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# taz.de -- CDU und AfD in Thüringen: Rechte Offerte an die CDU
> In Sömmerda behauptet der AfD-Landratskandidat vor der Stichwahl, mit dem
> CDU-Kandidaten Absprachen getroffen zu haben. Der bestreitet diese
> Aussage.
Bild: AfD oder CDU, wer gewinnt die Landratswahl am Sonntag? Blick auf das idyl…
Hamburg taz | Im Kreis Sömmerda treten am Sonntag die Kandidaten von CDU
und AfD in der Stichwahl zur Landratswahl an. Eine [1][häufige
Konstellation in Thüringen an diesem Wahlsonntag]. Brisant in diesem Fall:
Der AfDler Stefan Schröder erklärt in einem kurzen Video auf Facebook, er
habe nach einem „allerersten Gespräch“ mit dem CDUler Christian Karl
„einige Unstimmigkeiten“ ausräumen können. Er sei sicher, dass sie eine
„gemeinsame Kooperation“ für den Kreis schaffen könnten. Ein gemeinsames
Ziel: die Verhinderung des Ausbaus der Flüchtlingsunterkunft.
Bei der [2][Kommunalwahl am 26. Mai] hatte Christian Karl von der CDU im
ersten Wahlgang 46,3 Prozent erreicht, Stefan Schröder von der AfD 36,4
Prozent. Damit hat die AfD ihr Ergebnis aus der letzten Wahl verdoppelt.
Schröders Videobotschaft ist klare Aussage und eindeutige Offerte. Karl
geht jedoch rechtlich dagegen vor. Der CDU-Kommunalpolitiker hat Anzeigen
gegen den AfD-Gegenkandidaten gestellt: In keinem Gespräch will Karl
irgendwelche Zusagen gegenüber Schröder gemacht haben. „Wir waren uns zu
keiner Zeit ‚einig‘ und haben nie ‚zusammengearbeitet‘“ sagt Karl der…
und versichert: „Es wurden zudem keine Absprachen getroffen.“
Schon nach einer früheren AfD-Veranstaltung habe Schröder eine
Zusammenarbeit angedeutet, erzählt Karl. Auch da sei eine Gegendarstellung
der CDU gefolgt – und eine Anzeige. Schröder hätte daraufhin um ein
Telefonat gebeten, um „die Situation wieder zu beruhigen“ und die Anzeige
zurücknehmen zu lassen, wie Karl sagt. Er habe ihm dabei versichert, zu
überlegen, wie er seine Aussage richtig stellen könne.
## Es ist Strategie
Mit dem Post bei Facebook ist das auf jeden Fall nicht gelungen. Von einem
ungeschickten Versuch darf aber nicht ausgegangen werden: Die AfD will die
CDU mit Angeboten zur Kooperation in einen parteiinternen Konflikt treiben.
Sie hofft, die schon laufende Debatte zu befeuern.
Die AfD möchte sich selbst als vernunftgetriebene Partei inszenieren, die
zum Wohl des Landes, der Kommunen und Kreise handele. Im [3][Fernsehduell
bei Welt-TV zwischen dem CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt und dem
AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke] wurde diese Strategie live übertragen.
Bei allen Streitereien in der Sendung am 11. April bot Höcke erneut eine
Kooperation mit der CDU an. Schröder, der Büroleiter des
AfD-Bundestagsabgeordneten Bernd Schattner und Fraktionsvorsitzender im
Kreis Sömmerda ist, folgt anscheinend dieser Parteistrategie.
Auf Nachfrage der taz möchte Schröder nun nicht von einer „Absprache“
sprechen, sondern von einer „gemeinsamen Feststellung“, der Erweiterung der
Flüchtlingsunterkunft zu widersprechen.
9 Jun 2024
## LINKS
[1] /Kommunalwahl-in-Thueringen/!6012744
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[3] /Journalistischer-Umgang-mit-AfD/!6011948
## AUTOREN
Andreas Speit
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Wahlen in Ostdeutschland 2024
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