Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Sudscha unter Kontrolle
> Bei den Kämpfen in der Region Kursk soll die Ukraine Sudscha unter ihre
> Kontrolle gebracht haben. Derweil startet Russland eine Serie von
> Angriffen in der Okstukraine.
Bild: Aufnahmezentrum für Geflüchtete aus der Region Belgorod
## Serie russischer Angriffe in der Ostukraine
Weitab von der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk
erhöhen russische Truppen ihren Druck rund um den Donbass im Osten der
Ukraine. Besonders intensiv waren die Angriffe auf die ukrainischen
Stellungen in der Nähe von Pokrowsk etwa 60 Kilometer nordwestlich von
Donezk, wie der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mitteilte.
Insgesamt seien 54 Vorstöße russischer Einheiten registriert worden. Dabei
wurden die Bodentruppen auch von Luftangriffen unterstützt.
Auch bei Torezk 75 Kilometer nördlich von Donezk lieferten sich russische
Angreifer und ukrainische Verteidiger Gefechte. Auch hier gab es russische
Luftangriffe. Gekämpft wird weiterhin in der Gegend um die Großstadt
Charkiw. Dort kam es zu 13 Gefechten an verschiedenen Orten. Die Angaben
konnten nicht unabhängig geprüft werden. (dpa)
## Ukraine: Sudscha vollständig unter Kontrolle
Die Stadt Sudscha in der russischen Oblast Kursk ist nach den Worten des
ukrainischen Armeechefs Olexander Syrskyj vollständig unter ukrainischer
Kontrolle. „Die Suche und Vernichtung des Feindes in der Ortschaft Sudscha
ist abgeschlossen“, sagt er in der Video-Konferenz mit Präsident Wolodymyr
Selenskyj. Aufnahmen davon werden auf dem Telegram-Kanal des Präsidenten
veröffentlicht. In Sudscha verläuft die Pipeline, durch die Russland Gas
aus Westsibirien via Ukraine in die Slowakei und andere EU-Länder liefert.
(rtr)
## 35 Drohnen auf russische Region Woronesch abgefeuert
Die Ukraine hat nach russischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch über 35
Drohnen auf die Oblast Woronesch abgefeuert. „Es gab keine Opfer“, teilte
Gouverneur Alexander Gusew mit. Das Verwaltungsgebiet Woronesch grenzt an
den Nordosten der Ukraine und liegt mehrere hundert Kilometer südlich von
Moskau.
Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod ruft angesichts der
anhaltenden ukrainischen Angriffe den regionalen Notstand aus. „Die
Situation in der Region Belgorod bleibt extrem schwierig und angespannt“,
erklärt Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft auf dem
Kurznachrichtendienst Telegram.
Er berichtet von täglichem Beschuss durch die ukrainischen Streitkräfte,
der Häuser zerstöre und Zivilisten töte und verletze. Aufgrund dieser
Situation habe man sich entschlossen, mit sofortiger Wirkung den regionalen
Ausnahmezustand über das gesamte Gebiet Belgorod zu verhängen, „ … mit
einem anschließenden Appell an die Regierung, einen föderalen Notstand
auszurufen.“ Die Maßnahmen sollen dazu dienen, die Sicherheit der
Bevölkerung zu gewährleisten und die Folgen der Angriffe zu bewältigen.
(rtr)
## Selenskyj: Vormarsch in Kursk bringt uns Ziel näher
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Streitkräfte des
Landes [1][angesichts des Vormarsches im russischen Gebiet im Aufwind.]
„Die Ukraine kann ihre Ziele erreichen, ihre Interessen verteidigen und
ihre Unabhängigkeit schützen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen
Videobotschaft. Die ukrainische Armee habe inzwischen 74 Ortschaften im
Gebiet Kursk eingenommen – doppelt so viele wie von russischer Seite
behauptet. Überprüfbar sind beide Angaben nicht.
Nach Angaben des geschäftsführenden Gouverneurs der Region Kursk, Alexej
Smirnow, sind 28 Orte unter Kontrolle des Gegners. Das ukrainische Projekt
DeepState geht von etwa 44 russischen Ortschaften unter Kontrolle Kyjiws
aus. Der ukrainische Oberkommandierende Olexander Syrskyj berichtete im
Gespräch mit Selenskyj, die eigenen Truppen seien in einigen Richtungen
zwischen einem und drei Kilometern vorangekommen. Demnach eroberten die
ukrainischen Streitkräfte zusätzliche 40 Quadratkilometer Fläche im Gebiet
Kursk.
Syrskyj hatte zuvor berichtet, dass [2][seit Beginn der Offensive am
Dienstag vor einer Woche] eine Fläche von etwa 1000 Quadratkilometern
eingenommen worden sei. Das wäre mehr als das Doppelte des Gebiets, das die
russische Armee nach eigenen Angaben bei den Kämpfen im Osten der Ukraine
seit Jahresbeginn eingenommen hat. Auch diese Angaben ließen sich nicht
unabhängig überprüfen.
