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# taz.de -- Ukrainischer Einmarsch in Russland: Nationaler Notstand im Gebiet K…
> Die Offensive ukrainischer Truppen auf russischem Territorium geht
> weiter. Die Meldungen zum Kampfgeschehen sind widersprüchlich.
Bild: Wenig begeisterter Blick: Präsident Putin bei einer Videokonferenz mit d…
Kyjiw taz | Allen Erklärungen offizieller russischer Stellen zum Trotz,
wonach die ukrainische Offensive auf russisches Gebiet gestoppt worden sei,
verharren die ukrainischen Truppen [1][im Gebiet Kursk]. Die dortigen
Kämpfe gehen unvermindert weiter.
So zerstörten ukrainische Drohnen in der Nacht zum Freitag nach Angaben des
ukrainischen Generalstabes auf dem russischen Militärflugplatz Lipetsk
Hallen, in denen Gleitbomben gelagert werden. Auf dem Flugplatz brach ein
Feuer aus, mehrfach waren Detonationen zu hören.
Angesichts der starken Detonationen riefen die lokalen Behörden den
nationalen Notstand aus. Die Behörden sahen sich zur Evakuierung von fünf
Ortschaften gezwungen. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde weitgehend
eingestellt, Bewohner berichten von Problemen mit der Stromversorgung.
Gegenüber dem Portal nv.ua übernahm der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU
die Verantwortung für diesen Angriff. Man habe 700 Gleitbomben vernichtet.
Dies berichtet der oppositionelle russische Telegram-Kanal RusNews.
Auch in der russischen Grenzstadt Sudscha wird weiter gekämpft. Die
Meldungen sind widersprüchlich. Die Lage normalisiere sich allmählich
wieder, zitiert das russische Portal lenta.ru den Bürgermeister der Stadt,
Vitali Slaschtschew. Gleichzeitig kündigte er eine Evakuierung an. Wegen
des Beschusses durch die ukrainischen Streitkräfte sei es kaum möglich, in
die Stadt zu fahren, zitiert lenta.ru Michail Silakow, Leiter einer
russischen Hilfsorganisation.
In Sudscha befindet sich auch die Übertrittstation von russischem Gas.
Dieses wird durch die Ukraine nach Europa, vor allem Österreich und die
Slowakei geleitet. Auch hierzu sind die Meldungen widersprüchlich. So
berichtet lenta.ru von einer Beschädigung dieser Gasübertrittstation.
Demgegenüber meldete Gazprom am Freitag, man wolle zeitnah 3 Prozent mehr
Gas durch die ukrainische Pipeline nach Europa leiten lassen. Unter
Berufung auf den ukrainischen Generalstab berichtet der Economist, ein
ukrainischer Angriff auf das [2][Atomkraftwerk in der Stadt Kurtschatow]
sei „wenig wahrscheinlich“.
## Gelassenheit in Kurtschatow
In Kurtschatow selbst ist man weniger gelassen. Auf dem städtischen
Telegram-Kanal bittet Stadtoberhaupt Igor Korpunkow die Bürger, nicht in
Panik zu verfallen. Auf dieser Telegram-Seite finden sich auch Hotlines für
Personen, die umsiedeln wollen oder humanitäre Hilfe benötigen.
„Nur wenige Dutzend Kilometer von unseren Stadtgrenzen entfernt wird
gekämpft“, so Korpunkow. „Wir haben eine Notstandslage. Dennoch arbeiten
alle Dienste, Unternehmen, einschließlich der Stadtverwaltung. Ich
persönlich bin in der Stadt, am Arbeitsplatz, habe die Situation unter
Kontrolle.“
Auch das Gebiet Belgorod wird beschossen. In den letzten 24 Stunden habe es
86 Luftangriffe gegeben, bei denen 16 Zivilisten verletzt worden seien,
berichtet der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow.
Die Ukraine scheint vor allem zwei Ziele durch ihre Offensive in Russland
zu bezwecken. Das, was derzeit in der Region Kursk passiere, sei die
ukrainische Version einer „Spezialoperation“. Bei dieser gehe es um die
Durchsetzung der ukrainischen Sicherheitsinteressen, meint der ukrainische
Politologe Wolodymyr Fesenko gegenüber nv.ua. Die Ukraine brauche eine
„sanitäre Zone“ in den russischen Grenzgebieten.
„Wenn es der ukrainischen Armee gelingt, [3][positive Tendenzen an der
Front zu festigen], wird dies unsere Position bei Friedensverhandlungen
stärken“, ist sich Fesenko sicher. Die Offensive in der Region Kursk und
ähnliche künftige Aktionen seien der beste Weg, Russland zu
Friedensverhandlungen zu zwingen und daran zu hindern, Vorbedingungen und
Ultimaten zu stellen, sagte er weiter.
## Ukrainer dringen vor
Die Kämpfe auf russischem Boden werden weitergehen. Mindestens drei
ukrainische Brigaden von je 2.000 Mann würden auf russisches Gebiet
vordringen, zitiert strana.news das Magazin Forbes. Auch Russland schickt
Verstärkung Richtung Kursk, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA.
Unterdessen griff Russland am frühen Freitagnachmittag die Stadt
Konstantiniwka im Donbass an. Bei dem Angriff auf einen Supermarkt und den
Paketdienst „Nova Poshta“ wurden mindestens 10 Menschen getötet und 35
weitere verletzt, so der ukrainische Innenminister Igor Klimenko.
9 Aug 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Bernhard Clasen
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