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# taz.de -- Besuch bei einem besonderen Jubiläum: Die Unverzichtbaren
> Die Stadtteilmütter in Neukölln feiern ihr 20-jähriges Bestehen. Das
> Projekt zieht eine positive Bilanz und möchte auch in Zukunft wirksam
> sein.
Bild: Die Stadtteilmütter sind in ganz Berlin aktiv
Berlin taz | Die Philipp-Melanchthon-Kirche in Neukölln ist am Mittwoch zum
20-jährigen Jubiläum der [1][Stadtteilmütter] bis auf den letzten Platz
gefüllt. Freudige Begrüßungen werden ausgetauscht, leichte Aufregung ist zu
diesem besonderen Geburtstag zu spüren. Die Stadtteilmütter sind an ihren
leuchtend roten Schals zu erkennen.
Unter langem Applaus wird hier ein Projekt gewürdigt, das zunächst als
„Mikrovorhaben“ im Jahr 2004 gestartet ist. „Die Stadtteilmütter sind
unverzichtbar für Neukölln“, sagt Herr Dr. Nottmeier,
Aufsichtsratsvorsitzender des Diakoniewerkes, jetzt, 20 Jahre später.
Vorne neben der Altarempore läuft eine Powerpoint-Präsentation mit Fotos
und Nachrichten aus dem Alltag der Stadtteilmütter. Eine Mitarbeiterin des
Jugendamts Treptow-Köpenick schreibt, wie gut sich die Stadtteilmutter, die
bei ihr war, mit den behördlichen Angelegenheiten auskennen würde.
## Stadtteilmütter wirken in vielen Bereichen
Das Projekt der Stadtteilmütter besteht aus Bildungs- und
Integrationsarbeit. Die Stadtteilmütter sind selbst Mütter mit
Migrationshintergrund und bieten Weiterbildungen an, sie begleiten zu Arzt-
oder Amtsterminen und sie unterstützen in der Familien- und Kinderarbeit.
Mit ihren roten Schals und weißen Umhängetaschen, in denen sich stets
Informationsbroschüren befinden, geben sie sich auch im Viertel zu
erkennen. Eine der Stadtteilmütter erzählt, dass sie überall mit Menschen
ins Gespräch kommt.
Seit der Gründung wurden 17.120 Besuche in Haushalten abgestattet – wie der
Bezirksbürgermeister Martin Hikel sagt, wurde damit im Laufe der Zeit
sozusagen der gesamte Bezirk besucht. Besonders schätzt er an ihnen ihre
pragmatische, praktische Herangehensweise. Das Projekt hat bereits zwölf
nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Seit 2004 wurden
insgesamt 516 Stadtteilmütter ausgebildet.
## Senatorin sagt weitere Förderung zu
Mit bei dem Jubiläum war auch die Senatorin für Bildung, Jugend und
Familie, Katharina Günther-Wünsch. Günther-Wünsch sagt den Stadtteilmüttern
auch die weitere Förderung zu: „Wir, der Berliner Senat, werden sie dabei
unterstützen!“ Der Senat hat sich 2019 zum Ziel gesetzt, die Zahl der
Stadtteilmütter in Berlin bis 2025 zu verdoppeln.
Die Stadtteilmütter können nicht nur gut mit Menschen reden. Sie können
auch gut singen. Von Gitarre und Tanz begleitet singen sie zwischen den
Redebeiträgen auf Arabisch und Türkisch ein Lied, dessen Melodie warm ist
wie ein roter Schal.
10 Oct 2024
## LINKS
[1] /Die-Muetter-mit-Vorbildcharakter/!287712/
## AUTOREN
Gesine Muench
## TAGS
Familienpolitik
Neukölln
Sozialarbeit
Neukölln
Jugendgewalt
Jugendgewalt
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