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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahostkrieg +++: Schüsse an der Grenze zu Ägyp…
> Nach Angaben der israelischen Armee ist zu einem Schusswechsel an der
> Grenze zu Ägypten gekommen. Dabei soll ein ägyptischer Soldat getötet
> worden sein.
Bild: Gesamtansicht des Grenzübergangs Rafah von der Seite des Gazastreifens a…
## Schusswechsel an der Grenze zu Ägypten
Nach Angaben der israelischen Armee ist es am Montag zu einem Schusswechsel
an der Grenze zu Ägypten gekommen. Der Vorfall werde geprüft und es würden
Gespräche mit dem Nachbarland geführt, teilte das israelische Militär mit.
Israelischen Medien zufolge soll bei dem Vorfall am Grenzübergang Rafah im
Gazastreifen auch ein ägyptischer Soldat getötet worden sein. Eine
offizielle Bestätigung aus Ägypten stand aus. Die Hintergründe waren
zunächst unklar. Es wäre der erste tote Soldat auf ägyptischer Seite seit
Beginn des Gaza-Kriegs Anfang Oktober.
Die Lage an der Grenze zu Ägypten hatte sich zuletzt immer weiter
zugespitzt. Israelische Truppen waren dort vor drei Wochen weiter
vorgerückt und hatten am Grenzübergang Rafah auf palästinensischer Seite
wie auch in einem Grenzstreifen zwischen Ägypten und Gaza die Kontrolle
übernommen. Zu Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hatte Israel nach
eigenen Angaben aus Versehen einen ägyptischen Militärposten in Nähe des
Grenzübergangs Kerem Schalom beschossen. Nach Darstellung der ägyptischen
Armee wurden dabei mehrere ägyptische Grenzsoldaten leicht verletzt. Das
israelische Militär entschuldigte sich für den Vorfall. Vor Beginn des
Kriegs kam es an der Grenze beider Länder auch mehrmals zu tödlichen
Anschlägen militanter Gruppierungen.
Ägypten und Israel hatten 1979 nach mehreren Kriegen einen Friedensvertrag
geschlossen. Das Verhältnis beider Länder wird seit dem Gaza-Krieg aber auf
eine harte Probe gestellt. (afp)
## Untersuchungen zu tödlichem Angriff auf Flüchtlingslager
Nach einem Angriff auf ein Flüchtlingslager in Rafah im südlichen
Gazastreifen mit mindestens 45 Toten hat die israelische Armee nach eigenen
Angaben eine Untersuchung eingeleitet. Vor dem Luftangriff seien mehrere
Maßnahmen ergriffen worden, „um das Risiko, dass unbeteiligte Zivilisten zu
Schaden kommen, zu verringern“, teilte die Armee am Montag in einer
Erklärung mit. Die radikalislamische Hamas macht Israel für den Angriff
verantwortlich, die israelische Armee erklärte, „einen Hamas-Komplex in
Rafah getroffen“ zu haben. (afp)
Offenbar Angriff auf Hamas-Leute in Geflüchtetenlager*
Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im südlichen
Gazastreifen sind nach Angaben von Hilfsorganisationen zahlreiche Menschen
in einem Zeltlager mit geflüchteten Zivilisten ums Leben gekommen. Das
Bombardement ereignete sich nach Angaben des Palästinensischen Roten
Halbmonds am Sonntag im Nordwesten der Stadt, in der Israels Militär die
letzten dort vermuteten Bataillone der Hamas zerschlagen will.
In einer Rettungsstelle habe man „Dutzende Verletzte und mehr als 15 Tote“
gezählt, schilderte die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Andere Quellen im
Gazastreifen sprachen von mehr als doppelt so vielen Toten, in
eingestürzten oder niedergebrannten Zelten könne es zudem weitere Opfer
geben. Laut dem israelischen Militär hatte der Geheimdienst vor dem Angriff
bedeutende Hamas-Terroristen auf dem Gelände ausgemacht – zwei von ihnen
seien getötet worden, Berichte über zivile Opfer würden geprüft.
