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# taz.de -- Parlamentswahl in Kroatien: Pest oder Cholera
> Es ist egal, ob der konservative oder der sozialdemokratische
> Präsidentschaftskandidat die Wahl gewinnt. Beide sind für Europa
> problematisch.
Bild: Der amtierende Ministerpräsident Andrej Plenković erklärt sich schon m…
Noch ist nicht ausgemacht, wer [1][Kroatien in Zukunft regieren] wird. Auch
wenn der bisherige Ministerpräsident Andrej Plenković von der konservativen
HDZ-Partei mit rund 60 von 151 Sitzen im Sabor, dem Parlament, seine
Position behielt, so rechnet sich sein sozialdemokratischer Herausforderer
Zoran Milanović mit seinen 42 Sitzen diesmal doch noch Chancen aus, durch
Koalitionen mit den kleineren Parteien eine Mehrheit für einen
Regierungswechsel zustande zu bringen.
Und das ist nicht völlig unmöglich. Die Sozialdemokratische Partei SDP will
die nationalistisch-rechte Heimatbewegung (DP), die ultrakonservative Most
und die links-grüne Partei Možemo („Wir können“) auf die eigene Seite
ziehen, zusammen mit einem Konglomerat aus Minderheiten und Kleinparteien
ist ein Sturz der Regierung noch möglich. Zoran Milanović hat in den
vergangenen Monaten versucht, sich durch seine Sympathien für Putin und
Orbán im rechtsnationalistischen Lager einzuschmeicheln. Er überholte
Plenković sogar mit seiner Bosnienpolitik rechts und tritt [2][knallhart
ganz im Sinne der extremen Rechten für die weitere territoriale Aufspaltung
des Nachbarlandes] ein.
So kann sich Plenković als Chef einer die Ukraine unterstützenden Regierung
als prowestlich profilieren, obwohl seine Partei als korruptes System gilt
und sein Regierungsstil immer autokratischer wird. Spötter aus dem
Nachbarland Slowenien sprechen sogar von einer Balkanisierung Kroatiens.
Seit Jahrzehnten gehört es zum Selbstverständnis der Zagreber „Bürger“,
[3][Kroatien als Teil Mitteleuropas] zu definieren. Und nicht als Teil des
Balkans. Den hatte man ja 2013 mit dem Eintritt in die EU „endgültig“
hinter sich gelassen.
Betrachtet man angesichts dieser schönen Vorstellung der gebildeten
Mittelschicht die wahrhafte Szenerie, dann haben sich Plenković und
[4][Milanović] keineswegs als kultivierte Kontrahenten erwiesen. Die Bürger
Zagrebs können sich aber immerhin damit trösten, dass die Možemo in ihrer
Stadt vorne liegt.
18 Apr 2024
## LINKS
[1] /Parlamentswahlen-in-Kroatien/!6004335
[2] /Vorgezogenen-Parlamentswahl-in-Kroatien/!6001832
[3] /DB-wirbt-in-Kroatien/!5985417
[4] /Wahlen-in-Kroatien/!5996354
## AUTOREN
Erich Rathfelder
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Kroatien
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Ukraine
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Schwerpunkt Europawahl
Kroatien
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