| # taz.de -- EU klagt gegen Apple: Apple ist nicht unantastbar | |
| > Es ist kein Naturgesetz, dass Apple es seinen Nutzern schwer machen darf, | |
| > zu Android-Geräten zu wechseln oder auch nur kompatibel zu sein. | |
| Bild: Einmal Apple, immer Apple? | |
| Lange war es eine Art Naturgesetz: der goldene Käfig von Apple. Der | |
| unausgesprochene Deal: Die Geräte des IT-Riesen haben Vorteile, werden etwa | |
| länger mit Updates versorgt und bieten etwas mehr Schutz für die | |
| Privatsphäre als vieles, was mit Googles Android läuft. Preis dafür sind | |
| die höheren Kaufpreise, sowohl bei Geräten als auch bei einem Teil der Apps | |
| – und das digitale Leben im Käfig. | |
| Denn Apple sperrt seine Nutzer:innen ein. [1][Apple-Geräte funktionieren | |
| am besten oder ausschließlich im Zusammenspiel miteinander]. Aus | |
| Konzernperspektive ist das ein genialer Trick: Wird Nutzer:innen zum | |
| Beispiel der Wechsel von einem iOS- auf ein Android-Gerät schwer gemacht, | |
| steigen die Chancen, dass das nächste Smartphone wieder eines aus dem Hause | |
| Apple wird. Doch der goldene Käfig geht noch weiter und macht selbst bei so | |
| etwas Simplem wie der Installation von Software nicht halt. Bei Apple gab | |
| es kein Vorbeikommen am hauseigenen Vertriebskanal, dem App-Store. | |
| Doch nun zeigt sich: Der goldene Käfig ist kein Naturgesetz, zumindest, was | |
| den App-Store angeht. Die jüngsten Plattformregulierungen der EU sollen die | |
| Monopole der IT-Riesen zumindest etwas aufbrechen. Und dass die | |
| EU-Kommission es ernst meint mit der Umsetzung, zeigt sie mit ihrer | |
| aktuellen Untersuchung gegen Apple. Dessen Schritte, um Nutzer:innen und | |
| Entwickler:innen Alternativen zum App-Store zu bieten, reichen der | |
| Kommission nicht aus. | |
| Die Käfigstäbe sind also bislang nur etwas angesägt. Und es gibt noch viel | |
| zu tun. Denn Apple ist nicht der einzige Konzern, der seine Nutzer:innen | |
| nicht teilen möchte, andere fahren ähnliche Strategien. Amazon etwa | |
| unternimmt viel, um Kaufwillige im eigenen Universum zu halten. | |
| [2][Microsoft kassierte] schon vor gut zehn Jahren ein Bußgeld im | |
| dreistelligen Millionenbereich, weil es Nutzer:innen nur den hauseigenen | |
| Browser anbot. Und die Google-Mutter Alphabet ist mittlerweile so groß, | |
| dass es fast unmöglich ist, im digitalen Raum unterwegs zu sein, ohne bei | |
| ihr [3][Daten zu hinterlassen]. Aber auch das ist kein Naturgesetz. | |
| 24 Jun 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Digital-Markets-und-Digital-Services-Act/!5992274 | |
| [2] https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_13_196 | |
| [3] /Scannen-von-iPhones-durch-Apple/!5792315 | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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