# taz.de -- Oxfam zu Marktmacht: Konzerne können reguliert werden | |
> Es ist kein Naturgesetz, dass wenige Firmen Regeln, Preise und Gesetze | |
> bestimmen, so die Entwicklungsorganisation Oxfam. Man lässt sie aber. | |
Bild: Die Aktion bringts auf den Punkt: Konzerne versorgen ihre Anteilseigner m… | |
BERLIN epd | Die Entwicklungsorganisation Oxfam fordert, die [1][Macht von | |
Großkonzernen] stärker durch gesetzliche Regelungen und faire Besteuerung | |
zu beschränken. Großkonzerne machten ihre Eigentümer und Geschäftsführer zu | |
Milliardären, während die Reallöhne für viele Menschen sänken, erklärte d… | |
Menschenrechtsorganisation zum Tag der Arbeit am Mittwoch in Berlin. | |
Laut der [2][Analyse „Unternehmen Ungleichheit“], die Oxfam anlässlich des | |
Tags der Arbeit vorstellte, sind im Zeitraum 2020 bis 2023 die | |
Dividendenausschüttungen in 31 Ländern weltweit inflationsbereinigt um 45 | |
Prozent gestiegen, während die Löhne nur um drei Prozent wuchsen. | |
Auch in Deutschland lägen die [3][Gewinnausschüttungen der | |
Aktiengesellschaften auf Rekordniveau]: Sie seien zwischen 2020 und 2023 um | |
mehr als ein Viertel (27 Prozent) gestiegen, während die Reallöhne im | |
selben Zeitraum um 12 Prozent gesunken seien. | |
Weltweit beherrschen laut Oxfam „milliardenschwere Riesenkonzerne“ die | |
Märkte. So sei der Wert des Technologieunternehmens Apple mit rund drei | |
Billionen US-Dollar etwa so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt von | |
Frankreich. Von diesen immensen Summen profitierten jedoch nicht [4][die | |
Arbeiter:innen und Menschen entlang der Lieferketten], sondern die | |
Eigentümer und Großaktionäre der Konzerne, sagte der Oxfam-Referent für | |
Lieferketten und Menschenrechte Steffen Vogel. | |
## Folgen für Verbraucher:innen | |
Die Macht der Konzerne hat laut Oxfam auch Folgen für Verbraucher:innen: | |
Lieferanten seien abhängig von den marktbeherrschenden Konzernen und | |
müssten sich dem immensen Preisdruck beugen. So beherrschen | |
[5][beispielsweise die vier großen Supermarktketten Edeka, Rewe, die | |
Schwarz-Gruppe und Aldi 87 Prozent des Lebensmittelhandels in Deutschland]. | |
Die Oxfam-Referentin für sozial-ökologische Transformation, Leonie | |
Petersen, machte deutlich, dass der starke Anstieg der Markt- und | |
Monopolmacht „kein Naturgesetz“ sei, sondern vielmehr die Folge von | |
politischem Handeln, [6][auf das die großen Unternehmen Einfluss nähmen]. | |
Oxfam fordert deshalb unter anderem, mächtige Konzerne mit gesetzlichen | |
Regeln zu beschränken, sie stärker zu besteuern und die [7][Mitbestimmung | |
von Arbeitnehmern, Produzenten und Verbrauchern zu stärken]. | |
1 May 2024 | |
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[1] /Amazon-versechsfacht-Lobbyausgaben/!5975210 | |
[2] https://www.oxfam.de/ | |
[3] /DAX-Konzerne-schuetten-Gewinne-aus/!6001747 | |
[4] /Internationale-Kakao-Konferenz/!6003503 | |
[5] /Bauernprotest-vor-Aldi-Lager/!5982895 | |
[6] /Einflussnahme-auf-Gesetze/!5982233 | |
[7] /Mitbestimmung-in-der-Arbeit/!6002114 | |
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