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# taz.de -- Leichteres Spiel für Steuerhinterzieher: „Die werfen ihre Schred…
> Die Regierung will eine kürzere Aufbewahrungspflicht für viele Dokumente.
> Das soll entbürokratisieren, erschwert aber Ermittlungen zu
> Steuerbetrügen.
Bild: Steuerhinterziehung im großen Stil könnte durch die Gesetzesänderung e…
Berlin taz | Vor einem Milliarden-Euro-Geschenk für [1][Steuerhinterzieher]
warnt die Organisation Finanzwende. Sie kritisiert, dass die
Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP die Aufbewahrungsfrist für
bestimmte Steuerdokumente von zehn auf acht Jahre verkürzen wolle. Das
erschwere oder verhindere die Ermittlungen in vielen Fällen schwerer
Steuerhinterziehung, sagte Finanzwende-Geschäftsführerin Anne Brorhilker am
Freitag.
Brorhilker arbeitete [2][bis vor kurzem als Staatsanwältin in Köln und
brachte viele Steuerhinterzieher vor Gericht]. Die Organisation
Finanzwende, gegründet vom ehemaligen grünen Bundestagsabgeordneten Gerhard
Schick, will den Einfluss der Finanzlobby auf die Politik begrenzen.
[3][Jetzt hat die Organisation eine Unterschriftenkampagne gestartet], weil
der Bundestag am 26. September das vierte Bürokratie-Entlastungsgesetz
beschließen soll. Darin enthalten sind viele Regelungen, um
Verwaltungsabläufe zu vereinfachen, Bürger:innen und Unternehmen Arbeit
und Kosten zu sparen. So sollen beispielsweise Banken und Investoren
gewisse Rechnungen und Buchungsbelege nur noch acht statt zehn Jahre
aufheben müssen.
„Sobald das Gesetz in Kraft ist, werfen die ihre Schredder an“, sagte
Brorhilker. Statt die Aufbewahrungsfrist zu verkürzen, müsse man sie
eigentlich auf 15 Jahre verlängern – das ist die Verjährungsfrist für
schwere Steuerhinterziehung. Finanzwende verlangt, den entsprechenden
Passus im Gesetz zu streichen.
## Steuerbetrug nach CumCum-Modell
Der Organisation geht es aktuell vor allem um [4][Steuerbetrug nach dem
sogenannten CumCum-Modell]. Bei diesen Geschäften haben hiesige Banken
ausländischen Aktionären deutscher Aktiengesellschaften dabei geholfen,
sich die Steuer auf Dividenden illegal zurückerstatten lassen konnten.
Der Schaden soll sich während der vergangenen Jahrzehnte auf fast 30
Milliarden Euro summiert haben. Um die Ermittlungen, die in vielen Fällen
noch am Anfang stehen, führen zu können, brauche die Justiz die Dokumente
aus den Unternehmen, erklärte Brorhilker.
20 Sep 2024
## LINKS
[1] /Steuerhinterziehung/!t5018775
[2] /Cum-Ex-Staatsanwaeltin-Brorhilker/!6003474
[3] https://weact.campact.de/petitions/cumcum-milliarden-schredderplane-stoppen
[4] /Finanzwende-Chefin-Anne-Brorhilker/!6021013
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Steuerhinterziehung
Steuerbetrug
Finanzmarkt
Finanzpolitik
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Bafin
Cum-Ex-Geschäfte
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