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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg ++: Mordverdächtiger im Fall Fari…
> In der Ukraine wurde ein 18-jähriger Tatverdächtiger im Mordfall Iryna
> Farion festgenommen. Das belarussische TV zeigt den zum Tode verurteilten
> Deutschen.
Bild: Explosionen einer abgeschossenen russischen Drohne über Cherson, 26. Juli
## EU gibt Erlöse aus Russland-Vermögen für Ukraine frei
Die EU gibt erstmals Zinserträge aus eingefrorenem russischen
Staatsvermögen für die Verteidigung und den Wiederaufbau der Ukraine frei.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte eine Überweisung in
Höhe von 1,5 Milliarden Euro an. (dpa)
## Wieder Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur
Russland hat in der Nacht erneut die Energieinfrastruktur der Ukraine
angegriffen. Die Luftabwehr habe 20 von 22 Angriffsdrohnen abgeschossen,
teilt das ukrainische Militär mit. Die meisten Drohnen seien in den
Regionen Cherson im Süden sowie Sumy, Schytomyr und Tschernihiw im Norden
abgeschossen worden. Im Umkreis von Schytomir sei die Energieversorgung von
Haushalten und Industrie zeitweise ausgefallen, am Morgen aber großteils
wiederhergestellt worden. Die Reparaturarbeiten dauerten an. Nach Angaben
der ukrainischen Streitkräfte hat Russland für den Angriff 22 Drohnen und
mindestens eine Rakete vom Typ Iskander-M eingesetzt.
In Tschernihiw wurden den Behörden zufolge bei einem Angriff auf die Stadt
Nischyn einige Infrastruktureinrichtungen und ein Wohnheim beschädigt.
Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. Seit dem Frühjahr hat Russland
seine Luftangriffe auf den ukrainischen Energiesektor verstärkt, was in
vielen Regionen zu Stromausfällen führte und die Ukraine zwang, größere
Mengen Strom aus der EU zu importieren. (rtr/dpa)
## 18-Jähriger nach Ermordung ehemaliger Abgeordneten festgenommen
Nach der [1][Ermordung einer ehemaligen ukrainischen Abgeordneten] ist laut
Staatschef Wolodymyr Selenskyj ein 18-Jähriger festgenommen worden. Er sei
von Innenminister Ihor Klymenko über die jüngsten Entwicklungen im Fall der
getöteten Iryna Farion unterrichtet worden, schrieb Selenskyj am Donnerstag
im Onlinedienst Telegram. Die 60-jährige ehemalige Abgeordnete der
ultranationalistischen Swoboda-Partei war am 19. Juli in der
westukrainischen Stadt Lwiw erschossen worden.
Laut Innenminister Klymenko wurde der mutmaßliche Täter in der
ostukrainischen Stadt Dnipro festgenommen. Es lägen „genügend Beweise“
dafür vor, dass dieser die Sprachwissenschaftlerin Farion erschossen habe,
schrieb Klymenko auf Telegram und veröffentlichte dazu ein Foto, auf dem
ein Mann mit nacktem Oberkörper und dem Gesicht nach unten in Handschellen
gelegt wird.
Klymenko zufolge hatten die Ermittler den Fluchtweg des Verdächtigen
zurückverfolgt und „etwa 100 Hektar Wald“ durchsucht. „Schließlich konn…
der Verdächtige aufgespürt werden“, fügte er hinzu. Zur Vorbereitung der
Tat habe der 18-Jährige „mindestens drei Wohnungen“ in Lwiw angemietet.
Aktuell deuteten die Ermittlungen darauf hin, dass der Schütze die Tat nur
ausgeführt habe und dass es möglicherweise einen Auftraggeber gebe,
erklärte der Innenminister weiter. Zusätzliche Informationen würden zu
einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Laut der Nachrichtenseite „Ukrainska Prawda“ war Farion erschossen worden,
während sie auf ein Taxi wartete. Die 60-Jährige war eine bekannte
Professorin am Institut für Geistes- und Sozialwissenschaften in Lwiw und
galt als Verfechterin des Gebrauchs der ukrainischen Sprache anstelle des
Russischen. Immer wieder trat sie auch im ukrainischen Fernsehen auf, zudem
veröffentlichte sie eigene Videos auf der Onlineplattform Youtube.
