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# taz.de -- Brandanschlag auf Berliner Gymnasium: Worte lügen nicht
> Sprache prägt das Bewusstsein – nur nicht, wenn’s um Israel geht. Ein
> Brandanschlag auf ein Gymnasium in Berlin macht das mal wieder deutlich.
Bild: Die Graffiti, „Brennt Gaza Brennt Berlin“, „Stop Polizei Gewalt“,…
Sprache prägt das Bewusstsein – das ist eigentlich so ein linker
No-Brainer. Nur dank dieser Erkenntnis wird gegendert, werden rassistische
Begriffe gecancelt und werden ableistische oder anderweitig
diskriminierende Sprechweisen hinterfragt. Zum Glück.
Zwar ist nicht erwiesen, dass korrektes Gendern Femizide verhindert oder
die Streichung rassistischer Wörter rassistische Gewalt. Zumindest nicht
kurzfristig. Es geht ums – kollektive – Denken, das sich ändern muss.
Andersherum gilt aber sehr wohl, dass die gewaltvolle oder hetzende Sprache
der Rechtspopulisten und Rechtsextremen etwa durchaus zu realer, physischer
Gewalt führen kann – man muss nur an Angriffe auf Politiker wie Walter
Lübcke denken.
Eine Ausnahme scheint es aber zu geben, bei der die „Meinungsfreiheit“ über
der Sensibilisierung für die Macht der Sprache steht: Wenn’s [1][um Juden –
Verzeihung: Israel] und aktuell den Gaza-Krieg geht. Zwar sind „From the
river to the sea“-Rufe in Berlin verboten. Trotzdem haben viele im linken
Spektrum damit weniger bis keine Probleme. Yallah Intifada!
## Was hat Frieden damit zu tun?
[2][Gleichzeitig steigt die Zahl der Übergriffe auf Juden, Jüdinnen und
Israelis] [3][seit dem 7. Oktober].
Bei dem Brandanschlag am Berliner Gymnasium Tiergarten in der Nacht zum
Sonntag wurde niemand verletzt, lediglich der Serverraum nahm Schaden.
Aber: Die Abiturfeier war aus Angst vor propalästinensischen Protesten
schon zuvor abgesagt worden – was für die betroffenen Schüler schon bitter
genug gewesen sein dürfte. Nun bleibt die Schule bis Ferienbeginn ganz
geschlossen. Auf dem Schulhof war laut [4][Tagesspiegel] folgender
Schriftzug zu lesen: „Brennt Gaza Brennt Berlin“.
Was aber hat ein Brandanschlag mit dem – berechtigten – Wunsch nach einem
Ende des Krieges in Gaza zu tun? Oder anders gefragt: Wie prägt die Sprache
dieser [5][vermeintlichen Friedensproteste] das Bewusstsein – und am Ende
die Realität? Es spricht nichts dagegen, die Menschen beim Wort – und damit
tatsächlich [6][ernst zu nehmen]. Wer von Feuer spricht, sät keinen
Frieden.
15 Jul 2024
## LINKS
[1] /Antisemitische-Angriffe-in-Berlin/!6009462
[2] /Statistik-der-RIAS-Meldestellen/!6018586
[3] /Antisemitismus-auf-Hoechststand/!6007625
[4] https://www.tagesspiegel.de/berlin/gaza-krieg-berliner-schule-nach-brandans…
[5] /Antisemitismus-an-US-Universitaet/!6023257
[6] /Verharmlosung-von-Rechtsextremismus/!6015092
## AUTOREN
Ariane Lemme
## TAGS
Israel
Antisemitismus
Palästina
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
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