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# taz.de -- Klimaschutz in der Wirtschaft: Dax-Konzerne senken CO2-Ausstoß
> Die deutschen Börsen-Schwergewichte haben die klimaschädlichen Emissionen
> ihrer Produkte 2023 um 4 Prozent gesenkt. Auf Kurs sind sie damit nicht.
Bild: Schwergewichte an der Börse und beim CO2-Ausstoß: die 40 Dax-Konzerne
Berlin taz | Die 40 Konzerne des [1][Deutschen Aktienindex (Dax)] haben
ihren Treibhausgasausstoß im vergangenen Jahr gesenkt. Das hat am Freitag
eine Auswertung des Prüf- und Beratungsunternehmens EY ergeben. Im
Vergleich zum Vorjahr lagen die Emissionen der großen Unternehmen 2023 im
Schnitt um vier Prozent niedriger.
Damit sind sie aber immer noch Treibhausgas-Giganten: Insgesamt haben sie
laut der Analyse Treibhausgasemissionen in Höhe von knapp 3,5 Milliarden
Tonnen verursacht. Das sind neun Prozent des weltweiten
Treibhausgas-Ausstoßes im vergangenen Jahr. Der größte CO2-Emittent war der
Baustoffkonzern Heidelberg Materials, gefolgt vom Energiekonzern RWE und
dem Chemiekonzern BASF.
Dabei sind alle CO2-Emissionen eingerechnet, die mit den entsprechenden
Produkten zusammenhängen, angefangen bei Zulieferern, über den laufenden
Produktionsbetrieb, über die extern dafür zugekaufte Energie bis hin zur
Nutzung des schließlich verkauften Produkts.
Bezieht man nur die Produktion selbst und den Energiezukauf ein, also die
Faktoren im ganz unmittelbaren Handlungsspielraum der Unternehmen, kommt
man laut der EY-Analyse auf einen Emissionsrückgang von 14 Prozent. Den
größten prozentualen Rückgang hatten der Chiphersteller Infineon und der
Versicherer Allianz zu verzeichnen.
## „Es wird nicht in dem Tempo weitergehen“
„Die deutsche Wirtschaft kommt insgesamt bei der Reduzierung der
CO2-Emissionen gut voran“, schließt Simon Fahrenholz von EY aus den
Ergebnissen, die aus der Analyse der Nachhaltigkeitsberichte der 40
Unternehmen resultieren. „Gerade die Top-Konzerne haben natürlich eine
Vorreiterrolle und eine große Verantwortung.“
Er warnte allerdings davor, sich nun zurückzulehnen. „Es wird bei der
Reduzierung der Treibhausgasemissionen nicht in diesem Tempo weitergehen“,
so der Unternehmensberater. „Viele Unternehmen haben bislang eher vor allem
auf Einzelmaßnahmen gesetzt – etwa auf die Umstellung auf grünen Strom,
also Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Das lässt sich relativ leicht
umsetzen und hat einen starken Effekt, der allerdings nur einmalig zum
Tragen kommt.“
Auch in Deutschand insgesamt ist der Ausstoß von Treibhausgasen im
vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen, [2][nämlich um knapp zehn
Prozent]. Das hatte die jährliche Emissionsbilanz des Umweltbundesamts im
März ergeben.
Aber – und das betrifft auch die Klimabilanz manches Dax-Konzerns –
teilweise ist der Effekt [3][auf eine Wirtschaftsflaute zurückzuführen].
Die Industrie zum Beispiel hat zum Beispiel nicht wirklich
klimafreundlicher produziert, sondern in erster Linie weniger.
Berater Fahrenholz hält die Unternehmen deshalb zu umfassenderen Maßnahmen
an: „Um die Mammutaufgabe Dekarbonisierung zu bewältigen, braucht es Mut
zum echten Umbau und eine ganzheitliche Integration der Dekarbonisierung in
die Unternehmensstrategie.“
16 Aug 2024
## LINKS
[1] /DAX/!t5016460
[2] /Klimabilanz-2023/!5998471
[3] /Deutschland-2023-weniger-klimaschaedlich/!5980054
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
DAX
Dax-Unternehmen
Klimaschutzziele
Börse
DAX
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