Bei einem Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin hatte Smirnow am Montag
erklärt, dass die ukrainischen Streitkräfte auf einer Breite von 40
Kilometern entlang der Grenze bis zu 12 Kilometer tief in das Kursker
Gebiet vorgedrungen seien. Ukrainische Quellen sprachen von etwa 30
Kilometern Tiefe. (dpa)
## Ukraine verfolgt mehrere Ziele mit Kursk-Offensive
Mit der bisher [3][beispiellosen Bodenoffensive auf russischem Gebiet]
verfolgt die Ukraine nach Angaben Selenskyjs gleich mehrere Ziele. Der
Einfall seiner Truppen soll vor allem den Druck auf Moskau erhöhen, sich
nach inzwischen fast zweieinhalb Jahren Angriffskrieg gegen die Ukraine auf
Friedensverhandlungen einzulassen. Selenskyj sagte, ein gerechter Frieden
komme auf diese Weise näher.
Die eroberten Flächen kann Kiew bei Verhandlungen als Faustpfand nutzen,
weil es seine von den russischen Truppen besetzten Gebiete im Osten und
Süden der Ukraine zurückhaben will. Das Außenministerium in Kyjiw hatte
betont, dass die ukrainische Seite anders als Russland kein fremdes Gebiet
annektiere.
Deutlich machte Selenskyj zudem, dass er die neuen russischen
Kriegsgefangenen für einen Austausch gegen Ukrainer brauche. Hunderte
Russen hätten sich bereits in ukrainische Gefangenschaft begeben. Sie
würden humaner behandelt als in der russischen Armee, sagte Selenskyj, der
sich bei Auftritten in Kyjiw lächelnd und so gelöst zeigte wie seit Monaten
nicht mehr. Kyjiw und Moskau haben bereits mehrfach Gefangene ausgetauscht.
Selenskyj lobte erneut die in Russland einmarschierten ukrainischen
Soldaten und ordnete an, dass sie ihr Geld und alles, was sie brauchen,
ordnungsgemäß erhalten. „Wir brauchen jetzt alle die gleiche Einheit und
Effektivität, die wir in den ersten Wochen und Monaten dieses Krieges
gezeigt haben, als die Ukraine die Initiative übernommen hatte und begann,
das Blatt zu ihren Gunsten zu wenden“, sagte der Präsident. Mit dem
Einmarsch in Kursk habe das Land erneut bewiesen, wozu es in der Lage sei.
## Schwere Kämpfe in Region Kursk dauern an
In der Region Kursk setzten die Behörden inmitten andauernder schwerer
Kämpfe die Evakuierungen fort. Zehntausende Menschen mussten ihre Wohnungen
und Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Nach offiziellen
Angaben gibt es bisher zwölf Tote unter Zivilisten. Mehr als 120 Menschen
seien verletzt worden.
Der amtierende Gouverneur Smirnow sprach den Menschen Mut zu und verwies
darauf, dass die Rote Armee vor 81 Jahren im Zweiten Weltkrieg in der
berühmten Schlacht bei Kursk die Großoffensive Nazideutschlands unter
Diktator Adolf Hitler abgeschlagen habe. Sie galt als die größte
Panzerschlacht der Geschichte. Auch diesmal werde Russland den Sieg
davontragen, sagte Smirnow. Er dankte zudem den Regionen Russlands, aus
denen immer mehr humanitäre Hilfe komme.
Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter äußerte sich zu möglichen Gründen
für den ukrainischen Vormarsch in der Region Kursk. Die Ukraine scheine
Russland mit dieser grenzüberschreitenden Operation zwingen zu wollen,
seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen, sagt der Insider Reuters. Durch
das Vorrücken der ukrainischen Streitkräfte müsse Russland nun sein eigenes
Territorium gegen den Angriff verteidigen. Dies könnte zu einer Schwächung
der russischen Streitkräfte innerhalb der Ukraine führen, so die
Einschätzung aus Washington. (dpa/rtr)
14 Aug 2024
## LINKS
[1] /Russland-nach-der-Offensive-in-Kursk/!6026909
[2] /Krieg-in-Russland/!6026821
[3] /Strategiewechsel-in-der-Ukraine/!6026632
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Wladimir Putin
Russland
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
SPD
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Zwei Jahre Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Russland nach der Offensive in Kursk: War was?
Putin spielt den ukrainischen Vorstoß in der Region Kursk herunter. Und
auch die meisten Russ*innen zeigen sich gleichgültig.
Stationierung von Mittelstreckenraketen: SPD streitet um Nachrüstung
Die SPD-Spitze stützt bei der Stationierung von US-Mittelstreckenraketen
Kanzler Scholz. Kritiker halten die Raketen für einen „gefährlichen Irrweg�…
Brand im AKW Saporischschja: Das Atomkraftwerk-Schattenboxen
Der Brand im AKW Saporischschja sollte unabhängig aufgeklärt werden. Die
Lehre daraus ist allerdings schon klar: der Ausbau erneuerbarer
Alternativen.
Krieg in Russland: Angespannte Lage
Behörden im russischen Gebiet Kursk ordnen weitere Evakuierungen an.
Insgesamt sollen bereits 121.000 Menschen ihr Zuhause verlassen haben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.