| # taz.de -- Parlamentswahl in Bulgarien: Konservative Partei Gerb vor prowestli… | |
| > Der frühere Ministerpräsident Borissow dürfte erneut den Auftrag zur | |
| > Regierungsbildung erhalten. Beobachter rechnen mit schwierigen | |
| > Verhandlungen. | |
| Bild: Der ehemalige bulgarische Ministerpräsident Bojko Borissow nach seiner S… | |
| Sofia ap | Die konservative Partei Gerb von Ex-Ministerpräsident Bojko | |
| Borissow ist nach Auszählung fast aller Stimmen [1][aus der Parlamentswahl | |
| in Bulgarien] als stärkste Kraft hervorgegangen. Die Wahlkommission teilte | |
| am Montag mit, die Gerb habe 26,5 Prozent der Stimmen erhalten und damit | |
| fast zwölf Prozentpunkte mehr als der pro-westliche Reformblock unter | |
| Führung der Partei „Wir setzen den Wandel fort“. Ausgezählt waren 98 | |
| Prozent der am Sonntag abgegeben Wählerstimmen. | |
| Die ultranationalistische und populistische Partei Vasraschdane | |
| (Wiedergeburt) erreichte den Angaben zufolge mit 13,5 Prozent den dritten | |
| Platz. Sie machte sich im Wahlkampf die prorussischen Einstellungen vieler | |
| Menschen im ehemals kommunistischen Bulgarien zunutze und forderte, dass | |
| das Land die Sanktionen gegen Russland aufhebt, die Hilfe für die Ukraine | |
| einstellt und ein [2][Referendum über die Mitgliedschaft in der Nato] | |
| ansetzt. | |
| Die Bewegung für Rechte und Freiheiten, die traditionell die große | |
| türkische Minderheit im Land vertritt, spaltete sich vor Kurzem in zwei | |
| rivalisierende Fraktionen auf: Eine scharte sich um den Parteigründer Ahmed | |
| Dogan und die andere um den Geschäftsmann und ehemaligen Medienmagnaten | |
| Deljan Peewski. Beide Fraktionen zogen ins Parlament ein – die erste mit | |
| sieben Prozent, die zweite mit elf Prozent der Stimmen. | |
| Die verbleibenden der insgesamt 240 Sitze werden zwischen vier kleinen | |
| populistischen und prorussischen Gruppen aufgeteilt, darunter die | |
| Sozialistische Partei – Erbe der einst mächtigen Kommunistischen Partei. | |
| Bis zur Veröffentlichung des endgültigen, offiziellen Ergebnisses kann es | |
| noch einige Tage dauern. Bestätigen sich die bisherigen Zahlen, erhält | |
| Borissow den Auftrag zur Bildung seiner vierten Regierung. | |
| In seiner ersten Äußerung nach der Wahl erklärte sich Borissow zu | |
| Kompromissen bereit, um eine Koalition mit allen anderen Parteien außer der | |
| Vasraschdane zu bilden. Dennoch dürfte die [3][Bildung einer Regierung | |
| schwierig werden]. Politische Beobachter erwarteten, dass auf die | |
| Ergebnisse, die sich nicht wesentlich von den sechs vorangegangenen Wahlen | |
| in den vergangenen dreieinhalb Jahren unterscheiden, schwierige | |
| Koalitionsgespräche folgen werden. Sie schlossen eine weitere Neuwahl nicht | |
| aus. | |
| 28 Oct 2024 | |
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