dem Nachrichtensender Al Jazeera, die | |
Unterstützung seiner Organisation für das Abkommen hänge davon ab, ob | |
Israel seine Angriffe nicht wieder aufnehme. (ap/dpa) | |
Warnungen vor Rückkehr nach Südlibanon | |
„Nachdem wir das von der feindlichen Regierung unterzeichnete Abkommen | |
geprüft haben, werden wir sehen, ob es Übereinstimmung gibt zwischen dem, | |
was wir erklärt haben, und was von den libanesischen Vertretern vereinbart | |
wurde“, sagte Hisbollah-Vertreter Mahmud Kamati. „Wir wollen natürlich ein | |
Ende der Aggression, aber nicht auf Kosten der Souveränität des | |
libanesischen Staates“, sagte er weiter. | |
In der ersten halben Stunde [2][nach Beginn der Waffenruhe] warnte ein | |
israelischer Militärsprecher in einem arabischsprachigen Post auf der | |
Plattform X die aus dem Südlibanon evakuierten Bewohner davor, in ihre | |
Häuser zurückzukehren. Avichai Adraee forderte die Menschen auf abzuwarten | |
und erklärte, das israelische Militär bleibe vorerst im Süden des Landes | |
stationiert. „Zu Ihrer Sicherheit und der Sicherheit Ihrer | |
Familienangehörigen sollten Sie sich nicht in das Gebiet begeben“, schrieb | |
Adraee auf X. | |
Trotz der Warnung kehrten Vertriebene am frühen Mittwoch in den Süden des | |
Landes zurück, unter anderem in die Küstenstädte Tyrus und Sidon. Auf der | |
Autobahn, die Beirut mit dem Südlibanon verbindet, fuhren Tausende von | |
Menschen mit ihren Habseligkeiten und Matratzen auf den Dächern ihrer Autos | |
Richtung Süden. Der Verkehr staute sich an der nördlichen Zufahrt zur | |
Hafenstadt Sidon. | |
Einige Beobachter sind skeptisch, ob die Feuerpause hält, denn bereits nach | |
dem letzten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah [3][im Jahr 2006 wurde | |
ein ähnliches Abkommen per UN-Resolution festgezurrt], aber nie gänzlich | |
umgesetzt. Unmittelbar nach Beginn der Waffenruhe wurde zunächst nicht von | |
Verstößen berichtet. Aus den Städten Beirut und Tyrus gab es Berichte über | |
erste Feierlichkeiten. (ap) | |
Libanesische Armee und Unifil machen sich bereit | |
Nach Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im | |
Libanon hat die libanesische Armee angekündigt, „die notwendigen Schritte“ | |
zur Umsetzung zu unternehmen. Daran arbeiteten die Streitkräfte in | |
Abstimmung mit der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon, teilte die Armee | |
auf X mit. | |
Libanesische Soldaten sollen als Teil der Vereinbarung zur Waffenruhe im | |
Grenzgebiet stationiert werden, um sicherzustellen, dass Hisbollah-Kämpfer | |
sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen und dort auch bleiben. Die Armee | |
ist keine aktive Kriegspartei in dem Konflikt zwischen der Hisbollah und | |
dem israelischen Militär. (dpa) | |
Iran begrüßt Waffenruhe | |
Die iranische Regierung hat die seit den frühen Morgenstunden bestehende | |
Waffenruhe im Libanon begrüßt. Der Iran werde auch in Zukunft „die | |
Regierung, das Volk und den Widerstand im Libanon“ unterstützen, sagte | |
Außenamtssprecher Ismail Baghai laut einer Erklärung seines Ministeriums. | |
Nun sei es an der Zeit, Druck auszuüben, um auch eine Waffenruhe im | |
Gazakrieg zu erzielen, fügte Baghai hinzu. | |
Die Hisbollah (Partei Gottes) entstand 1982 mit iranischer Unterstützung | |
als Antwort auf die israelische Invasion im Libanon. In den folgenden | |
Jahrzehnten entwickelte sie sich zu einer mächtigen politischen und | |
militärischen Organisation, die tief in den libanesischen Staat und seine | |
