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# taz.de -- Finale im Berliner Landespokal: Mit Vielfalt ins Endspiel
> Erneut steht der jüdische Verein Makkabi Berlin im Finale des
> Landespokals. Er hofft auf den Einzug in den DFB-Pokal. Fußball steht im
> Mittelpunkt.
Bild: Nach dem 7. Oktober: Beim Pokalspiel gegen Berolina Stralau tragen Makkab…
Berlin taz | Ein Amateurverein, der es aus der fünften Liga in den
DFB-Pokal schafft, das allein ist schon eine besondere Geschichte. Den
Fußballern von [1][Makkabi Berlin] könnte das nun sogar zum zweiten Mal in
Folge gelingen. Sie müssten dafür am Samstag im Finale des Berliner
Landespokals Viktoria Berlin (11:45 Uhr, Hans-Zoschke-Stadion in
Lichtenberg) bezwingen, die eine Klasse höher in der Regionalliga spielen.
Vor einem Jahr schlug Makkabi im Finale Sparta Lichtenberg und bekam dafür
zum Lohn in der ersten DFB-Pokalrunde den VfL Wolfsburg zum Gegner und
zudem viel Aufmerksamkeit. Zum ersten Mal überhaupt konnte sich ein
jüdischer Verein für den DFB-Pokal qualifizieren. Die 0:6-Niederlage war
deshalb nur ein Randaspekt. Das Spiel war nicht nur für die jüdische
Community, ein Fußballfest. Der Verein setzt auf Vielfalt und
Verständigung, möchte jüdische und nicht-jüdische Menschen zusammenbringen,
hat Spieler aus 16 Nationen unter Vertrag. An diesem Tag wurde dies auf
einer besonderen Bühne gelebt.
Doch seit dem brutalen Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel,
der einen neuen Konflikt entfesselte, der auf beiden Seiten unzähligen
Menschen das Leben kostete, hat sich auch für Makkabi, einen prominenten
Vertreter jüdischen Lebens in Berlin, einiges verändert.
Doron Bruck, der einzige jüdische Spieler von Makkabi, [2][erzählte vor
einigen Tagen der Jüdischen Allgemeine:] „Wir erhielten Polizeischutz bei
Spielen und beim Training. Natürlich macht das etwas mit den Menschen. Ich
bin als Jude in Deutschland aufgewachsen, da weiß ich leider, wie es ist,
sich unter Polizeischutz zu bewegen.“
## Hoffen auf den Erfolg
Mit antisemitischen Vorfällen ist Makkabi Berlin in seiner Geschichte schon
des Öfteren konfrontiert gewesen. Anfang 2023 kam es etwa bei einer Partie
zwischen den Jugendmannschaften von TuS Makkabi und Hertha 06 zu
Beleidigungen und Hitlergrüßen nach dem Abpfiff. Die Spieler von Makkabi
mussten fluchtartig den Platz verlassen. Der Vizepräsident äußerte sich
selbst nach dem Vorfall öffentlich antisemitisch, sodass er für zwei Jahre
vom Verband gesperrt und mit einer Geldstrafe belegt wurde.
Aus der Sicht von Co-Trainer Ousmane Bangoura hat sich die Lage bei Makkabi
Berlin aktuell beruhigt. Auf der Pressekonferenz vor dem Landespokalfinale
berichtete er: „Wir trainieren auch mittlerweile ohne Polizeischutz.“
Grundsätzlich liege der alleinige Fokus auf dem Fußball.
Der abermalige Einzug ins Landespokalfinale bestätigt nicht nur den
sportlichen Erfolg, da spätestens jetzt klar sein dürfte, beim Titelgewinn
letzte Saison handelte es sich nicht um einen Zufall. Es schürt auch die
Hoffnung, dass der Verein seine Erfolge festigen kann und nach den
Erschütterungen durch den 7. Oktober sich wieder auf das konzentrieren
kann, was den Verantwortlichen besonders am Herzen liegt. Der Fußball, die
Vielfalt seiner Vereinsmitglieder und die Verständigung untereinander.
24 May 2024
## LINKS
[1] https://tus-makkabi.de/
[2] https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/diese-chance-nutzen/
## AUTOREN
Fridolin Haagen
## TAGS
Fußball
Jüdisches Leben
DFB-Pokal
Antisemitismus
Antisemitismus
Kolumne Über den Ball und die Welt
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lassen.
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