Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- US-Wahl: Auch eine Bauchentscheidung
> In vielen Bundesstaaten stimmen die Wähler*innen am Dienstag
> zusätzlich über das Abtreibungsrecht ab. Das könnte vielerorts für
> Klarheit sorgen.
Bild: Frauen in Washington demonstrieren in diesem Sommer für ein liberales Ab…
BERLIN taz | Neben den Präsidentschafts-, Senats- und
Repräsentantenhauswahlen, der Neuwahl von elf Gouverneur*innen und
unzähligen lokalen Abstimmungen werden in den Bundesstaaten an diesem
Dienstag auch insgesamt 146 Referenden zur Abstimmung gestellt. Einige
davon sind politisch landesweit bedeutsam.
Das Recht auf Abtreibung, das nach der Kehrtwendung des durch Trump
konservativ besetzten Obersten Gerichtshofes 2022 wieder zum Großthema
geworden ist, steht in elf Bundesstaaten zur Abstimmung. In zehn davon,
darunter auch die Swing States Nevada und Arizona, fordern die
Initiator*innen, das Recht auf Abtreibung bis zum Zeitpunkt der
eigenständigen Lebensfähigkeit des Fötus in den Staatsverfassungen zu
verankern. So hatte es auch die Roe-v.-Wade-Entscheidung des Supreme Court
von 1973 landesweit garantiert.
Seit der Rücknahme dieses Urteils sind in zwei Dutzend Bundesstaaten
Abtreibungen entweder gänzlich verboten oder das Recht darauf extrem
eingeschränkt. In Arizona gilt derzeit ein Abtreibungsverbot ab der 15.
Schwangerschaftswoche – aber es war eine Achterbahnfahrt, um da
hinzukommen. Zunächst hatte der konservativ dominierte Oberste Gerichtshof
des Bundesstaates entschieden, [1][dass ein totales Abtreibungsverbot aus
dem Jahr 1864 wieder in Kraft treten dürfe.] Das war dann von Arizonas
Senat gekippt worden. Geht das Referendum durch, herrscht endlich Klarheit.
Auch im rechtskonservativ regierten Florida unter Gouverneur Ron DeSantis,
wo derzeit ein Abtreibungsverbot ab der 6. Woche herrscht – wenn viele
Frauen die Schwangerschaft noch nicht einmal bemerkt haben – dürfen die
Wähler*innen über eine Ausweitung bis zur Lebensfähigkeit abstimmen.
## Auch über Marihuna wird abgestimmt
Dass das auch in konservativen Staaten gelingen kann, [2][hat im
vergangenen Jahr schon Ohio gezeigt]: Wie in sechs anderen Bundesstaaten
vorher stimmten die Wähler*innen dort vor genau einem Jahr dafür,
Abtreibungsrechte in die Verfassung aufzunehmen. Die Harris-Kampagne hat
große Teile ihres Wahlkampfs darauf aufgebaut, dass auch normalerweise
republikanisch wählende Frauen mit diesem Thema ansprechbar sind.
In vier Bundesstaaten wird über die Legalisierung von Marihuana abgestimmt.
Besitz und Konsum zu Entspannungszwecken sind bereits in 24 Bundesstaaten
legal – in 13 davon kam das durch Referenden zustande.
4 Nov 2024
## LINKS
[1] /Abtreibungsrecht-in-den-USA/!6000659
[2] /Abtreibungsdebatte-in-den-USA/!5971855
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
US-Wahl 2024
Supreme Court
Florida
Schwerpunkt Abtreibung
GNS
Pro und Contra
US-Wahl 2024
Buch
US-Wahl 2024
US-Wahl 2024
## ARTIKEL ZUM THEMA
Pro und Contra zum Ampel-Streit: Sollen wir jetzt auch wählen?
In den USA wird noch ausgezählt, in Deutschland stehen Neuwahlen im Raum.
Ist die Ampel am Ende und sollte es Neuwahlen geben? Ein Pro und Contra
US-Wahlen im Swing State Nevada: „Wie damals bei Obama“
Im Swing State Nevada ist Vizepräsidentin Kamala Harris im Wahlkampf eine
Aufholjagd gelungen – auch mit ihrem Eintreten für das Recht auf
Abtreibung.
Autor Stephen Marche über die US-Wahl: „USA ist nicht regierbar wie andere l…
Welche Konsequenzen hätte es für die USA, würde heute Donald Trump gewählt
werden? Stephen Marche über den drohenden Zusammenbruch des Rechtsstaats.
Die Rolle der Frauen bei der US-Wahl: Das Zünglein an der Waage?
Kamala Harris hat Abtreibung in die Mitte ihres Wahlkampfs gerückt. Sie
hofft, mit dem Thema bislang unentschiedene Frauen auf ihre Seite zu
ziehen.
Zeitplan der US-Wahlen: Wer gewinnt denn nun? Und wann weiß man das?
Bei den vergangenen US-Wahlen dauerte es mehr als eine halbe Woche, bis das
Ergebnis feststand. Das könnte diesmal schneller gehen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.