Die Armee erklärte auf der Online-Plattform X, der „präzise“ geführte
Luftangriff habe einem Komplex der Islamistenorganisation Hamas gegolten
und sei im Einklang mit dem Völkerrecht erfolgt. Neben Jassin Rabia, dem
maßgeblichen Kopf hinter den Terroraktivitäten der Hamas im Westjordanland,
sei auch der ranghohe Hamas-Terrorist Chaled Nagar getötet worden. Beide
seien maßgeblich an der Planung und Finanzierung von Anschlägen beteiligt
gewesen und hätten das Leben israelischer Soldaten auf dem Gewissen. Die
Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Der Rote Halbmond erklärte, das vom Luftangriff getroffene Gebiet sei als
humanitäre Schutzzone für Menschen ausgewiesen, die wegen der israelischen
Kriegsführung flüchten mussten. Die Gegend des Angriffs, Tal al-Sultan,
gehörte nach Angaben der Nachrichtenagentur AP nicht zu den Arealen, zu
deren Räumung die israelische Armee vor Beginn ihrer Offensive auf Rafah
Anfang Mai aufgerufen hatte.
[1][Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte Israel am Freitag
verpflichtet, den Militäreinsatz in Rafah unverzüglich zu beenden]. Die
Hamas wurden aufgefordert, alle Geiseln sofort freizulassen. Entscheidungen
des Weltgerichts sind bindend. Allerdings besitzen die UN-Richter keine
Machtmittel, um einen Staat zur Umsetzung zu zwingen. (taz/ap/dpa)
Erstmals seit Monaten Raketenalarm in Tel Aviv
Am Sonntag hatte die Hamas erstmals seit vier Monaten wieder Raketen auf
den Großraum Tel Aviv gefeuert – nach Armeeangaben handelte es sich um acht
Geschosse, die aus Rafah abgefeuert wurden. Die Raketenabwehr habe einige
davon abfangen können. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren mehrere
Explosionen zu hören. In mehreren Städten im Großraum der Küstenmetropole
gab es ebenfalls Raketenalarm. Der militärische Hamas-Arm reklamierte die
Angriffe für sich. Zwei Frauen wurden nach Angaben von Sanitätern leicht
verletzt, als sie in Schutzräume eilten. Zuletzt war Tel Aviv am 29. Januar
mit Raketen aus dem Gazastreifen angegriffen worden. (dpa)
Trauerzug und Demonstration
Am Sonntagabend begleiteten mehrere tausend Menschen in Tel Aviv den
Beerdigungszug einer israelischen Geisel, deren Leiche israelische Soldaten
vergangene Woche im Gazastreifen geborgen hatten. Der zweifache Vater hatte
am 7. Oktober vergangenen Jahres das Supernova-Musikfestival besucht und
war dort während des beispiellosen Massakers der Hamas und anderer
Terroristen in die Fänge der Islamisten geraten. Seine Familie lud die
Öffentlichkeit ein, mit der Teilnahme an der Trauerprozession still für die
Rückkehr aller Geiseln zu demonstrieren.
Um die Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln sollte es am
Sonntagabend auch auf einer Sitzung des Kriegskabinetts von Israels
Regierungschef Benjamin Netanjahu gehen. Vor der Sitzung hatte Netanjahu in
einer Stellungnahme erklärt, er lehne die Hamas-Forderung nach einer
Beendigung des Krieges und dem Abzug der israelischen Truppen aus dem
Gazastreifen weiterhin ab. (dpa)
Soldaten erschießen 14-jährigen vermeintlichen Angreifer
Israelische Soldaten erschossen derweil nach Armeeangaben am Sonntag in der
Nähe von Hebron im Westjordanland einen Palästinenser, der einen
Messerangriff auf einen Armeeposten ausführen wollte. Soldaten seien nicht
verletzt worden, hieß es. Das Gesundheitsministerium der palästinensischen
Autonomiebehörde teilte mit, es sei von den israelischen
Sicherheitsbehörden über den Tod des erst 14 Jahre alten Angreifers
informiert worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs wurden bei Konfrontationen
zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften, versuchten
Anschlägen sowie Angriffen militanter Siedler [2][fast 500 Palästinenser im
Westjordanland getötet]. (dpa)
200 Lkw mit Hilfsgütern rollen in Gazastreifen
Erstmals seit einer Vereinbarung zwischen Ägypten und den USA wurden
unterdessen Hilfslieferungen für den Gazastreifen vom gesperrten
ägyptischen Grenzübergang Rafah über die israelische Passagierstelle Kerem
Schalom umgeleitet. Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News
berichtete am Sonntag, 200 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien von
Rafah nach Kerem Schalom gefahren, die Einfahrt in den blockierten
Gazastreifen habe begonnen. (dpa)
* In einer früheren Version dieses Textes hieß es, der Angriff sei in einer
humanitären Schutzzone erfolgt. Dies basierte lediglich auf Angaben des
Palästinensischen Roten Halbmonds. Die entsprechenden Stellen wurden
zunächst geändert.
27 May 2024
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