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# taz.de -- Nationaler Diskriminierungsmonitor: Rassismus erhöht Armutsrisiko
> Von Rassismus betroffene Menschen haben laut einer Studie ein höheres
> Armutsrisiko – auch bei einem hohen Bildungsabschluss oder
> Vollzeitarbeit.
Bild: Armut führt zu schlechterer Gesundheit und eine schlechtere Gesundheit z…
Berlin taz | Asiatische, muslimische und Schwarze Menschen in Deutschland
haben ein deutlich höheres Armutsrisiko als nicht rassistisch markierte
Personen. Das zeigt der Bericht „[1][Grenzen der Gleichheit]“ des
Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors, der am Dienstag
vorgestellt wurde.
Der Monitor wird seit 2020 vom Bundestag finanziert, um die Forschung zu
Rassismus in Deutschland zu institutionalisieren. Ein Bericht zu
[2][Diskriminierung im Gesundheitswesen] erschien im Herbst 2023. Der
Monitor wird vom Deutschen Zentrum für Integrations- und
Migrationsforschung (DeZIM) durchgeführt.
Die Autor:innen untersuchten verschiedene Merkmale, die Einfluss auf die
Armutsgefährdung haben können, wie Bildungs- und Arbeitsmarktchancen sowie
[3][Gesundheitszustand] und Wohnsituation. Erhoben wurden die Daten von
13.000 Personen. Die Einordnung als asiatische, muslimische und Schwarze
Person erfolgte als Selbstidentifikation der Befragten.
Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen
Nettoeinkommens in Deutschland zur Verfügung hat. Diese Armutsgefährdung
liegt bei Frauen, die nicht rassistisch markiert sind, bei 10 Prozent und
bei Männern bei 9 Prozent. Rassistisch markiert bedeutet, dass sich die
Personen als Schwarz, muslimisch oder asiatisch identifiziert haben. Bei
muslimischen Personen ist sie fast vierfach höher: Bei muslimischen Frauen
sind es 38 Prozent und bei Männern 41 Prozent.
## Hoher Bildungsabschluss schützt nur bedingt
Wenn eine Person in Vollzeit arbeitet oder einen hohen Bildungsabschluss
hat, verringert sich das Armutsrisiko. Es liegt bei rassistisch markierten
Personen aber trotzdem deutlich höher. Zerrin Salikutluk, Leiterin des
Monitors, sieht hier Handlungsbedarf: „Qualifikationen, die im Ausland
erworben wurden, müssen in Deutschland besser anerkannt werden.“
Der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft senkt laut der Studie das
Armutsrisiko. Laut dem Monitor sind Schwarze Menschen zu 37 Prozent
armutsgefährdet, wenn sie keinen deutschen Pass haben. Im Vergleich
betrifft dies 17 Prozent der Schwarzen Frauen und 18 Prozent der Schwarzen
Männer, wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
Der Bericht fordert auch politische Konsequenzen ein. „Obwohl die Armuts-
und Reichtumsanalysen der Bundesregierung den Faktor
Migrationshintergrund berücksichtigen, spielte die Bedeutung von Rassismus
für das Armutsrisiko bisher keine Rolle“, heißt es dort.
Die Studie ist als Langzeitstudie angelegt. Sie will immer wieder
untersuchen, wie sich die Armutsgefährdung von rassistisch markierten
Menschen in Deutschland verändert. „Rassismus muss als Variable in alle
Forschungsberichte zu Armut aufgenommen werden“, forderte Naika Foroutan,
Direktorin des DeZIM.
7 May 2024
## LINKS
[1] https://www.rassismusmonitor.de/publikationen/rassismus-und-armutsgefaehrdu…
[2] /Rassismus-im-Gesundheitswesen/!5971757
[3] /Rassismuskritische-Psychotherapie/!5926354
## AUTOREN
Alexandra Kehm
## TAGS
Schwerpunkt Rassismus
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Wissenschaft
GNS
Migration
Schwerpunkt Rassismus
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