# taz.de -- Bundesweiter Warntag: Deutschland wurde verwarnt | |
> Beim bundesweiten Warntag warnten wackere Wecker wartende Bürger. War | |
> wohl weitgehend wirksam. | |
Bild: Alt und laut: eine Warnsirene | |
Berlin dpa/afp | Ein Probealarm hat heute um 11 Uhr am bundesweiten Warntag | |
in ganz Deutschland Handys und Sirenen schrillen, heulen und brummen | |
lassen. | |
Der [1][Warntag], der bereits zum vierten Mal stattfand, sollen die für | |
Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme geprüft und | |
technische Abläufe getestet werden. Zugleich sollen die Menschen für das | |
Thema sensibilisiert werden. Nachdem es beim bundesweit ersten Warntag | |
Pannen gab, wurden die Strukturen verbessert. | |
Der erste Warntag im September 2020 ging schief. Der zentrale bundesweite | |
Probealarm des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe | |
(BBK) verzögerte sich damals um eine halbe Stunde. Dies und die Erfahrungen | |
während der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und | |
Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 führten zu organisatorischen und | |
technischen Verbesserungen. | |
Der Bund förderte unter anderem den Ausbau des Sirenennetzes. Zudem wurde | |
ein bundesweites System für sogenanntes Cell Broadcasting aufgebaut. | |
Darüber werden SMS-Kurznachrichten mit offiziellen Warnungen direkt an alle | |
Handys verschickt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind. Eine App ist | |
dazu nicht nötig. | |
Die Kommunen können außerdem zusätzliche Warnmittel wie Lautsprecherwagen | |
und Sirenen einsetzen. Für sie ist die Teilnahme an der Übung, die zeigen | |
soll, wie gut eine Alarmierung im Notfall funktioniert, allerdings | |
freiwillig. | |
2023: 97 Prozent erreicht | |
Beim Warntag am 14. September 2023 wurden nach Angaben des BBK 97 Prozent | |
der Menschen über mindestens einen Warnkanal erreicht. Das waren mehr als | |
im Jahr davor. | |
Vielerorts sind in den vergangenen Jahren alte Sirenen ertüchtigt | |
beziehungsweise neue moderne Sirenen installiert worden. Durch den | |
russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die verheerende Flut im Ahrtal | |
2021 ist bei vielen Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen die | |
Überzeugung gewachsen, dass auch dieses Warnmittel für die Alarmierung der | |
Bevölkerung in Krisen- und Katastrophenlagen zur Verfügung stehen sollte. | |
Ein bundesweiter Überblick, wo überall Sirenen vorhanden sind und wo es | |
regional Lücken gibt, fehlt allerdings immer noch. | |
Der Bund habe in den vergangenen Jahren mit Cell Broadcast optimale | |
Voraussetzungen für eine umfassende Warnung der Bevölkerung geschaffen, | |
sagte der Grünen-Innenpolitiker Leon Eckert. Damit alle Menschen erreicht | |
werden, müssten die Länder jetzt ihren Teil beisteuern und ihre Städte und | |
Gemeinden verpflichten, am Warntag teilzunehmen. „Nur so können bei einer | |
Übung Schwachstellen der Warnung – zum Beispiel bei der | |
Sireneninfrastruktur – erkannt werden“, mahnte der Bundestagsabgeordnete. | |
„Wenn nur die teilnehmen, die bereits gut aufgestellt sind, werden wir | |
nicht besser.“ | |
„Stresstest“ | |
Bundesinnenministerin [2][Nancy Faeser] (SPD) sagte, gut funktionierende | |
Warnsysteme seien „lebenswichtig“. Deshalb sei es wichtig, diese regelmäß… | |
einem großen „Stresstest“ zu unterziehen. | |
Um den Katastrophenschutz müssen sich in Deutschland die Länder kümmern. | |
Für den Schutz der Bevölkerung im Kriegs- oder Spannungsfall ist der Bund | |
zuständig. Allerdings können die Länder bei schweren Unwettern oder anderen | |
Katastrophen Unterstützung vom Bund anfordern, etwa durch die Bundeswehr | |
oder die Bundespolizei. | |
12 Sep 2024 | |
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