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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Russischer Jet über Ostsee
> Ein russischer Seeaufklärer wurde über dem Ostsee-Raum gesichtet,
> Abfangjäger sind gestartet. Über 76.000 Menschen sollen aus dem Gebiet
> Kursk evakuiert worden sein.
Bild: Mehrere Alarmrotten starteten, wie etwa hier aus Rostock-Laage, Juni 2023
## Mehr als 76.000 Menschen aus Gebiet Kursk fortgebracht
Nach dem Eindringen ukrainischer Truppen in das russische Gebiet Kursk ist
dort einem russischen Medienbericht zufolge eine groß angelegte
Evakuierungsaktion angelaufen. Mehr als 76.000 Menschen seien aus
grenznahen Regionen dieser Oblast in Sicherheit gebracht worden, meldet die
staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das regionale
Katastrophenschutzministerium. (rtr)
## 40 russische Soldaten in Schwarzem Meer getötet
Die ukrainischen Marinestreitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem
Angriff auf einem Gasförderturm im Schwarzen Meer etwa 40 russische
Soldaten getötet. Kräfte der Marine und des Militärgeheimdienstes hätten
die Stelle, an der der Gegner Personal und Ausrüstung versammelt hatte,
angegriffen, berichteten ukrainische Medien nach Angaben der Kriegsflotte.
Die Besatzer wollten den Turm demnach für Störsignale der Navigation über
Satelliten nutzen, was die zivile Seefahrt in Gefahr gebracht hätte.
„Wir können so etwas nicht zulassen“, sagte Dmytro Pletentschuk der
Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“. Zivilisten seien auf der
Gasförderplattform, die außer Betrieb ist, nicht gewesen, hieß es. Die
Raketen- und Artillerieeinheiten der Küstenstreitkräfte hätten den Schlag
ausgeführt. Auf einem veröffentlichten Video war eine schwere Explosion zu
sehen. Die Echtheit der Aufnahmen war von unabhängiger Seite nicht
überprüfbar.
Es sei nicht die erste Operation dieser Art gewesen, sagte Pletentschuk.
Der Feind habe den Turm schon in der Vergangenheit genutzt, um etwa die
Navigation von Getreidefrachtern zu stören. Der Marineoffizier betonte,
dass die Entscheidung für den Angriff für die Sicherheit der zivilen
Schifffahrt getroffen worden sei.
Die Ukraine verteidigt sich seit fast zweieinhalb Jahren gegen den
russischen Angriffskrieg. Die Kriegsflotte des Landes hatte dabei im
Schwarzen Meer immer wieder auch russische Schiffe versenkt und andere
Ziele des Gegners zerstört. (dpa)
## Russischer Seeaufklärer über Ostseeraum
Ein russisches Aufklärungsflugzeug über dem Ostsee-Raum hat Kampfflugzeuge
aus mehreren Nato-Staaten auf den Plan gerufen. Zur Luftraumsicherung des
Bündnisgebietes seien Abfangjäger der Alarmrotten aus Rostock-Laage, aus
Schweden sowie der Nato-Mission Air Policing Baltikum aufgestiegen und
hätten den russischen Seeaufklärer IL-20M begleitet, teilte die Deutsche
Luftwaffe am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst X mit.
„Die Maschine flog ohne Flugplan und Kontakt zur zivilen Flugsicherung“,
hieß es weiter. Russland nutzt im Einklang mit geltendem Luftrecht den
internationalen Luftraum auch für militärische Flüge. Dabei fliegen die
russischen Militärmaschinen nach früheren Angaben der Bundeswehr fast immer
ohne Erkennungssignal („Transponder“), was sie für die zivile Flugsicherung
unsichtbar macht.
