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# taz.de -- Neue Maori-Königin: Junge Führungskraft
> Nga Wai hono i te po Paki ist neues Oberhaupt der Maori. Die 27-Jährige
> gilt als Hoffnung für die von Überalterung betroffene Ureinwohnergruppe.
Bild: Die neue Maori-Königin Nga Wai hono i te po Paki sitzt auf dem Thron in …
SYDNEY taz | Nach dem Tod des bisherigen Maori-Königs Tuhei Tia ist seine
Tochter Nga Wai hono i te po Paki zur neuen Königin ernannt worden. Die
Krönungszeremonie auf einer Nordinsel von Neuseeland folgte einem alten
Ritual: Nachdem der Rat der Stammesoberhäupter die 27-Jährige zur neuen
Königin ausgewählt hatte, wurde sie von einem Zug tätowierter Männer mit
nacktem Oberkörper und zeremoniellen Waffen zu ihrem hölzernen Thron
begleitete. Dabei sangen die Begleiter sangen, schrien Lobgesänge und
applaudierten. Die junge Monarchin saß neben dem Sarg ihres Vaters, während
die feierlichen Rituale stattfanden. Sie war geschmückt mit einem
Blätterkranz, einem Mantel und einer Halskette aus [1][Walknochen].
König Tuhei Tia war vergangene Woche im Alter von 69 Jahren nach einer
Herzoperation gestorben. Er lag danach sieben Tage lang aufgebahrt in einem
Marae – einem traditionellen Gemeinschaftshaus – und wurde am Donnerstag
beigesetzt.
Neuseeländische Medien berichten, Nga Wai hono i te po Paki sei von ihrem
Vater bereits seit einiger Zeit als Nachfolgerin favorisiert worden, noch
vor ihrem älteren Bruder. In Stein gemeißelt war ihre Ernennung aber nicht:
Zuerst mussten die Ältesten der verschiedenen Stämme grünes Licht geben.
„Es ist sicherlich ein Bruch mit der traditionellen Ernennung von
Maori-Führungskräften, bei der in der Regel das älteste Kind, in der Regel
ein Mann, die Nachfolge antritt“, erklärte die Maori-Kulturberaterin
Karaitiana Taiuru gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Nga Wai hono i te po Paki ist nicht die erste Frau in diesem Amt. Die erste
Maori-Königin war ihre Großmutter Te AriKinui. Sie starb 2006. Frauen
spielen in der traditionellen und modernen Maori-Gemeinschaft eine wichtige
Rolle [2][und können durchaus auch politisch einflussreich sein].
## Maori-Welt sehnte sich nach jüngerer Führung
Maori-Monarchinnen und Monarchen haben zwar juristisch keine Macht,
genießen aber große Glaubwürdigkeit und Respekt unter den ersten Bewohnern
Neuseelands. Auch der Rat von Nga Wai hono i te po Paki wird gefragt sein.
Sie wird bei wichtigen Versammlungen zwischen verschiedenen Stämmen präsent
sein und sie kann eine Vermittlerrolle spielen. Maori-Stämme stehen
traditionell oft im Streit miteinander. Es gab in der Geschichte immer
wieder blutige Konflikte und Kriege.
Auch [3][neuseeländische Politiker] pflegen das Maori-Oberhaupt zu
konsultieren – meist, wenn es um Entscheidungen geht, welche die ersten
Neuseeländer besonders betreffen. 17 Prozent der Neuseeländerinnen und
Neuseeländer bezeichnen sich als Maori. Große Bedeutung wurde der mit 27
Jahren vergleichsweise jungen Alter der neuen Monarchin beigemessen. „Die
Maori-Welt hat sich nach einer jüngeren Führung gesehnt, die uns in der
neuen Welt der künstlichen Intelligenz, der genetischen Veränderung, der
globalen Erwärmung und in einer Zeit vieler anderer gesellschaftlicher
Veränderungen, die uns und die indigenen Völker Neuseelands infrage stellen
und bedrohen, leiten kann“, so die Kulturberaterin Taiuru.
5 Sep 2024
## LINKS
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[3] /Neue-Regierung-in-Neuseeland/!5976442
## AUTOREN
Urs Wälterlin
## TAGS
Maori
Neuseeland
Ureinwohner
Indigene
Neuseeland
Vogelgrippe
Schwerpunkt Klimawandel
Kolumne Die Wahrheit
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