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# taz.de -- Deutschlandtrikot von Check24: Ein geschmackloser Fetzen
> Das inoffizielle Nationaltrikot des Vergleichportals Check24 ist
> peinlich, aber vor allem eines: gratis. Nun ist es sogar „ausverkauft“.
Bild: Jubeln im Check24-Trikot. Warum nicht?
Es ist so unglaublich geschmacklos und billig, dass es fast schon wieder
droht Kult zu werden: das umstrittene inoffizielle Nationaltrikot von
Check24. Eine billige Kopie von Adidasstreifen und Bundesadler zieren das
weiße, vom ehemaligen Adidas-Erzfeind Puma designte Trikot. Made in Turkey.
100 Prozent Polyester. Auf der Brust: der stolze Schriftzug „Check24“ in
Schwarz-Rot-Gold. Und das alles: gratis!
Passt eigentlich perfekt in das Marketingkonzept von Deutschlands größtem –
und [1][rechtlich oftmals fragwürdigen] – Vergleichsportal: so peinlich und
billig, dass es einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Oder wie man heutzutage
sagt: einfach nur cringe. So wie die gefakte Late-Night-Show, in der Poldi
auftritt, um, selbst im Check24-Trikot gekleidet, auf die Aktion aufmerksam
zu machen.
Man brauche nur die Check24-App runterzuladen, seine Daten einzugeben, sich
beim Check24-Tippspiel anmelden und schon bekomme man das Trikot nach Hause
geschickt. Also: bekam.
Denn das Trikot ist so beliebt geworden, dass es nun seit einigen Tagen
heißt: „Mit über fünf Millionen Tippspielern sind die
Check24-Deutschland-Trikots leider vergriffen.“ Man könne aber noch weiter
tippen und teure Preise gewinnen.
## Red Flag und weiter nachgefragt
Fünf Millionen deutsche Fußballfans in geschmacklosen Trikots machen also
nun Gratiswerbung für das dubiose Vergleichsportal. Und fünf Millionen
billige Trikots hat dieses von Puma fertigen lassen, damit sich Millionen
von Deutschen ihre App runterladen und ein paar Daten dalassen.
Doch auch wenn einige Teenagerinnen bei Tiktok das Check24-Trikot für eine
absolute Red Flag halten, die Nachfrage bleibt bestehen. Auf Kleinanzeigen
bekommt man es mittlerweile ab 20 Euro. Tendenz steigend. Und immer noch
günstiger als das [2][offizielle DFB-Trikot] für mindestens 100 Euro.
Denn auch wenn es Check24 mit seiner altbekannten billigen und übertrieben
peinlichen Art natürlich nur darum geht, mit mehr Daten noch mehr Gewinn zu
machen, hat die Marketingabteilung doch eines gut erkannt: Fußball ist kein
Sport für reiche Snobs. Es ist ein Sport der Massen. Und die breite Masse
gibt für ein kostenloses Nationaltrikot auch gern mal ihre Mailadresse
raus.
19 Jun 2024
## LINKS
[1] /Urteil-zu-Online-Versicherungen/!5319166
[2] /EM-Trikot-wird-Verkaufsschlager/!5996343
## AUTOREN
Ruth Lang Fuentes
## TAGS
Schwerpunkt Fußball-EM 2024
Trikot
Adidas
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Kolumne Kulturbeutel
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