Nach ihrer Ermordung sagte der ukrainische Innenminister Klymenko, als
Hauptmotive für die Tat kämen Farions „öffentliche oder politische
Tätigkeit, aber auch persönliche Abneigung“ in Frage. [2][Am Montag war die
60-Jährige in Lwiw beigesetzt worden].(afp)
## Ist zum Tode verurteilten Deutschen Lukaschenkos Geisel?
[3][Das belarussische Staatsfernsehen veröffentlichte ein Interview] mit
einem zum Tode verurteilten Deutschen – und sendet damit eine Botschaft an
den Westen. [4][Ein in Belarus vor der Hinrichtung stehender Deutscher] bat
Machthaber Alexander Lukaschenko in einem vom staatlichen Fernsehen
ausgestrahlten Video um Gnade.
Er war den Behörden in Minsk zufolge unter anderem wegen Terrorismus im
Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes verurteilt worden. „Ich bekenne
mich schuldig, definitiv“, sagte er. Teils waren die deutschen Aussagen
klar zu hören zwischen der russischen Übersetzung.
Das autoritär geführte Belarus vollstreckt als letztes Land in Europa noch
die Todesstrafe, und zwar durch Genickschuss. Das Auswärtige Amt in Berlin
hatte erklärt, dass der Fall bekannt sei. Der Mann werde konsularisch
betreut. Die Todesstrafe sei eine grausame und unmenschliche Form der
Bestrafung, die Deutschland unter allen Umständen ablehne, hieß es. Zu
einem von Minsk vorgelegten Verhandlungsangebot äußerte sich das Amt aber
nicht.
Der Verurteilte bat in dem offensichtlich von der belarussischen Führung
lancierten Video unter Tränen darum, seine Tochter, seine Freundin und
seinen Vater wiedersehen zu können. Das Außenministerium in Minsk hatte
mitgeteilt, Berlin Vorschläge zur Lösung der Situation gemacht zu haben.
Details dazu gab es nicht.
Spekuliert wurde, dass es das mit Russland verbündete Belarus auf einen
Gefangenenaustausch abgesehen haben könnte. So ist Kremlchef Wladimir Putin
an der Rückholung eines Russen interessiert, der in Deutschland wegen eines
Mordes im Berliner Kleinen Tiergarten im Auftrag russischer Behörden
verurteilt wurde. (dpa)
## Selenskyj lobt ukrainische Rüstungsindustrie
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte die Fortschritte in der
eigenen Rüstungswirtschaft. „Es ist sehr wichtig, dass ausländische Gelder
endlich wirklich und sichtbar in der Rüstungsproduktion arbeiten, und das
ist unsere große Errungenschaft“, sagte Selenskyj in seiner täglichen
Videoansprache. Der Sektor werde inzwischen nicht mehr nur durch staatliche
Investitionen gefördert, sondern ziehe auch Gelder von Partnern an. Als
Beispiele nannte er den Bau von Raketen und Langstreckendrohnen.
So bereite die Ukraine Schritte vor, um [5][die Reichweite der Drohnen noch
zu vergrößern]. Zuletzt waren ukrainische Drohnen unter anderem in der
russischen Teilrepublik Tatarstan eingeschlagen. Tatarstan ist etwa 1.000
Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. (dpa)
## Grenzschutz verhindert Flucht von über 20 Männern
Doch trotz einzelner Erfolge der Ukraine mit Drohnen steht das Land an der
Front nach wie vor unter Druck. Der Bedarf an neuen Rekruten ist hoch, doch
viele junge Ukrainer versuchen sich dem zu entziehen: Der ukrainische
Grenzschutz hat nun [6][über zwei Dutzend wehrpflichtige Männer an der
Flucht ins Ausland gehindert]. Mitteilungen der Grenzschützer zufolge
wurden elf Männer im Gebiet Winnyzja und weitere 15 im Gebiet Odessa an der
Grenze zur Republik Moldau aufgegriffen. Ein Teil der Männer wollte demnach
in die von prorussischen Separatisten kontrollierte Region Transnistrien
gelangen. (dpa)
26 Jul 2024
## LINKS
[1] /Attentat-in-der-Ukraine/!6024775
[2] /Attentat-in-der-Ukraine/!6024775
[3] https://www.tvr.by/events/spetsproekty-atn/prigovoryen-k-smerti-ispoved-nem…
[4] /Todestrafe-in-Belarus/!6024820
[5] /An-der-Front-bei-Charkiw/!6020744
[6] /Kriegsdienstverweigerer-in-der-Ukraine/!5959674
## TAGS
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zum Opfer gefallen.
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