| # taz.de -- Fahrradparkhäuser in Berlin: Fahrradfahrer ausgebremst | |
| > Von den sechs geplanten Fahrradparkhäusern sollen nur noch zwei | |
| > entstehen. Der Senat vernachlässigt damit nachhaltige Mobilität. | |
| Bild: Für die Berliner bleiben die Fahrradparkhäuser ein Traum | |
| Berlin taz | Der Senat scheint nach dem Motto zu handeln: Wenn schon keine | |
| Radschnellwege gebaut werden, braucht es auch weniger Abstellmöglichkeiten. | |
| Damit fällt eine wichtige Errungenschaft für die vielen Fahrradfahrer weg, | |
| die dringend benötigt wird. Ursprünglich waren sechs Standorte für neue | |
| Fahrradparkhäuser geplant, um wettergeschützte und sichere Abstellplätze zu | |
| schaffen. | |
| Doch aus einer Anfrage der Linken an die Senatsverwaltung für Mobilität, | |
| Verkehr, Klimaschutz und Umwelt geht hervor, dass nun nur noch zwei dieser | |
| Fahrradparkhäuser – in Schöneweide und Mahlsdorf – realisiert werden | |
| sollen. Die Baufertigstellung ist für Ende 2026 und 2028 geplant. | |
| Niklas Schenker (Linke) kritisiert diese Entscheidung: „Es bestätigt sich | |
| immer wieder, dass der Senat dem Radverkehr keine Priorität einräumt.“ | |
| Somit werde die Mobilitätswende erneut hintangestellt, ähnlich wie zuvor | |
| bei den [1][Radschnellwegen], die ebenfalls an der Finanzierung gescheitert | |
| sind. | |
| ## Bestandteil nachhaltiger Verkehrspolitik | |
| Fahrradparkhäuser sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen | |
| Verkehrspolitik, da sie es ermöglichen, verschiedene umweltfreundliche | |
| Verkehrsmittel miteinander zu verknüpfen. Gerade an Verkehrsknotenpunkten | |
| wie Bahnhöfen sind sichere Abstellmöglichkeiten wichtig, um den Umstieg auf | |
| den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern. Sie bieten die Möglichkeit, das | |
| Fahrrad morgens abzustellen und mit der Bahn die oft weiten Strecken in | |
| Berlin zu bewältigen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass am Ende des | |
| Tages das Fahrrad fehlt. | |
| Geplant waren weitere Fahrradparkhäuser an den Bahnhöfen Haselhorst, | |
| Ostkreuz, Pankow und Landsberger Allee. Diese Projekte scheitern nun an | |
| fehlender Finanzierung. „Es ist mir absolut schleierhaft, warum | |
| [2][insbesondere das Ostkreuz] als größter Umsteigebahnhof Berlins kein | |
| Fahrradparkhaus bekommen soll“, äußert sich Schenker. | |
| In anderen Ländern wie den [3][Niederlanden] sind Fahrradparkhäuser an | |
| Bahnhöfen längst Standard. Auch in Deutschland gibt es bereits Vorbilder, | |
| etwa die Radstation im Potsdamer Hauptbahnhof. Dieses Fahrradparkhaus | |
| bietet 557 gesicherte Stellplätze, Schließfächer und Akkuladestationen. Es | |
| entstand 2016 durch die Umnutzung eines Pkw-Parkhauses, wodurch 44 | |
| Autostellplätze in über 500 Fahrradstellplätze umgewandelt wurden. | |
| Mit der Entscheidung, die geplanten Projekte zu streichen, kippt nicht nur | |
| die Hoffnung auf eine schnelle Mobilitätswende, sondern auch die Zuversicht | |
| vieler, dass die Stadt tatsächlich auf eine nachhaltige Zukunft zusteuert. | |
| 26 Aug 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Radinfrastruktur-in-Berlin/!6026735 | |
| [2] /Fahrradparkhaus-am-Ostkreuz/!5872053 | |
| [3] /Verkehrswende-in-den-Niederlanden/!5907825 | |
| ## AUTOREN | |
| Emma Dörmann | |
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