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# taz.de -- „Fest der Vielfalt“ in Lichtenberg: Nicht die ganze Vielfalt
> Beim Fest der Vielfalt gibt es am 14. September ein buntes Programm für
> die ganze Familie. Queere Vereine oder migrantische Projekte sind nicht
> dabei.
Bild: „Eine Stimme für die Vielfalt“ (Symbolbild)
Berlin taz | Es soll ein Fest der Vielfalt werden am Samstagnachmittag,
eine „bunte Veranstaltung im Zentrum von Neu-Hohenschönhausen“, wie es in
der Pressemitteilung des Bezirksamtes Lichtenberg heißt. „Geplant sind wie
immer [1][verschiedene Attraktionen] für die ganze Familie.“ Es gibt
Livemusik, Artistik, Sport und Spiel sowie vielfältige Kreativangebote zum
Mitmachen und Ausprobieren. Der [2][Mitmachzirkus Cabuwzi] und die
[3][Jugendkunstschule Lichtenberg] sind dabei. Der Eintritt ist frei, es
gibt Kaffee, Kuchen und Gegrilltes. So weit, so gut.
Auch Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) will vorbeischauen. „Hier
wird ein Stadtteil lebendig und die Nachbarschaft lebenswert gemacht.
Kontakt und Austausch bleiben wichtig“, sagt Schaefer, „anstehende
Herausforderungen schaffen wir nur miteinander und wenn wir uns kennen.“
Gemeinsame Erlebnisse würden dafür die beste Basis schaffen. „Alle können
hier zusammen kreativ werden oder auch einfach gemeinsam Zeit verbringen.“
Das mit „alle“ ist jedoch nicht wörtlich zu verstehen. Bei einem Fest der
Vielfalt könnte man annehmen, dass es tatsächlich vielfältig zugeht – im
Sinne von Diversität. Doch irritierend ist, dass queere Projekte oder
Vereine von migrantischen Gruppen oder auch Menschen mit Behinderung am
Programm offensichtlich nicht beteiligt sind. Eine entsprechende Anfrage an
den Albus e. V. blieb bis Redaktionsschluss am 11. September unbeantwortet.
Ein Anruf beim [4][Regenbogenfamilienzentrum Lichtenberg]; seit Frühjahr
2021 ist es als Projekt des Trägers Lesben* Leben Familie (LesLeFam) e.V.
ein Ort zur BeratuYng, Begegnung und Bildung von queeren Familien. Ein
Stand des Vereins bei einem Fest der Vielfalt wäre doch eine prima Sache –
oder?
## „Wir wurden nicht angefragt, das ist schade“
Constanze Körner hat die geschäftsführende Leitung inne. „Wir sind im
Bezirk gut vernetzt, aber von einem Fest der Vielfalt wissen wir nichts.
Wir wurden nicht angefragt, das ist schade“, sagt Körner der taz, und fragt
sich, ob sich die Veranstalter mit dem Begriff der Vielfalt auch wirklich
auseinandergesetzt haben.
Das Fest der Vielfalt findet auf dem „Platz der Vielfalt“ statt, also auf
dem Marktplatz direkt am Linden-Center am Prerower Platz in
Neu-Hohenschönhausen. Federführend verantwortlich ist der Verein Albus e.
V. in Zusammenarbeit mit verschiedenen Trägern der lokalen Stadtteil- und
Gemeinwesenarbeit.
Das Fest wird mit Mitteln aus dem Programm [5][„Stärkung Berliner
Großsiedlungen“] der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und
Wohnen finanziert. Das Programm wurde 2020 aufgelegt, um Maßnahmen zu
fördern, mit denen „insbesondere sozio-kulturelle Projekte in den
Großsiedlungen umgesetzt“ werden, um nachbarschaftliches Miteinander zu
stärken. 24 Großsiedlungen in zehn Bezirken sind im Programm aufgenommen.
Das Projekt [6][Platz der Vielfalt] hat zum Ziel, „in den nächsten Jahren
die Neugestaltung des künftigen kulturellen Stadtteilzentrums rund um den
Prerower Platz zu begleiten“. Deshalb gibt es 14-tägig Mitmachangebote,
immer donnerstags für ein paar Stunden am Nachmittag. Mal geht es um
Siebdrucke, mal um Literatur in Zusammenarbeit mit der
Anna-Seghers-Bibliothek, die ihr Domizil im Linden-Center hat.
12 Sep 2024
## LINKS
[1] https://stadtplatz-hsh.berlin/veranstaltungen
[2] https://cabuwazi.de/category/hohenschoenhausen/
[3] https://juks-lichtenberg.de/
[4] https://leslefam.de/regenbogenfamilienzentrum-lichtenberg/
[5] https://www.berlin.de/sen/stadtentwicklung/quartiersentwicklung/programme/s…
[6] https://stadtplatz-hsh.berlin/
## AUTOREN
Andreas Hergeth
## TAGS
Berlin-Lichtenberg
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