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# taz.de -- Donald Trump und das Regime in Teheran: US-Justiz klagt „Agent de…
> Der afghanische Staatsbürger Farhad Schakeri soll in Attentatspläne gegen
> den Sieger der US-Wahl verwickelt gewesen sein. Iran fordert einen
> Kurswechsel Trumps gegenüber der Islamischen Republik.
Bild: Donald Trump sorgt in vielen Teilen der Welt für negative Aussichten
Washington D.C. afp | Die US-Justiz hat Anklage gegen einen „Agenten des
Iran“ wegen mutmaßlicher Attentatspläne gegen Donald Trump erhoben. Wie das
US-Justizministerium am Freitag (Ortszeit) in Washington mitteilte, wurde
das Attentat auf Trump von Teheran geplant, um sich für den [1][Tod des
iranischen Generals Kassem Soleimani] zu rächen. Der General war am 3.
Januar 2020 bei einem vom damaligen US-Präsidenten Trump angeordneten
Drohnenangriff der US-Streitkräfte in Bagdad getötet worden. Der Iran wies
die Anschuldigungen aus den USA zurück.
Die Anklage richtet sich gegen den 51-jährigen Afghanen Farhad Schakeri,
der 14 Jahre in den USA inhaftiert war und sich derzeit im Iran aufhalten
soll. Laut Justizministerium rekrutierte er im Auftrag der Iranischen
Revolutionsgarden gewöhnliche Kriminelle.
Gemeinsam mit diesem „Netz an Komplizen“ sei es das Ziel gewesen,
„Attentatspläne gegen die Ziele des Iran umzusetzen, darunter auch gegen
den neu gewählten Präsidenten Donald Trump“, teilte das Ministerium am
Freitag weiter mit.
Der Strafanzeige gegen Schakeri zufolge soll dieser den Attentatsplan gegen
Trump in Telefonaten mit Agenten der Bundespolizei FBI in den vergangenen
Monaten offengelegt haben. Schakeri habe mit den FBI-Agenten gesprochen,
weil er auf eine Strafminderung für eine in den USA inhaftierte Person
gehofft habe.
Er sagte dem FBI, dass er im September von einem Mitglied der Iranischen
Revolutionsgarden angesprochen worden sei, um die Ermordung von Trump zu
organisieren. Schakeri soll diesem gesagt haben, dass dies eine große Summe
Geld kosten würde. Das Revolutionsgarden-Mitglied habe daraufhin
geantwortet, Geld sei kein Problem.
Anfang Oktober sei Schakeri gebeten worden, innerhalb von sieben Tagen
einen Plan zur Ermordung von Trump vorzulegen. Das
Revolutionsgarden-Mitglied soll gesagt haben, sollte Schakeri nicht in der
Lage sein, innerhalb des Zeitraums einen Plan vorzulegen, würden die
Revolutionsgarden versuchen, Trump nach der Wahl zu töten. Sie würden davon
ausgehen, dass er die Wahl verliert und es sei einfacher, ihn nach der Wahl
zu ermorden.
Neben Schakeri wurden mit Carlisle Rivera und Jonathon Loadholt separat
zwei weitere Männer angeklagt. Den in New York wohnenden Männern wird
vorgeworfen, die Ermordung einer prominenten US-Journalistin mit iranischer
Herkunft geplant zu haben. Sie wurden festgenommen und erschienen am
Donnerstag vor einem Gericht in New York.
Loadholt und Rivera hätten monatelang eine US-Bürgerin iranischer Herkunft
überwacht, hieß es vom Justizministerium. Sie wurde in den
Gerichtsdokumenten nicht namentlich genannt, es handelt sich aber offenbar
um die der Führung in Teheran kritisch gegenüber eingestellte Journalistin
Masih Alinejad.
Die Anklagen offenbarten die „anhaltenden dreisten Versuche des Iran,
US-Bürger ins Visier zu nehmen, darunter den gewählten Präsidenten Donald
Trump (…) und Dissidenten, die das Regime in Teheran kritisieren“, erklärte
FBI-Direktor Christopher Wray.
„Wenige Akteure in der Welt sind für die nationale Sicherheit der USA so
gefährlich wie der Iran“, erklärte Justizminister Merrick Garland. In der
Erklärung des Ministeriums wurde darauf hingewiesen, dass der Iran seit
Jahren versuche, sich für die Tötung von Soleimani zu rächen.
Der Iran wies die Anschuldigungen der USA zu einer Verwickelung in einen
Attentatsplan gegen Trump als „völlig unbegründet“ zurück. Das iranische
Außenministerium weise Behauptungen zurück, „wonach der Iran in ein
Attentat auf ehemalige oder derzeitige amerikanische Beamte verwickelt
sei“, erklärte Ministeriumsprecher Esmaeil Baghaei am Samstag.
Die Vereinigten Staaten haben dem Iran wiederholt vorgeworfen, als
Vergeltung für die Tötung Soleimanis US-Beamte töten zu wollen. Teheran hat
die Vorwürfe zurückgewiesen.
## Teheran fordert von Trump Änderung seiner Politik
Der Iran hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump aufgefordert, die
während seiner ersten Amtszeit ausgeführte Politik des „maximalen Drucks“
gegenüber der Islamischen Republik zu ändern. Der Republikaner müsse
zeigen, dass er nicht mehr die „fehlgeleitete Politik der Vergangenheit“
verfolge, sagte der iranische Vizepräsident Mohammed Dschawad Sarif am
Samstag. „Als berechnender Mensch sollte er sehen, welche Vor- und
Nachteile diese Politik hatte und ob er diese schädliche Politik fortsetzen
oder ändern möchte.“
Bereits am Donnerstag hatte das iranische Außenministerium die Hoffnung
geäußert, dass die Rückkehr Trumps ins Weiße Haus eine „Neubetrachtung der
fehlgeleiteten Ansätze der Vergangenheit“ möglich machen werde.
Die USA stiegen [2][unter Trumps Führung 2018 aus dem Atomabkommen mit dem
Iran aus] und verhängten Sanktionen gegen Teheran.
Der ehemalige iranische Außenminister Sarif war einer der Architekten des
2015 zwischen dem Iran und der internationalen Gemeinschaft geschlossenen
Abkommens.
Trump selbst versicherte am Dienstag, dass er nicht versuchen werde, dem
Iran zu schaden. Vielmehr wünsche er den Iranern „ein sehr wohlhabendes
Land“. Noch während des Wahlkampfes hatte der Republikaner der Führung in
Teheran Anschlagspläne gegen ihn vorgeworfen und dem Iran mit Vernichtung
gedroht.
9 Nov 2024
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