Bei den Flügen kommen diese Maschinen dem Nato-Luftraum nahe, ohne diesen
aber zu verletzen. Angenommen wird, dass damit auch die Reaktion auf solche
Flüge getestet wird. (dpa)
## Offenbar Drohnen über Belarus zerstört
Belarussischen Angaben zufolge haben die Streitkräfte des Landes am Freitag
mehrere Flugobjekte über belarussischem Gebiet zerstört. Es handle sich
vermutlich um Drohnen, die aus der Ukraine gestartet worden seien, zitiert
die belarussische Nachrichtenagentur Belta [1][Alexander Lukaschenko, den
Präsidenten des mit Russland verbündeten Landes]. In der Vergangenheit
hatte Lukaschenko wiederholt von angeblichen Übergriffen aus der Ukraine
gesprochen und dann Entwarnung gegeben. Belarus ist nach eigenen Angaben
nicht an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt. (rtr)
## Rosatom: AKW Kursk arbeitet normal
Nach Angaben des staatlichen russischen Atomenergiekonzerns Rosatom
arbeitet das [2][Kernkraftwerk Kursk] nach dem ukrainischen Vorstoß in die
Grenzregion normal. Man habe aber beschlossen, die Anzahl der Arbeiter beim
Bau einer neuen Anlage in der Region wegen des Ausnahmezustandes zu
reduzieren. Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge sprach
Rosatom-Chef Alexej Lichatschew am Telefon mit dem Chef der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, über die Lage in dem AKW. (rtr)
## Drei Menschen in Ostukraine bei russischem Angriff getötet
Nach ukrainischen Angaben sind in der Ostukraine bei russischen Angriffen
insgesamt drei Menschen getötet worden. Bei einem Raketenangriff auf ein
Gebäude der kritischen Infrastruktur in Kramatorsk starb Regionalgouverneur
Wadym Filaschkin zufolge ein Zivilist. Bei einem Angriff [3][in der Region
Charkiw] auf ein Privathaus kamen zwei Menschen ums Leben, wie die Polizei
mitteilt.
Ukrainischen Angaben zufolge ist bei einem russischen Raketenangriff auf
die ostukrainische Stadt Kramatorsk in der Oblast Donezk ein Mensch getötet
worden. Es habe zudem mehrere Verletzte gegeben, schreibt der Gouverneur
der Region, Wadym Filaschkin, auf Telegram. Die Rakete habe ein Gebäude der
kritischen Infrastruktur getroffen und es schwer beschädigt. (rtr)
## 28 ukrainische Dörfer in russischer Grenzregion evakuiert
Ukrainische Freiwillige helfen bei der Evakuierung von Dorfbewohnern und
ihren Haustieren in der nördlichen Grenzregion Sumy. Nach Angaben des
örtlichen Gouverneurs Wolodymyr Artiukh werden 28 Dörfer in einer zehn
Kilometer langen Zone entlang der Grenze zu Russland evakuiert. Nach
Angaben der ukrainischen Polizei müssen 20.000 Menschen ihre Heimat
verlassen. (rtr)
## „Anti-Terror-Maßnahmen“ in russischem Grenzgebiet
Russland hat laut russischen Medienberichten „Anti-Terror-Maßnahmen“ in
drei an die Ukraine angrenzenden Regionen eingeführt. Laut einem Bericht
der Nachrichtenagentur RIA umfassen die Maßnahmen mögliche Umsiedlungen von
Einwohnern, Verkehrsbeschränkungen in bestimmten Gebieten, verstärkte
Sicherheitsvorkehrungen an sensiblen Orten sowie das Abhören von Telefonen
und anderen Kommunikationsmitteln. Nach Angaben örtlicher Behörden und des
Nationalen Anti-Terror Komitees gelten die Anti-Terror-Regelungen für die
Regionen Kursk, Belgorod und Brjansk, berichtet die Nachrichtenagentur.
(rtr)
## USA geben weitere 125 Millionen Dollar für Militärhilfen frei
Die USA haben der Ukraine weitere Militärhilfen im Wert von 125 Millionen
Dollar (rund 114 Millionen Euro) zugesagt. Das Hilfspaket unterstreiche
„unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, die sich weiterhin
gegen die russische Aggression wehrt“, sagte der Sprecher des Nationalen
Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag vor Journalisten. US-Außenminister
Antony Blinken erklärte, die Hilfen würden unter anderem Abfangraketen für
Luftabwehrsysteme, Munition für Raketensysteme und Artillerie,
Mehrzweckradare und Panzerabwehrwaffen umfassen und aus US-Lagerbeständen
kommen.
Die Ausrüstung würde „der Ukraine helfen, ihre Truppen, ihre Bevölkerung
und ihre Städte vor russischen Angriffen zu schützen und ihre Fähigkeiten
an der gesamten Front zu stärken“, erklärte Blinken weiter. Die USA sind
einer der wichtigsten militärischen Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen
Russland und haben seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022 bereits
Hilfen in Höhe von mehr als 55 Milliarden Dollar bereitgestellt.
Die Ankündigung der jüngsten Hilfen erfolgte vor dem Hintergrund eines
überraschenden Vorstoßes ukrainischer Truppen in der westrussischen Region
Kursk sowie in anderen Regionen Russlands. Berichten zufolge sind die
ukrainischen Einheiten bei dem Gegenangriff kilometerweit auf russisches
Gebiet vorgerückt. (afp)
10 Aug 2024
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