# taz.de -- Klimaprotest in Berlin: Trommelnd gegen die Fossilindustrie | |
> Hunderte Aktivist*innen blockierten am Samstag die Elsenbrücke | |
> zwischen Friedrichshain und Treptow – auch um gegen die A100-Pläne zu | |
> protestieren. | |
Bild: Aktivisten demonstrieren unter dem Motto „Stoppt Fossile Subventionen�… | |
BERLIN taz | Mehrere hundert Aktivist*innen haben am Samstagnachmittag | |
mehrere Stunden die Elsenbrücke zwischen Treptow und Friedrichshain | |
blockiert. In den umliegenden Straßen kam der Autoverkehr faktisch zum | |
Erliegen – und das will in der ohnehin ständig verstauten Gegend etwas | |
heißen. | |
Die meisten Brückenblockierer*innen waren in bunten Klamotten | |
unterwegs, pink gekleidete Trommler*innen zogen durch die Menge. | |
Zwischen ihnen, ganz in Schwarz, die Polizei, die eilig von einem zum | |
anderen Ende der Demonstration liefen. | |
Aufgerufen zu dem „zivilen Ungehorsam“ hatten das Bündnis „Stoppt Fossile | |
Subventionen“. Und genau darum ging es, zugleich richtete sich der Protest | |
aber auch und vor allem gegen den umstrittenen Weiterbau der Stadtautobahn | |
A100 über Treptow hinaus. Sie wolle „keine Autobahnen in der Stadt“, sagte | |
eine Demonstrantin zur taz. Stattdessen brauche es endlich mehr Radwege, | |
mehr autofreie Zonen und maximal Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen. | |
Es war nicht die erste Besetzung der Elsenbrücke durch das Bündnis, dem | |
sowohl Extinction Rebellion als auch die Letzte Generation angehören. | |
Auffällig war gleichwohl, dass die Mobilisierungskraft am Samstag [1][im | |
Vergleich zur letzten Blockade Ende vergangenen Jahres] kaum zugenommen | |
hat. | |
Die Polizei zählte lediglich 150 Teilnehmende. Eine Sprecherin von „Stoppt | |
Fossile Subventionen“ sprach immerhin von rund 400 Aktivist*innen, das | |
seien 50 mehr als zuletzt: „Wir haben uns eigentlich erhofft, dass wir | |
etwas schneller wachsen.“ | |
## „Die Regierung muss umdenken“ | |
Auch wenn der Ausbau der A100 längst nicht in Sack und Tüten ist: Vor allem | |
die regierende Berliner CDU und das FDP-geführte Bundesverkehrsministerium | |
hält bislang eisern an den Plänen für den milliadenschweren Bau der | |
Monstertrasse quer durch Friedrichshain bis nach Lichtenberg und Prenzlauer | |
Berg fest. Für die Aktivist*innen ist das nicht hinnehmbar. Die A100 | |
sei „als größtes Autobahnprojekt in der Bundesrepublik nur mit Subventionen | |
möglich, das möchten wir verhindern“, sagt die Sprecherin. | |
Das Projekt greife nicht nur unendlich tief in die Infrastruktur ein, es | |
koste auch einfach ein Vermögen: „Dieses Vermögen wäre super angelegt im | |
Klimaschutz und im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.“ | |
Von der Bundesregierung fordert das Bündnis dabei einen Stopp der | |
Subventionen in der Autoindustrie: „Je mehr Autobahnen wir haben, desto | |
mehr Verkehr wird erzeugt, das ist eine ganz alte Weisheit.“ Von der | |
Demonstration erhoffen sie sich vor allem [2][Aufmerksamkeit für die | |
Klimabewegung]: „Wir erwarten, dass wir zusammen mehr Gehör finden, als | |
wenn zum Beispiel die Letzte Generation einzeln demonstrieren würde. Wir | |
möchten [3][viele Menschen mobilisieren] und sowohl die Regierung als auch | |
die Bevölkerung von der Wichtigkeit des Klimaschutzes überzeugen.“ | |
Die Blockade der wichtigen Verbindungsbrücke war ursprünglich nur bis 16 | |
Uhr geplant. Nachdem allerdings einige Demonstrant*innen nach Ende des | |
Protests zurückkamen und die Brücke erneut blockierten, ging die Polizei | |
die Polizei dazu über, Platzverweise „mit Zwang“ durchzusetzen. | |
3 Mar 2024 | |
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## AUTOREN | |
Carlotta Kuhlmann | |
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