Institutionen vorgedrungen ist. Durch ein Netzwerk aus Wohlfahrtsdiensten, | |
Einfluss auf Sicherheitskräfte und Kontrolle von Schmuggelrouten hat sie | |
den Staat schrittweise geschwächt und eigene Parallelstrukturen geschaffen. | |
(dpa) | |
Hamas hält an bisherigen Bedingungen für Waffenruhe fest | |
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach der Waffenruhe | |
Israels mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ihre grundsätzliche | |
Bereitschaft für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen bekräftigt. Ein | |
Hamas-Vertreter sagte der Deutschen Presse-Agentur gleichzeitig, die | |
Organisation bestehe auf ihren Bedingungen für eine Waffenruhe. | |
Man respektiere die Entscheidung der Hisbollah, aber das palästinensische | |
Volk sei trotz des Leidens im Gazastreifen nicht bereit, seinen Widerstand | |
gegen Israel aufzugeben, sagte er. | |
Seit Beginn des Gazakriegs sind die Bedingungen der Terrororganisation | |
unverändert. Sie fordert unter anderem im Gegenzug für eine Freilassung von | |
rund 100 Geiseln eine umfangreiche Haftentlassung palästinensischer | |
Gefangener und einen vollständigen Rückzug der israelischen Armee. Israel | |
will seine Truppen in strategischen Positionen in dem abgeriegelten | |
Küstenstreifen belassen. | |
Bei dem Massaker der Hamas und anderer terroristischer Gruppen am 7. | |
Oktober 2023 in Israel waren rund 1.200 Menschen getötet und 250 als | |
Geiseln nach Gaza verschleppt worden. Schätzungen zufolge sollen noch etwa | |
die Hälfte der rund 100 verbliebenen Geiseln am Leben sein. Nach dem | |
Hamas-Angriff begann Israel den Krieg im Gazastreifen, in dem nach Angaben | |
der von der Hamas kontrollierten Behörden mehr als 44.200 Menschen getötet | |
wurden. (dpa) | |
Angriffe an Grenze zwischen Libanon und Syrien | |
Bei israelischen Luftangriffen im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und | |
Syrien sind nach Angaben der Regierung in Damaskus sechs Menschen getötet | |
worden. Bei den Opfern handele es sich um zwei Soldaten und vier | |
Zivilisten, teilte das syrische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. | |
Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, darunter Kinder, Frauen und | |
Mitarbeiter des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds. | |
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte zuvor zwei | |
Todesopfer in Syrien gemeldet. Nach Angaben der Organisation, die ihre | |
Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien bezieht, | |
griff Israel insgesamt drei Grenzübergänge in den syrischen Provinzen | |
Tartus und Homs an. Die Beobachtungsstelle meldete außerdem weitere | |
israelische Angriffe auf inoffizielle Grenzübergänge und Brücken im | |
syrisch-libanesischen Grenzgebiet. | |
Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurde zudem bei | |
einem israelischen Luftangriff auf den Grenzübergang Al-Arida nach ersten | |
Erkenntnissen mindestens ein Mensch getötet. | |
Israel hat bereits wiederholt Ziele proiranischer Milizen in Syrien | |
angegriffen, äußert sich aber meist nicht dazu. Die Angriffe hatten sich | |
zuletzt intensiviert. Seit September griff die israelische Armee gezielt | |
Grenzübergänge zwischen dem Libanon und Syrien an. Nach einem Angriff am | |
Montag hatte das Militär erklärt, dabei „Schmuggelrouten zur Weitergabe von | |
Waffen“ an die Hisbollah ins Visier genommen zu haben. (afp) | |
27 Nov 2024 | |
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