| # taz.de -- Regierungsbildung in den Niederlanden: Keine Zeit zu verlieren | |
| > Geert Wilders wird nicht Premierminister, das ist die gute Nachricht. Die | |
| > schlechte: Die Mitte-Rechts-Regierung wird kommen. | |
| Bild: Geert Wilders: Ihm fehlt der Rückhalt seiner Koalitionspartner | |
| Ein bisschen Bewegung ist in Zeiten des Stillstands schon eine große | |
| Neuigkeit. Dass in Den Haag nun offenbar irgendwann in den nächsten Monaten | |
| eine Regierung antreten wird, die von gemäßigt-konservativ bis identitär | |
| und rabiat-populistisch ein breites rechtes Spektrum abdeckt, fällt nach | |
| monatelangem Tauziehen in genau diese Kategorie: eine Absichtserklärung | |
| wirkt damit schon wie eine halbe Regierungserklärung. | |
| Dabei bleibt der Prozess vorerst mit vielen Fragezeichen verbunden – gerade | |
| die „außerparlamentarische“ Formel, nach der das Kabinett nun erstmals | |
| zusammengestellt werden soll. Sie zeugt davon, wie viel Vertrauen die | |
| Kabinette unter Mark Rutte verspielt haben. Und sie belegt, welche | |
| Bauchschmerzen es den bürgerlichen Parteien NSC und VVD bereitet, mit der | |
| [1][rechtspopulistischen PVV von Geert Wilders] zu koalieren. | |
| Dass [2][Wilders selbst kein Premier wird], weil ihm dafür der Rückhalt | |
| seiner Koalitionspartner*innen fehlt, ist die positive Nachricht. | |
| Seine vermeintliche Läuterung ist angesichts der kontinuierlichen Hetze | |
| gegen „vollgefressene“ Geflüchtete oder Rhetorik à la „Asyl-Tsunami“ … | |
| von bestimmten Medien kolportiertes Zerrbild, das einmal mehr zeigt, wie | |
| kompatibel dieser Diskurs geworden ist. | |
| Entscheidend werden in den kommenden Wochen nun zwei Aspekte sein: zum | |
| einen die Basisprinzipien, auf die sich die vier Parteien verständigt haben | |
| und die eine Art Minimalkonsens umreißen. Zum anderen das politische | |
| Personal, das die Schlüsselposten, sprich Ministerien, dieses Experiments | |
| bekleiden wird. Beides wird Aufschluss geben über den Wind, der künftig in | |
| Den Haag wehen wird. | |
| Für progressive Akteure bedeutet das, sich darüber klar zu werden, wie man | |
| mit einer solchen Regierung umgehen und wie die eigenen Inhalte formuliert | |
| und vermittelt werden – gegen eine rechte Mehrheit, die zahlenmäßig | |
| deutlich ist, inhaltlich aber durchaus Bruchlinien hat. Zeit zu verlieren | |
| gibt es nicht: die Europawahl Anfang Juni dürfte näher sein als der Antritt | |
| der neuen Koalition. | |
| 14 Mar 2024 | |
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| Tobias Müller | |
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