# taz.de -- Stahlindustrie schwächelt: Thyssenkrupp plant Stellenabbau | |
> Der Stahlkonzern Thyssenkrupp will in Duisburg die Produktionskapazität | |
> reduzieren und Arbeitsplätze streichen. Wie viele genau, ist unklar. | |
Bild: Thyssenkrupp Steel Europe beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter, die meist… | |
DÜSSELDORF reuters | Der [1][Industriekonzern Thyssenkrupp] will unter dem | |
Druck der schwächelnden Nachfrage seine Stahlsparte straffen, | |
Produktionskapazitäten zurückfahren und einen noch nicht bezifferten | |
Personalabbau einleiten. Kern der Neuaufstellung sei eine Reduzierung der | |
im Verbund installierten Kapazitäten auf etwa 9 bis 9,5 Millionen Tonnen | |
Stahl pro Jahr, teilte der Konzern am Donnerstagabend nach einer Sitzung | |
des Vorstands und des Strategieausschusses des Aufsichtsrats von | |
Thyssenkrupp Steel Europe mit. Derzeit seien die Kapazitäten auf rund 11,5 | |
Millionen Tonnen ausgelegt. | |
Die geplante Absenkung der Produktionskapazitäten werde zu einer | |
Konsolidierung der Rohstahlkapazitäten in Duisburg führen, hieß es. „Mit | |
diesen Maßnahmen wird auch ein noch nicht bezifferter Abbau von | |
Arbeitsplätzen verbunden sein, der auch die nachgelagerten | |
Weiterverarbeitungsstufen sowie die Verwaltungs- und | |
Dienstleistungsbereiche betreffen wird.“ Es sei das Ziel, betriebsbedingte | |
Kündigungen weiter zu vermeiden. Thyssenkrupp Steel Europe beschäftigt rund | |
27.000 Mitarbeiter, die meisten davon am größten europäischen Stahlstandort | |
in Duisburg. | |
In Stein gemeißelt ist noch nichts. Zahlen zum Jobabbau nannte das | |
Management ebenso wenig wie einen Zeitrahmen für die Umsetzung der Pläne. | |
Diese würden nun konkretisiert und auch mit den einflussreichen | |
Arbeitnehmervertretern besprochen. Die IG Metall hat in den vergangenen | |
Wochen immer wieder betont, um jeden Arbeitsplatz und Standort kämpfen zu | |
wollen. Hierzu gehöre ein Konzept, das auch die Hüttenwerke Krupp | |
Mannesmann (HKM) einbeziehe, an denen Thyssenkrupp mit 50 Prozent beteiligt | |
ist. Dort sind rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. | |
Der Schwerindustrie mit Branchengrößen wie [2][ArcelorMittal] und | |
Salzgitter machen seit Jahren hohe Energie- und Rohstoffkosten und die | |
Konkurrenz aus Fernost zu schaffen. Zudem muss die Stahlindustrie | |
Milliardensummen für einen klimafreundlichen Umbau der Produktion stemmen. | |
Thyssenkrupp Steel Europe kämpft zudem mit der schwachen Nachfrage der | |
Automobilindustrie, die der wichtigste Kunde ist. Konzernchef Miguel Lopez | |
hatte in den vergangenen Monaten mit der EPH-Holding des tschechischen | |
Milliardärs Daniel Kretinsky über die Gründung eines Stahl-Joint Ventures | |
verhandelt – bislang ohne Ergebnis. | |
12 Apr 2024 | |
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