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# taz.de -- Verhaftung von Ecuadors Ex-Vizepräsident: Mexiko sieht Souveränit…
> Der wegen Korruption gesuchte Jorge Glas wurde von der Polizei in der
> mexikanischen Botschaft in Quito verhaftet. Die Beziehung beider Länder
> liegt nun auf Eis.
Bild: Am Freitagabend verschafften sich ecuadorianische Sicherheitskräfte Zuga…
Quito/mexico-stadt ap/dpa | Mexiko bricht im Streit um politisches Asyl für
den früheren ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas die diplomatischen
Beziehungen zu Ecuador ab. Das gab der mexikanische Präsident Andrés Manuel
López Obrador am Freitagabend (Ortszeit) bekannt, nachdem die
ecuadorianische Polizei sich Zutritt zur mexikanischen Botschaft in
Ecuadors Hauptstadt Quito verschafft hatte, um Glas zu verhaften.
„Das ist nicht möglich, es kann nicht sein, das ist verrückt“, sagte
Roberto Canseco, der Leiter der mexikanischen Konsularabteilung in Quito,
über das Vorgehen der Polizei. „Ich bin sehr besorgt, weil sie ihn töten
könnten. Es gibt keine Grundlage, dies zu tun. Das ist absolut außerhalb
der Norm.“ Sie werde den Internationalen Gerichtshof anrufen, erklärte die
mexikanische Außenministerin Alicia Bárcena.
Das Büro des [1][ecuadorianischen Präsidenten Daniel Noboa] verteidigte das
Vorgehen der Polizei in einer Mitteilung. „Ecuador ist ein souveränes Land
und wir werden nicht zulassen, dass ein Krimineller auf freiem Fuß bleibt.“
López Obrador bezeichnete die Verhaftung von Glas als „autoritären Akt“ u…
„eine eklatante Verletzung des internationalen Rechts und der Souveränität
Mexikos“.
Der wegen Korruption gesuchte Glas hatte sich seit Dezember in der
Vertretung Mexikos in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito aufgehalten. Am
Freitag hatte das mexikanische Außenministerium mitgeteilt, Glas
politisches Asyl gewähren zu wollen. Aus dem Außenministerium des
südamerikanischen Ecuador hieß es daraufhin, das verstoße gegen
internationale Abkommen. Gegen Glas liege ein Haftbefehl wegen Veruntreuung
vor, ihm werde die Ausreise nicht genehmigt.
Glas war in der zweiten Amtsperiode des linken Präsidenten [2][Rafael
Correa (2013-2017)] – der inzwischen wegen Korruption verurteilt wurde und
im Exil in Belgien lebt – sowie zu Beginn der Amtszeit von dessen
Nachfolger [3][Lenín Moreno (2017-2021)] Vizepräsident von Ecuador. Ende
2017 wurde er für schuldig befunden, Bestechungsgeld angenommen und dafür
öffentliche Aufträge an den brasilianischen Konzern Odebrecht vergeben zu
haben. Er wurde in mehreren Korruptionsverfahren zu insgesamt acht Jahren
Haft verurteilt. Vor zwei Jahren wurde er wegen der schlechten
Sicherheitslage in Ecuadors Gefängnissen frühzeitig freigelassen.
Erst am Donnerstag hatte die ecuadorianische Regierung des konservativen
Präsidenten Daniel Noboa die mexikanische Botschafterin zur unerwünschten
Person erklärt. Grund war eine Andeutung des linkspopulistischen
mexikanischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, der Mord am
[4][Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio vergangenen August in
Ecuador] habe zu Noboas Wahlsieg im Oktober beigetragen.
6 Apr 2024
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